Was hat Dankbarkeit mit Fitness zu tun?
Vermutlich mehr, als die meisten Menschen denken.
Es gibt drei wenig bekannte Gründe, warum sie Dir dabei hilft, nackt gut auszusehen.
In diesem Artikel lernst Du ein – besonders im Fitnessbereich – völlig unterschätztes unsichtbares Skript kennen.
Wenn Du fitter und stärker werden willst, solltest Du diese Geheimwaffe nutzen.
Die Magie der Dankbarkeit
Menschen, die ihre Ziele erreichen und von dem, was sie tun, begeistert sind, faszinieren mich.
Wenn ich meine Gäste für Fitness mit M.A.R.K. auswähle, suche ich Menschen, die in ihrem Bereich exzellent sind.
Im Gespräch versuche ich ihre Erfolgsstruktur herauszubekommen: Was genau ist es, das Dich erfolgreich macht?
Dabei ist mir eine Fähigkeit aufgefallen, die die meisten dieser Menschen gemeinsam haben. Eine Eigenschaft, die im Fitnesskontext eher unsexy erscheint.
Erfolgreiche Menschen pflegen in irgendeiner Form ein Dankbarkeitsritual.
Viele von ihnen nehmen sich jeden Tag bewusst ein paar Minuten, um das Positive in ihrem Leben zu würdigen.
Das Thema passt in die Zeit: Ende November feiern die Amerikaner Thanksgiving. Dort genießt es vielerorts einen höheren Stellenwert als Weihnachten.
Die kommerzielle Seite des Festes erleben wir hierzulande in Form von Rabattaktionen wie der gerade auslaufenden „Cyber Monday“ Woche bei Amazon. Doch bei Dankbarkeit geht es eben gerade nicht um Kommerz!
Natürlich ist es schön, sich Zeit zu nehmen, um „danke“ zu sagen. Aber warum eigentlich nur einmal im Jahr? Warum nicht täglich? Tatsächlich zeigt die Wissenschaft, dass genau das spürbare Vorteile mit sich bringt
Sol Orwell, der Gründer von Examine.com, ist ein sportlicher, charmanter Typ mit einer unerschütterlich positiven Ausstrahlung. Wenn Du ihn siehst, würdest Du nie darauf kommen, dass er früher mal stark übergewichtig war.
Sol nimmt sich jeden Morgen einen kurzen Moment, um drei Dinge, für die er dankbar ist, aufzuschreiben.
Dabei scheint es ihm um mehr zu gehen, als nur ums Tagebuch-Führen…
Eine verlockende Psycho-Falle, die Deine Fortschritte pulverisiert
Hier ist eine der größten Herausforderungen beim Erreichen langfristiger Ziele:
Wir lassen uns ablenken, wenn wir einen kurzfristigen Vorteil sehen.
Also wenn wir Entscheidungen treffen, die für den Moment gut aussehen. Und zu einer sofortigen Belohnung führen.
Aber genau damit legen wir uns langfristig oft Steine in den Weg – oder machen gar Rückschritte.
Vielleicht kennst du das:
- Impulsive Fast-Food-Snacks – die den Ernährungsplan über den Haufen werfen.
- Ausgefallene Trainingseinheiten – die den Fettabbau zum Erliegen bringen.
- Überstunden im Büro – durch die Du im entscheidenden Moment nicht bei den Menschen bist, die Dir wichtig sind.
Fast Food, Füße hoch legen oder das vollendete Projekt versprechen einen sofortigen Vorteil. Aber oft auf Kosten der langfristigen Ziele: einem Körper, in dem Du Dich wieder wohlfühlst.
Interessanterweise gilt genau das für alle Ziele im Leben. Was Sol und viele andere begriffen haben, ist:
Dankbarkeit macht den Unterschied aus.
Warum?
Nun, es gibt mindestens drei Gründe dafür, dass Dankbarkeit Dir beim Dranbleiben hilft. Und zwar so, dass Du Deine Ziele auch erreichst…
Die Wissenschaft der Dankbarkeit: 3 Dinge, die Du wissen solltest
Moment mal. Es gibt Dankbarkeits-Forscher?
Yep. Klingt nach einem schönen Job, oder?
Und die Verhaltensforscher nennen drei Gründe, warum dankbare Menschen nicht nur ihre Fitnessziele schneller erreichen.
1. Dankbarkeit gibt Dir Rückenwind.
Die Wissenschaftler Robert Emmons und Anjali Mishra ließen ihre Studenten Ziele aufschreiben, die sie innerhalb von zwei Monaten erreichen wollten.
Als sie zehn Wochen später nachhakten, stellten sie fest:
Die „dankbaren“ Studenten waren ihren Zielen näher, als alle anderen.1
Emmons und Mishra bemerkten außerdem ein (unbewiesenes) Vorurteil: Einige Menschen glauben, zu viel Dankbarkeit würde Selbstgefälligkeit nach sich ziehen. Wenn schon alles gut ist, dann brauche ich mich auch nicht mehr anzustrengen.
In der Realität beobachteten sie aber das exakte Gegenteil: “Dankbare Menschen sind zielstrebiger.“
2. Dankbarkeit macht Dich geduldig.
Ungeduldige Menschen verwenden ihre Energie häufig darauf, eine geheime Abkürzung zu finden (die es in den meisten Fällen nicht gibt).
Ein Großteil der Fitnessindustrie lebt davon. Und verkauft ihnen vermeintliche Wundermittel. Die Wahrheit ist:
Wer große Ziele hat, darf sich Zeit dafür nehmen.
Und jeden Tag etwas dafür tun.
