Positive Gedanken? Klingt nach Selbsthilfe-Klischee, ist aber wissenschaftlich gut belegt.
Es gibt einen offensichtlichen Fehler, den fast jeder begeht und der die Kontrolle über die eigene Fitness fast unmöglich macht.
In der Medizin gibt es ein Sprichwort:
„Die Opfer schreien, nicht die Täter.“
Was soviel bedeutet, wie: Schmerzen und andere Symptome treten im Körper oft nicht an ihrer Ursache auf.
Wenn jemand seine Ernährung oder das Training nicht in den Griff bekommt, dann liegt das in vielen Fällen nicht an der Fitness Ernährung oder dem Training. Die Ursache versteckt sich auf einer anderen Ebene: In der Art, wie wir denken.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Misserfolge, Planabweichungen, innere Konflikte und Rückschläge in Training und Ernährung zu Deinem Vorteil nutzt. Du wärst nicht der erste, der seine Fortschritte dadurch verdoppelt.
Dabei geht es unter anderem um folgende Themen:
- Warum positive Gedanken für Deine Fitness unerlässlich sind.
- Was macht Dich zum Dranbleiber?
- Wie Du Dich motivierst, auch wenn Dir nicht danach ist.
- Ein unglaublich schneller, simpler Gedankentrick, der innere Konflikte sofort auflösen kann.
- Wie Du Sabotageprogramme erkennst, Dich gedanklich umprogrammierst und leichter Fortschritte machst.
Und das Beste daran ist: Für diese mentalen Trainingsmethoden musst Du zunächst weder Deine Ernährung verändern, noch ins Training gehen.
Klingt gut? Dann komm mit auf eine Reise in Deine innere Welt.
Warum positive Gedanken für Deine Fitness unerlässlich sind
„Wenn Du Deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge.“
— Dr. Wayne Dyer, Psychologe
„Mark, was soll ich MACHEN?“ Das höre ich in so gut wie jedem Fitness Coaching. Dabei geht es so gut wie immer um Ernährungs- und Trainingsfragen.
Aber mit dieser Frage ist soweit ich weiß noch nie jemand zu mir gekommen:
„Was soll ich DENKEN?“
Zugegeben, das wäre auch eine ziemlich ungewöhnliche Frage an einen Fitness Coach. Eigentlich schade.
Denn mangelnde Fortschritte sind für die meisten Menschen weder eine Frage der Ernährung noch des Trainings.
Es gibt hunderte von Trainingsprogrammen, die funktionieren können. Jedenfalls dann, wenn sie einige grundlegende trainingswissenschaftliche Prinzipien berücksichtigen.
Auch eine gesunde Ernährung kannst Du sehr vielseitig gestalten, so dass Du Spaß dran hast und sie gut in Deinen Lifestyle integrieren kannst.
Viele meiner Klienten wollen zunächst Fett abbauen und schlank sein. Naturwissenschaftlich gesehen ist das denkbar simpel:
So lange Du ein Kaloriendefizit einhältst, nimmst Du ab.
Und versteh mich richtig – damit will ich nicht sagen, eine ausgewogene Ernährung, richtiges Kraft- und Kardiotraining seien unwichtig.
Was ich sagen will, ist folgendes:
Wenn Du kopflos vorpreschst, kannst Du Dir noch so sehr den Allerwertesten aufreißen – und dennoch auf die Schnauze fallen.
Woran liegt es denn, dass zwei Menschen, die den exakt gleichen Trainings- und Ernährungsplan verfolgen – einen objektiv gesehen „guten“ Plan – unterschiedliche Ergebnisse sehen? Warum sieht der eine großartige Erfolge, während der andere frustriert aufgibt?
Dieses Zitat wird Albert Einstein zugeschrieben (ich habe keine Ahnung, ob er es wirklich gesagt hat, aber es spielt auch keine Rolle):
„Du kannst Probleme nicht auf der Ebene lösen, auf der sie auftreten.“
Für uns bedeutet das, dass Du mit dem Nachfragen nicht bei der Ernährung und dem Training aufhören darfst. Sonst würdest Du weiterhin an den Symptomen herumdoktern, ohne die Ursache anzugehen.
Die wichtigste Frage, die sich jeder von uns stellen darf, ist doch diese: Was lässt Dich an Deinem Ziel dranbleiben?
Was macht Dich zum Dranbleiber?
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen nackt gut aussehen wollen, Diäten und Trainingsprogramme starten – und wie wenig sie sich dabei mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Was genau bringt mich ins HANDELN?
