Wie beeinflusst Dein soziales Umfeld Deinen Erfolg?
Es ist doch so…
- Du bist, was Du denkst.
- Du bist, was Du isst.
- Du bist, wie Du trainierst.
Im Prinzip sind das die Elemente der M.A.R.K. Formel.
Das Thema mit dem sozialen Umfeld ist besonders tückisch.
Es verändert unbemerkt Deine Gedanken:
Du bist, mit wem Du viel Zeit verbringst.
Wenn Du Dich überwiegend mit den falschen Menschen umgibst, steht Dein Erfolg auf tönernen Füßen. Das perfide daran ist, dass das Fundament erodiert, ohne dass es Dir überhaupt bewusst ist.
Wenn Du Dich aber größtenteils mit den richtigen Menschen umgibst, dann ist das, als stünde Dir eine kleine Armee von Fitness Coaches zur Seite. Menschen, die Dir permanent unter die Arme greifen und Dir Rückenwind geben, wenn Du ihn brauchst.
Heute geht es also um den Bereich mentales Training – das „M“ der M.A.R.K. Formel.
Wie Dein soziales Umfeld Dich beeinflusst, ohne dass Du es merkst
„Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst“
– Jim Rohn.
Ist es nicht faszinierend, wie sehr wir Menschen – allem Individualismus zum Trotz – schlicht Herdentiere sind?
Denk‘ doch mal dran. An die Clique aus der Schulzeit, den Freundeskreis im Studium oder der Ausbildung, den lieben Kollegen. Wenn es Dir so geht wie mir, dann stellst Du fest:
Du wirst langsam aber sicher so, wie die Menschen, mit denen Du Dich umgibst.
Irgendwo las ich kürzlich die folgende These:
In fünf Jahren bist Du der gleiche Mensch wie heute, abgesehen von zwei Dingen: Die Menschen, die Du triffst und die Bücher, die Du liest.
Meist merken wir gar nicht, wie sehr uns Freunde, Familie und Kollegen beeinflussen. Die Veränderung passiert schleichend.
Gerade kleine Anstöße und Verlockungen können oft die größten Erfolgsbremsen sein.
Weil sie unterbewusst bleiben, weil wir ihnen wenig Aufmerksamkeit schenken und weil allmählich eins zum anderen kommt. Tja, und ehe wir uns versehen, ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Vielleicht …
- … sagt ein Freund: „Komm‘, trink‘ doch noch ein Bier mit!“
- … bringt ein Kollege regelmäßig leckeren Kuchen mit.
- … lädst Du Kunden mehrmals pro Woche zum Geschäftsessen ein.
- … sagt Deine Mutter: „Iss‘ doch noch etwas, ich habe das extra für Dich gekocht.“
- … cancelt Dein Trainingspartner das Workout (und Du lässt die Einheit auch sausen).
- … kritisiert Deine bessere Hälfte Deine Fitnessziele.
So kommt eins zum anderen. Und eines Tages wachen wir auf und denken:
„Verdammt! Wie konnte das passieren? Wie konnte ich so zunehmen?“
Ich mag diese alte Geschichte von dem Spatzen und der Krähe.
Der kleine Spatz hielt sich ein Auge mit seinem Flügel zu und weinte bitterlich. Eine Eule landete neben ihm und fragte: „Warum weinst Du?“
Als der Spatz seinen Flügel zurückzog, war dort eine klaffende Wunde, wo einst sein Auge war.
„Ah, Du weinst, weil die böse alte Krähe Dein Auge ausgepickt hat?“, sagte die Eule. „Nein, ich weine, weil ich es zuließ, dass sie mir das Auge auspickte.“
Dein soziales Umfeld hat einen ungeheuren Einfluss auf Dich, Deine Fitness und Deinen Lifestyle.
Die meisten Menschen essen in Gesellschaft mehr. Besonders, wenn die Lebensmittel sofort verfügbar sind – wie in Restaurants, bei Buffets, Parties oder Familienfeiern. Je größer die Gruppe ist, desto mehr wird meist gegessen und getrunken.