Im Fitness Mentoring frage ich meine Kunden oft zu Beginn der Zusammenarbeit: „Bist Du bereit, für die nächsten 90 Tage jeden Tag eine Stunde in Deine Fitnessziele zu investieren?“
Einige Menschen sind zuerst überrascht. Sie glauben, ich würde vom Training reden. Aber das meine ich nicht. Jedenfalls nicht ausschließlich.
Ich rede von allen Elementen der M.A.R.K. Formel. Hier sind einige Beispiele:
- Die Minuten, die Du in mentales Training investierst – vielleicht morgens im Bad, auf dem Weg zur Arbeit oder abends im Bett.
- Bewusste Ernährung: Das Einkaufen im Supermarkt und die Zubereitung Deiner Mahlzeiten.
- Klar, regelmäßiges Krafttraining gehört auch dazu. Täglich muss aber niemand an die Eisen, der nackt gut aussehen will.
Die gute Nachricht ist:
Dankbarkeit hilft Dir dabei, an all diesen Dingen dran zu bleiben.
In einer anderen im Journal of Phsychological Science veröffentlichten Studie baten Wissenschaftler Probanden, sich an Ereignisse zu erinnern, mit denen sie ein dankbare, glückliche oder neutrale Emotionen verknüpfen.2
Zuerst sollten Sie dieses Ereignis aufschreiben, danach schilderten sie ihre Emotionen und anschließend mussten sie eine Reihe finanzieller Entscheidungen treffen.
Am Ende der Studie wurde ihnen freigestellt sofort eine kleinere Summe in bar ausgezahlt oder einen Tag später eine größere Summe per Scheck zugeschickt zu bekommen.
Die dankbaren Probanden entschieden sich für die zeitverzögert ausgezahlte größere Summe: „Wir beobachteten eine um zwölf Prozent höhere Geduldsquote unter den dankbaren Probanden. Stellen Sie sich vor, welche Auswirkungen das langfristig auf Ihre Ziele haben könnte.“
3. Dankbarkeit erhöht Deine Belastbarkeit.
Viele Menschen streben auch deshalb nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung, weil es ein Weg ist, um mit Stress umzugehen.
Aber wir alle wissen, dass wir langfristig meist draufzahlen – zum Beispiel in Form neuer Klamotten, weil die alten zu eng geworden sind.
Allerdings hat sich herausgestellt, dass Dankbarkeit ein weitaus effektiveres Mittel gegen Stress ist.
Und ein figurfreundlicheres. Jedenfalls dann, wenn Du sie täglich praktizierst.
Das ist auch das Resümee von Emmons und Mishra, die verschiedene Studien zum Thema Dankbarkeit unter die Lupe nahmen: „Die wissenschaftlichen Fakten stützen die Vermutung, dass Dankbarkeit die psychische Widerstandsfähigkeit erhöht und den persönlichen Fortschritt fördert.“
Wie Du Dankbarkeit in 3 Minuten am Tag praktizierst
Erinnerst Du Dich noch an Sol Orwell? Ich habe mich von ihm inspirieren lassen.
Seit über einem halben Jahr führe ich ein Dankbarkeitstagebuch. In Form des 5 Minute Journal.
5 Minuten sind meiner Erfahrung nach üppig. Für meine Dankbarkeitsroutine benötige ich selten mehr als 3 Minuten am Tag.
Morgens nach dem Aufstehen notiere ich:
- 3 Dinge, für die ich dankbar bin.
- Welche 3 Ergebnisse heute zu einem großartigen Tag machen würden.
- Eine kurze Affirmation.
Und abends vor dem Einschlafen:
- 3 großartige Dinge, die heute passiert sind.
- 1 Sache, die ich das nächste Mal anders mache.
Dieses Dankbarkeitsritual ist mentales Training. An einigen Tagen fällt mir die Routine leichter, als an anderen. Aber danach fühle ich mich sofort besser. Erstaunlich, wie viel mehr Gelassenheit und Glück eine simples Ritual mit sich bringt.
- Intelligent Change
- Intelligent Change: The Five Minute Journal - Original Daily Gratitude Journal for Happiness, Mindfulness, and Reflection - Undated Life Planner
- PLANER
Fazit
Seit über einem halben Jahr führe ich ein Dankbarkeitstagebuch. In Form des 5 Minute Journal, inspiriert durch Sol Orwell.
Und die oben beschriebenen Effekte? Habe ich an mir selbst beobachtet.
Gerade an Tagen, an denen ich früher gesagt hätte „heute ist es wie verhext“, fällt es mir nun immer leichter, den Fokus auf das zu richten, was ich erreichen will.
Eins meiner Steckenpferde ist es, erfolgreiche Menschen zu fragen, was sie erfolgreich macht. Und zuzuhören. Denn oft sind die Informationen zwischen den Zeilen versteckt.
Sobald Erfolgsmuster anfangen, sich zu überlappen, erkennst Du, welche Struktur Erfolg hat. Und wenn die Wissenschaft das auch noch bestätigt, sollten wir genau hinsehen.
Körperlicher Erfolg hat Struktur. Und weil die in Deinem Denken beginnt, bildet „Mentales Training“ das Fundament der M.A.R.K. Formel. In meinem neuen Buch Looking Good Naked lernst Du ein gedankliches Erfolgsmodell kennen, das Dir dabei hilft, Deinen Körper schneller, nachhaltiger und langfristiger zu transformieren, als Ernährung und Training alleine. Das Buch ist ab sofort hier erhältlich und wird bis zum 12.12.2016 ausgeliefert.
Frage: Was war (bisher) Dein größter Erfolg in diesem Jahr? Für welche drei Dinge bist Du heute dankbar? Schreib einen Kommentar.
Fotos im Artikel über Dankbarkeit: © Shutterstock.com: ESB Professional, PathDoc.