- Wo kommt meine Motivation her?
- Warum geben einige Menschen in Situationen auf, in denen andere weitermachen?
- Was sind die Trigger für impulsives, kontraproduktives Verhalten?
- Was bringt einige Menschen dazu, ihre Fortschritte immer wieder selbst zu sabotieren?
Diese Fragen beantwortet weder ein optimiertes Ernährungsmodell, noch der perfekte Trainingsplan. Die Lösung findet auf einer „anderen Ebene“ statt:
Die Art, wie Du denkst, liefert alle Antworten.
Hast Du Dich schon mal einen Tag oder eine Woche dabei beobachtet, was in Deinem Kopf passiert, bevor Du etwas tust? Ich finde das absolut faszinierend:
Du tust nichts in Deinem Leben, das Du nicht zuvor gedacht hast.
Erst der Gedanke triggert einen Nervenimpuls und der führt zu einer Handlung. Manchmal sind es bewusste Gedanken, die Du leicht beobachten kannst.
Und die meisten Gedanken laufen unbewusst ab – wie unsichtbare Skripte, mit denen wir irgendwann mal programmiert wurden und die nun unsere Verhaltensweisen steuern.
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren ganz bewusst mit der Denkweise schlanker, fitter Menschen.
Natürlich interessieren mich ihre Ernährungs- und Trainingsweisen, die ganze Physiologie – also alles, was sie im Außen tun. Und die Ursache für ihre Ergebnisse liegt in ihrer inneren Welt:
Ich will wissen, wie sie denken.
Ist es nicht faszinierend, wieviele Bücher, Artikel und Onlineprogramme jedes Jahr erscheinen mit neuen Trainingsprogrammen und Diäten – und die wenigsten befassen sich mit der Psychologie des Nackt-gut-aussehens?
Oft siehst und fühlst Du die Art und Weise, wie jemand denkt, wenn Du aufmerksam beobachtest und zuhörst. Dabei sind viele dieser mentalen Programme schwer zu erkennen, weil sie den wenigsten Menschen überhaupt bewusst sind.
Meist musst Du etwas „graben“, um die mentalen Modelle eines Menschen sichtbar zu machen.
Aus diesem Grund habe ich bei Fitness mit M.A.R.K. alle paar Wochen eine herausragende Persönlichkeit aus der Fitness- und Gesundheitsszene zu Gast – vom Universitätsprofessor bis zum Bodybuilder.
Ich will herausfinden, wie mein Interviewpartner tickt, was ihn motiviert und dabei die Skripte aufdecken, die ihn erfolgreich machen. Dabei habe ich eine überraschende Beobachtung gemacht:
Erfolgreiche Menschen teilen ähnliche Einstellungen und Glaubenssätze.
Es sind Denkweisen, die jeder Mensch lernen kann. Und das ist vielleicht die aufregendste Nachricht überhaupt, denn das heißt:
Sobald Du lernst, wie ein schlanker, fitter, athletischer Mensch zu denken, erhöhst Du die Chancen dramatisch, einer zu werden.
Was uns zu einem wichtigen mentalen Modell bringt …
Wie Du Dich motivierst, auch wenn Dir nicht danach ist
Was bedeutet „Mindset“ eigentlich? Wir könnten auch den deutschen Begriff „Einstellung“ verwenden:
Eine Einstellung ist die Perspektive, aus der Du die Dinge betrachtest.
Jeder von uns besitzt eine einzigartige Sichtweise, geprägt durch Erfahrungen, Werte, Erziehung und soziales Umfeld.
Die Welt da draußen bleibt die gleiche, aber jeder Mensch erlebt sie durch seine eigenen Wahrnehmungsfilter.
Deine Einstellung fungiert wie ein Filter. Sie bestimmt, wie Du Geschehnisse, Umstände, Dich selbst und andere Menschen wahrnimmst.
Einige Menschen sehen alles, was sie erleben, durch die rosarote Optimismusbrille – während andere Menschen exakt gleiche Umstände durch die schwarze Brille des Pessimismus betrachten.
Die meisten Menschen geben die Kontrolle über ihren Mindset ab – an das, was sie im „Hier und Jetzt“ erleben oder erschaffen.
Sie lassen es zu, dass ihre heutigen Erfahrungen und Ergebnisse ihre Einstellung kontrollieren.
Sie schauen auf die Waage – und die Zahl im Display kontrolliert ihre Einstellung.