Wenn jeder am Tisch Dessert isst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch Du Nachtisch isst – auch, wenn Du bereits pappensatt sein solltest.
Psychologen nennen diesen Effekt „Soziale Erleichterung“.
Allerdings kann das Essen in Gemeinschaft auch dazu führen, dass Du bewusster und gesünder isst. Es hängt von der Gruppe ab.
Wenn Du damit rechnest, dass die anderen Dich beobachten und bewerten, triffst Du bewusstere Entscheidungen und isst weniger. Wissenschaftler nennen das „Impression-Management-Theorie“.
Wenn Du mit Deinem Fitness Coach, einem Trainingspartner oder einer Dating-Bekanntschaft essen gehst, und Du Dich von Deiner besten Seite zeigen willst, wirst Du bessere Entscheidungen beim Essen treffen.
Die soziale Inventur: Wer trägt Dich zum Sieg, wer bringt Dich zu Fall?
Wusstest Du, dass wir unser Verhalten nach dem Vorbild der Menschen modellieren, mit denen wir Zeit verbringen? Das ist ein Prozess, der zu 99% vollautomatisch abläuft:
Wir Menschen neigen dazu, uns den Worten, Verhaltensweisen und Gewohnheiten unserer Mitmenschen anzupassen.
Wenn Du Dich damit auseinandersetzt, welche Menschen in Deinem Leben Dich positiv beeinflussen und welche negativ, dann ist das ein wichtiger Schritt, der nicht nur Deinen Körper transformiert, sondern Dein gesamtes Leben.
Das ist die Idee bei der sozialen Inventur, einer Bestandsaufnahme der Menschen in Deinem Leben.
Ich mag den Gedanken, dass Du Dich ab sofort ganz bewusst fragst:
- Mit welchen Menschen verbringe ich die meiste Zeit?
- Wie beeinflussen diese Menschen mich?
- Helfen sie mir, meine Ziele zu erreichen …
- … oder hindern sie mich daran?
Wenn Du die Antworten auf diese Fragen kennst, dann kannst Du die Menschen in Deinem Leben in eine von zwei Kategorien einordnen.
Dann entscheidest Du BEWUSST, mit welchen Menschen Du zukünftig mehr Zeit verbringst – und mit welchen weniger.
Dazu kannst Du diese beiden Gruppen unterscheiden:
- Bremser: 7 Menschen, die Dich Kraft kosten und Dein Motivationsfundament still und leise untergraben.
- Unterstützer: 7 Menschen, die Dir im richtigen Moment Rückenwind geben und Dich so ins Ziel tragen können.
Lass‘ uns das konkretisieren.
Bremser: 7 Menschen, die dafür sorgen können, dass Du Dein Ziel aus den Augen verlierst
1. Der Pessimist
Der Pessimist ist wirklich gut darin, das Haar in der Suppe zu finden. Er sieht das Glas halb leer, erwartet stets das Schlimmste und rechnet nie mit Erfolg.
Pessimisten findest Du überall. Obwohl sie eigentlich harmlos sind, solltest Du aufpassen. Negatives Denken ist übertragbar und wenn Du zu viel Zeit in der Nähe eines Pessimisten verbringst, kannst Du Dich infizieren.
2. Der Nörgler
Der Nörgler findet immer etwas, über das er sich beschweren kann. Er gibt sich große Mühe, wirklich jeden in Hörweite wissen zu lassen, was ihm an seinem Körper, seiner Gesundheit, seinem Leben, anderen Menschen und der Welt missfällt.
Nörgler sind zwar nicht gefährlich, aber sie rauben Dir Energie. Wenn Du zu viel Zeit in ihrer Nähe verbringst, kann Deine Stimmung auf Tauchstation gehen.
3. Der Kritiker
Der Kritiker ist ein Experte für die Fehler, die Du (zumindest seiner Ansicht nach) gerade begehst. Er braucht keine Aufforderung, um Dir zu sagen, was Du bei der Ernährung oder beim Training gerade falsch machst.
Wenn Du gute Fortschritte machst, dann sagt er Dir, was Du noch besser hättest machen können.