Wenn das Gewicht nach unten geht, sind sie gut drauf. Tut sich nichts oder die Zahl klettert gar nach oben, ist der Tag für sie gelaufen.
Sie schauen in den Spiegel und wenn das, was sie dort sehen, ihnen gefällt, sind sie glücklich. Wenn nicht, sind sie unglücklich.
Und bei alledem übersehen sie einen kritischen Punkt:
Der richtige Mindset kommt von innen: Einstellung ist eine Entscheidung!
Jeder kann gut drauf sein, wenn er Erfolge sieht. Aber erfolgreiche Dranbleiber entscheiden sich auch dann für eine positive Gedanken, wenn es am meisten zählt – wenn es nicht so läuft, wie erhofft.
Die Zahl auf der Waage ändert nichts an ihrer Einstellung, weil sie wissen, dass es lediglich Feedback ist.
Beim Blick in den Spiegel sehen sie mehr, als nur ihr Spiegelbild. Sie visualisieren das Endergebnis – ihren Körper in richtig.
All das sind simple Veränderungen im Denken, auch wenn sie im ersten Moment nicht immer leicht fallen.
Sobald Du Deine Gedanken unter Deine Kontrolle bringst, bist Du der Schöpfer Deines zukünftigen Körpers.
Indem Du die Art und Weise veränderst, wie Du die Dinge siehst, veränderst Du Deine Einstellung.
Manchmal verändert sich alles von einem Moment auf den anderen, wenn Du …
- … heranzoomst, so dass Du mehr Details siehst,
- … herauszoomst, so dass Du den vollen Überblick behältst oder
- … Deine Situation aus einem neuen Blickwinkel betrachtest.
Diese Methode stammt aus der angewandten Psychologie und nennt sich Umdeutung oder Reframing.1
Wie Deine Worte Deine Gedanken, Gefühle und Taten verändern
Es ist absolut faszinierend, wie Worte Deine Gedanken, Gefühle und Dein Handeln beeinflussen.
Hast Du schon mal einen Tag lang ganz bewusst auf Deine innere Stimme gehört? Für mich ist das immer wieder ein riesen Aha-Erlebnis:
Worte können helfen oder schaden, motivieren oder runterziehen, aufbauen oder zerstören.
Positive Gedanken, die Macht der Sprache kann nicht nur Deine Psyche verändern, sondern auch Deinen Körper.
Johann Caspar Rüegg, Gehirnforscher und emeritierter Professor der Universitäten Cambridge, Bochum und Heidelberg, beschreibt in seinem Buch „Gehirn, Psyche und Körper„, wie die Sprache unser Denken und unseren Körper verändern kann:2
„Spricht ein Mensch mit einem anderen, bewirkt er in dessen Gehirn Veränderungen in der synaptischen Verknüpfung neuronaler Netzwerke, strukturelle Veränderungen also.
Wir können natürlich auch zu uns selbst sprechen und auf uns selbst einwirken. Wir sprechen in Gedanken zu uns, hören auf das, was wir selbst sagen und handeln entsprechend – etwa, wenn wir uns in einer Stress-Situation sagen: ‚Schritt für Schritt kannst Du die Situation in den Griff kriegen‘.
Durch Autosuggestion ließen sich vielleicht nicht nur […] Erkrankungen beeinflussen, sondern auch unsere Immunabwehr und vielleicht sogar die Resistenz gegen Krebs.“
Gesunde und erfolgreiche Menschen verwenden ihr eigenes Vorkabular. Sie sehen …
- Herausforderungen, wo andere Probleme sehen.
- Feedback, was andere als Misserfolg ansehen.
- Faszination, statt Frustration.
- Neugier, statt Verwirrung.
- Dürfen, statt müssen.
- Weisheit, statt Alter.
- Unannehmlichkeiten, statt Verletzungen.
Das sind alles Beispiele für starke 1-Wort-Umdeutungen, die positive Gedanken erschaffen.
Die fittesten Menschen, die ich kenne, sehen „Fortschrittsplateaus“ als Zeichen, ihr Training oder ihre Ernährung zu verändern.
Die Unfitten sehen Plateaus als Anlass zum Aufgeben.
Unfitte sagen, sie müssen trainieren – während Dranbleiber sagen, sie gehen trainieren.
Während erstere das Training als lästige Pflicht empfinden, sehen letztere es als Chance, um besser zu werden. Vielleicht empfinden sie sogar Dankbarkeit dafür, dass sie gesund und in der Lage sind, trainieren zu können.
Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich das Wort „Diät“ selten verwende. Obwohl „Diät“ im weitesten Sinne „Lebensführung“ oder „Ernährungsweise“ bedeutet,3 so bringt es für die meisten Menschen einigen emotionalen Ballast mit sich.
Die meisten Menschen denken bei Diäten an Verzicht, Hunger und langweiliges Essen.
Meist denken sie an strikte Ernährungspläne, die man anfängt, einige Wochen darunter leidet, bevor man wieder damit aufhört.
Ich rede lieber von „ausgewogener Ernährung“.
Dabei geht es genauso um eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise – aber ohne den ganzen hinderlichen emotionalen Ballast. Eine ausgewogene Ernährung impliziert nährstoffreiche Lebensmittel und Gesundheit ebenso, wie Genuss und Freiheit.
Ein weiteres schönes Beispiel sind die Worte „ich kann nicht“.
„Ich kann nicht“ heißt nicht, dass etwas unmöglich ist. Es bedeutet, dass Du ENTSCHEIDEN kannst, etwas nicht zu tun.
„Ich kann nicht“ bedeutet in den meisten Fällen nur eines: Bisher hast oder wolltest Du einfach noch nicht.
Der Punkt ist folgender:
„Ich kann nicht“ signalisiert Deinem Gehirn: „Hör auf, nach Lösungen zu suchen.“
Aber indem Du ein paar Worte veränderst, bringst Du Dein Gehirn schnell wieder auf einen konstruktiven Kurs:
Ersetze „Ich kann nicht …!“ durch „Wie kann ich …?“
Falls Du bisher dachtest, Du könntest nicht, bedeutet das nur eins: Du darfst die Lösung erst noch finden.
Was wir von Thomas Edison über Motivation lernen können
Der amerikanische Erfinder Thomas Edison arbeitete jahrelang, um den geeigneten Draht für eine Glühbirne zu finden.
Am 21. Oktober 1879, nach tausenden erfolglosen Experimenten, war es endlich soweit: Er entdeckte den richtigen Kohlefaden und erfand die erste funktionierende Glühbirne der Welt.
Auf die Frage eines Journalisten, wie er mit den unzähligen Misserfolgen fertig geworden sei, antwortete er:
„Ich bin nicht gescheitert. Ich habe über 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktionieren. Jeder falsche Weg brachte mich einen Schritt näher ans Ziel.“
Das ist vielleicht eine der berühmtesten – und elegantesten – Umdeutungen überhaupt.
Stell Dir vor, Edison hätte damals nicht entschieden, Fehlschläge als Lernerfahrung zu sehen. Er hätte vermutlich spätestens nach ein paar Hundert Versuchen aufgegeben. Und wer weiß, wie lange wir dann noch auf Kerzenlicht angewiesen wären?
Wenn Du anfängst, Situationen eine andere Bedeutung zu geben, fällt es Dir leichter motiviert dranzubleiben, wo andere längst aufgegeben hätten.
Du bist nicht Deine so genannten Misserfolge. Misserfolge sind keine Person, sondern lediglich ein (Zwischen-)Ergebnis.
Edison hat sich vor seiner Entdeckung nie als Versager gesehen. Nicht er war fehlerhaft, sondern seine Experimente.
Fehler sind oft die besten Lehrmeister, weil sie so gut wie immer wertvolles Feedback liefern.
Manchmal entpuppen sie sich im Nachhinein sogar als echter Segen.
Wenn Du ein bestimmtes Ergebnis nicht erreicht hast, dann hat das nichts mit Dir als Person zu tun.
Entweder hast Du auf die falsche Strategie gesetzt – oder Du hast die richtige Strategie bisher nicht konsequent genug umgesetzt.
So verdoppelst Du Deine Fortschritte – indem Du Fehler machst
Wie hast Du Fehler, Probleme oder Hürden bisher wahrgenommen? Nimm Dir ruhig einen Moment, um darüber nachzudenken.
Danach kannst Du folgende Fragen beantworten:
- Wie kann ich das aus einer anderen Perspektive betrachten?
- Welche andere Bedeutung könnte diese Situation haben?
- Welcher Nutzen könnte sich für mich darin verstecken?
- Was kann ich daraus lernen?
Die Antworten helfen Dir dabei, wieder das Ruder zu ergreifen.