Hüte Dich besonders vor dem wohlmeinenden Kritiker. Seine Verbesserungsvorschläge erscheinen zwar konstruktiv, fußen aber meist auf Eifersucht oder Neid: „Hast Du nicht schon genug abgenommen? Wusstest Du nicht, dass Dicke länger leben?“
4. Der Hedonist
Der Hedonist ist ein echter Lebemann, Lustgewinn steht für ihn stets an erster Stelle: „Das Leben ist doch viel zu kurz. Komm‘ schon, leb‘ ein wenig.“
Ironischerweise ist sein Leben aufgrund seiner Lebensführung oft tatsächlich ziemlich kurz.
Die Sache ist die: Hedonisten sind fröhliche Menschen und es kann wirklich Spaß machen, Zeit mit ihnen zu verbringen. Aber Hedonisten sind auch diejenigen, die Dich am ehesten zu einer „Live Fast, Die Young“-Einstellung ((lebe schnell, sterbe früh)) bekehren können. Nicht, weil sie Dich unter Druck setzen, sondern, weil sie Dich mit Spaß ködern.
5. Die Verführerin
Kennst Du die Odysseus-Saga? In einem Abschnitt ist der starke Held dem Gesang der Sirenen machtlos ausgeliefert. Die Verführerin ist eine von ihnen:
- „Mmmmh … diese Schokopralinen, un-glaub-lich. Du solltest sie probieren.“
- „Entspann‘ Dich. Komm‘, lass‘ uns zusammen einen Cocktail trinken.“
- „Diese Kekse sind der Wahnsinn. Ich sag‘ Dir, sowas Leckeres hast Du noch nicht gegessen.“
Die Verführerin findet die Punkte, bei denen Du schwach wirst und sie wird Dich gnadenlos in Versuchung führen. Sie ködert Dich mit sündhaften Snacks, dekadenten Desserts oder Alkohol.
Wenn Du „nein, danke!“ sagst, isst sie Dir mit aller Kunst etwas vor. Auch, wenn Du ein hartgesottener Dranbleiber bist: Nimm‘ Dich vor ihr in Acht! Sie ist eine Meisterin der gustatorischen Verführungskunst.
6. Der Traumkiller
Wenn der Traumkiller von Deinen Plänen Wind bekommt, schießt er sie ab, noch bevor sie flügge werden. Er wird Dir sagen, dass Deine Träume dumm, unrealistisch und unmöglich umsetzbar sind.
Dieser Typus ist gefährlich.
Stell Dir vor … wo wären wir ohne die Visionäre, die trotz aller Traumkiller drangeblieben sind? Es gäbe keine Olympiasieger, Amerika wäre noch immer unentdeckt und Alexander Gerst hätte die ISS nie betreten.
7. Der Saboteur
Der Saboteur gehört zu den teuflischsten Menschentypen, die Du in Deinem sozialen Umfeld zulässt. Er attackiert, spottet, lästert und untergräbt die Hingabe, mit der Du Dich Deinem Ziel widmest.
Pessimisten und Nörgler sind meist herzensgute Menschen. Manchmal sind es Freunde, die einfach eine negative Einstellung entwickelt haben. Aber Saboteure torpedieren Deine Pläne mit voller Absicht. Sie fühlen sich gut, wenn sie andere Menschen zu Fall bringen.
Energiequellen: 7 Menschen, mit denen Du mehr Zeit verbringen willst
8. Der Optimist
Der Optimist findet an jeder Situation etwas Positives. Er glaubt an den versteckten Nutzen in jedem Elend, an die Lektion in jedem Scheitern, an den Silberstreif in jedem Unwetter.
Optimisten strahlen Zuversicht und positive Energie aus. Es treibt Dich an, in ihrer Nähe zu sein.
9. Der Komplimentierer
Der Komplimentierer sucht nach dem Guten in Dir und nimmt sich die Zeit, es Dir auch zu sagen. Er hat einen Blick fürs Detail. Wenn Du ein paar Kilo abgenommen hast, fällt es ihm auf.
Du fühlst Dich gut in seiner Gegenwart. Der Komplimentierer gehört zu den wichtigsten Menschen in Deinem Umfeld, wenn Du Deinen Körper verändern willst.
10. Der Anfeuerer
Der Anfeuerer gibt Dir Auftrieb. Er glaubt an Dich. Er motiviert Dich. Und er feiert mit Dir, wenn Du Erfolg hast. Sein Motto ist: „Du kannst das!“
Obwohl er Dir vielleicht nicht unbedingt physisch unter die Arme greift, hört er normalerweise aufmerksam zu und ist eine emotionale Stütze für Dich.
11. Der Rechenschafts-Partner
Er nimmt Dich in die Pflicht. Wenn Du einmal auf die falsche Bahn gerätst, den Weg des Schweinehunds, bringt er Dich wieder auf die Zielgerade.
Ausreden ziehen bei ihm nicht, er akzeptiert nur Ergebnisse. Wenn Du ihm sagst, dass Du etwas tust, dann zieht Dein Partner Dich zur Rechenschaft.
12. Der Coach
Der Coach ist Trainer, Ausbilder und Mentor. Und er ist mehr als das. Der Coach kann das Potenzial in einem Menschen freisetzen. Er hilft Dir dabei, Dein Potenzial zu erkennen und es bestmöglich zu nutzen, um Dein Ziel zu erreichen.
Er hat keine Angst, Dich aus Deiner Komfortzone zu bringen. Er gibt Dir ehrliches Feedback und konstruktive Kritik. Er ist da und lobt Dich, wenn Du voran kommst. Er ist da und korrigiert den Kurs, wenn Du einmal vom Weg abkommst.
13. Der emotionale Unterstützer
Er ist der Freund, der immer für Dich da ist. Wenn Du schlecht drauf bist, baut er Dich auf. Wenn Du Dich schwach fühlst, gibt er Dir Kraft. Wenn Du an Dir zweifelst, gibt er Dir Selbstvertrauen. Wenn es sonst niemanden gibt, mit dem Du reden kannst, leiht er Dir sein Ohr und Du weißt, dass Du Dich ihm anvertrauen kannst.
14. Der Träumer
„Die Träumer sind die Retter der Welt.“
– James Allen
Die Träumer sind die Erbauer, die Erschaffer und die größten Denker. Für den Träumer ist alles möglich. Seine Ziele sind so groß, seine Ambitionen so hoch, dass selbst der Optimist manchmal eine Augenbraue hochzieht.
Wenn Du einen Träumer in Deinem Leben hast, bist Du der glücklichste Mensch der Welt.
Fazit
Wir alle lassen uns durch Menschen, mit denen wir uns umgeben, beeinflussen – meist mehr, als wir denken. Dieser Einfluss bestimmt – zumindest teilweise – die Richtung, in die wir unser Leben steuern.
Es ist eine gute Idee, wenn Du Dein soziales Umfeld bewusst gestaltest, als falsche Einflüsse zuzulassen, die Deine Ziele unbemerkt untergraben.
Jetzt denkst Du vielleicht: „Schön und gut. Und wie gestalte ich mein soziales Umfeld?“
Der erste – und wichtigste – Schritt liegt bereits hinter Dir: Wenn Du diesen Artikel gelesen hast, nimmst Du die Menschen in Deinem Leben anders wahr als früher.
Du bemerkst ganz automatisch, ob ein Bekannter, Kollege oder Freund Dir Energie nimmt oder gibt. Du entwickelst eine bewusste Fähigkeit, die viele Menschen noch nicht besitzen.
Wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, schreib einen Kommentar: Was ist das Ergebnis Deiner sozialen Inventur? Welche Menschen in Deinem Umfeld unterstützen Dich und welche machen die Sache für Dich schwerer? Was könntest Du tun, um Dein soziales Umfeld neu zu gestalten?
An Deinem Feedback erkenne ich, ob Dich dieses Thema interessiert. Wenn die Resonanz entsprechend ist, knüpfe ich hier in einem der nächsten Artikel noch mal an und setze das Thema fort.
Fotoquellen im Artikel „soziales Umfeld“: (c) Depositphotos, (cc) rom@nski photo, istolethetv / Flickr.