Wie Du Ausreden umdeutest und innere Konflikte löst
Hattest Du jemals das Gefühl, als würdest Du bei all Deinen Nackt-gut-aussehen-Bemühungen gleichzeitig Vollgas geben und die Bremse voll durchtreten?
Meist ist dieses Gefühl ein Indikator für einen inneren Konflikt – zwei Wünsche oder Bedürfnisse, die sich gegenseitig im Wege stehen:
- Einige Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als eine schlanke, athletische Figur – aber ein Kaloriendefizit verbinden sie mit Mangelgefühlen.
- Einige Menschen wollen fit, stark und muskulös sein – aber Training ist für sie eine Quälerei.
Gut möglich, dass ein Teil von Dir sich einen schöneren Körper wünscht, während ein anderer Teil Angst vor möglichen Unannehmlichkeiten hat, die damit verbunden sind.
Innere Konflikte äußern sich oft als Aufschieberitis oder Selbstsabotage – die dann im nächsten Schritt durch Ausreden rational begründet werden.
Dabei sind Ausreden nichts anderes, als unsichtbare Skripte, die Du bisher wahrscheinlich nie in Frage gestellt hast.
Wir Menschen können sehr kreativ darin sein, Ausreden zu erfinden. Aber wir können die gleiche Kreativität auch nutzen, um Lösungen zu finden.
Die Magie der Umdeutung hilft Dir dabei, Ausreden zu eliminieren und den Fokus auf das zu legen, was Dich wirklich voranbringt: Verantwortung, neue Möglichkeiten, Entscheidungen und das Auflösen innerer Konflikte.
Dabei darfst Du ruhig kreativ werden. Du wärst nicht der erste, der über sich selbst lachen muss, wenn Du feststellst, wie lächerlich einige Ausreden auf einmal wirken.
Hier sind einige praktische Beispiele für solche Umdeutungen.
1. „Ich habe keine Zeit!“
Du hast alle Zeit der Welt: 24 Stunden am Tag, wie Alexander Gerst, Michelle Obama oder Richard Branson.
Lösung: Die Idee, Du hättest einen Zeitmangel gehabt, ist ein gedankliches Konstrukt. Du löst den Konflikt automatisch auf, wenn Du Dich entscheidest, welche Themen in Deinem Leben Priorität haben und in welcher Reihenfolge diese Dinge stehen.
2. „Ich muss auf alle Lebensmittel verzichten, die ich liebe!“
Mangelgefühle in Verbindung mit gesunder Ernährung waren noch nie eine gute Idee. Warum dachtest Du überhaupt, Du müsstest auf Deine Lieblingsspeisen verzichten, um nackt gut auszusehen? Ich halte das für kontraproduktiv.
Lösung: Du kannst alles genießen, was Du willst, auch Eiscreme, Pizza, Schokolade oder Kuchen. Die Menge macht’s und die Wissenschaft stärkt Dir den Rücken: Genuss ist nicht von der Menge abhängig, sondern davon, wie bewusst Du etwas genießt. Wenn Du abnehmen willst, brauchst Du ein Kaloriendefizit. Die 90-10-Regel ist eine einfache Möglichkeit dorthin, ohne auf etwas verzichten zu müssen.
3. „Meine schlechten Gene hindern mich am Abnehmen!“
Es gibt keine Gene, die Dich am Abnehmen hindern würden. Eine genetische Veranlagung spielt überhaupt erst dann eine Rolle, wenn sie in Kombination mit einem sesshaften Lebensstil, unausgewogener Ernährung und einem entsprechenden sozialen Umfeld auftritt.
Studien zeigen, dass der Einfluss der Gene sehr viel geringer ist, als gemeinhin vermutet. Anders formuliert: Alle anderen von Dir beeinflussbaren Faktoren – Stress, Krafttraining, Ernährung, Schlaf, etc. – spielen eine erheblich größere Rolle.
Lösung: Vermutlich hast Du einfach noch nicht die Dinge in Deinem Umfeld und in Deinem Lifestyle verändert, die nötig sind.
4. „Das Leben ist zu kurz, um im Fitnessstudio abzuhängen!“
Die Chancen stehen gut, dass Du relativ kurz auf diesem Planeten weilst, wenn Du Dich nicht um Deine Gesundheit kümmerst. Außerdem haben die wenigsten Menschen – mich eingeschlossen – Lust darauf, „ständig“ im Fitnessstudio abzuhängen.
Lösung: Wahrscheinlich hast Du einfach noch nicht gelernt, wie man zeiteffizient trainiert. Selbst, wenn Du nur 1-2 Stunden pro Woche hast, kannst Du Fortschritte machen. Wenn Du zu Hause trainierst, kannst Du zusätzlich Zeit sparen.
5. „Ich muss mich erst um die anderen kümmern!“
Du kannst Dich um Dich selbst UND um Deine Lieben kümmern. Es ist keine Entweder-Oder-Entscheidung.
Lösung: Wenn Du Dich nicht um Dich kümmerst, kannst Du Dich auch nicht um andere kümmern. Aber wenn es Dir gutgeht, bist Du anderen noch eine bessere Unterstützung.
6. „Wenn ich mich gesund ernähre, muss ich permanent selbst kochen!“
Stimmt nicht. Du kannst Dich auch in Restaurants und auf Reisen bewusst und ausgewogen ernähren.
Lösung: Lies meinen Fitness Restaurantführer und wähl ganz bewusst Gerichte, die gut für Dich sind UND Dir schmecken.
7. „Wenn ich jeden Tag Sport mache, leidet mein soziales Leben.“
Das Gegenteil ist der Fall! Training kann, wenn Du willst, sogar ein wesentlicher Teil Deines sozialen Lebens sein.
Lösung: Du könntest Dich mit einem Freund oder einer Freundin zusammentun, gemeinsam Trainieren und ihr nehmt Euch gegenseitig in die Pflicht. Fitnessstudios, CrossFit Boxen und Trainingsgruppen sind großartige Orte, um Gleichgesinnte kennenzulernen.
8. „Ich kann unmöglich mit dem Training anfangen, weil ich [hier Ausrede einsetzen: Knie-, Schulter-, Rückenprobleme, …] habe!“
Wirklich unmöglich? Oder darfst Du vielleicht einfach nur etwas kreativer werden? Eine Verletzung heißt in den allerseltensten Fällen Bewegungsverbot.
Lösung: Fokussiere Dich auf die Dinge, die Du TUN kannst – nicht auf das, was gerade nicht geht. Um Knie-, Schulter- und Rückenprobleme kannst Du herumtrainieren. Und selbst, wenn Du im Bett liegen musst, kannst Du die Zeit nutzen, um Deine Ernährung zu optimieren – und trotzdem schlanker und gesünder werden.
Mehr über mentales Training?

- In Looking Good Naked (jetzt auch als Hörbuch) lernst Du die wichtigsten Grundlagen mentalen Trainings kennen und anwenden – zum Beispiel, wie Du Dir Ziele setzt und Dein Unterbewusstsein damit programmierst, so dass Du sie auch erreichst.
- Im MarathonFitness Archiv – Stichwort „Motivation“ – findest Du mehr Artikel zur Psychologie des Nackt-gut-aussehens.
- Abonniere den kostenlosen Dranbleiber-Newsletter für regelmäßige Fitness-Tipps, exklusive Goodies und Updates, die ich nur per Email teile.
Fazit
Jetzt kennst Du einige neue Sichtweisen, mit denen Du experimentieren kannst.
Wenn Du Dir das nächste Mal …
- einen Ausrederitis-Infekt einfängst,
- am berüchtigten Ich-kann-nichts-dafür-Virus erkranken solltest oder
- eine negative Innere Stimme laut wird,
… kannst Du die negativen Gedanken immer öfter einfach stoppen und Deine alten Denkweisen auf den Prüfstand stellen.
Vielleicht erinnerst Du Dich dann an Thomas Edison und Dir wird klar, dass jede Situation im Leben für sich gesehen weder gut noch schlecht ist.
Worauf es ankommt, ist, aus welcher Perspektive Du sie betrachtest.
Frage: Welche Ausreden hast Du Dir bisher erzählt? Welche inneren Konflikte stecken dahinter und wie kannst Du ihnen eine neue Bedeutung geben, z.B. indem Du die vier Fragen weiter oben nutzt? Teile Deine Gedanken und schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Fotos im Artikel über positive Gedanken: © Shutterstock.com: .
- Watzlawick, Paul, John H. Weakland und Richard Fisch: Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels. Huber, 7. Auflage 2009 [↩]
- Johann Caspar Rüegg: Gehirn, Psyche und Körper – Neurobiologie von Psychosomatik und Psychotherapie. Schattauer, 5. Auflage, 2010 [↩]
- Wikipedia: „Diät“. https://de.wikipedia.org/wiki/Di%C3%A4t Aufruf: 18.06.2018 [↩]