Kennst Du die Fettverbrennungszone im Ausdauertraining? Falls Du dachtest, Du müsstest zum Abnehmen in diesem Bereich trainieren, habe ich eine gute Nachricht für Dich. Hier sind 5 Dinge übers Kardiotraining, die Du wissen solltest.
Nix geht mehr. Kein Ausdauertraining, kein Laufen, kein Gehen. Was würdest Du tun, wenn der Geist will, der Körper aber nicht kann? Meine Kundin Tina stellte sich diese Frage nach einem Unfall. Aber sie gibt nicht auf.
Und macht bessere Fortschritte als je zuvor …
Rückblick
In den letzten Artikeln lag der Fokus auf dem „K“ der M.A.R.K. Formel, dem Kardiotraining:
- Du kennst die wichtigsten Grundlagen des Ausdauertrainings.
- Du weißt, wie Du auch dann mehr Fett verbrennst, wenn Zeit knapp ist.
Die Kommentare und Mails, die ich als Reaktion auf die Artikel bekam, zeigen, dass es noch ein paar Missverständnisse gibt.
Dabei kann ein falsches Verständnis Deine Fortschritte torpedieren.
Zum Glück gibt es einen einfachen Ausweg.
Damit Dir das nicht passiert, greife ich die fünf wichtigsten Fragen in diesem Artikel nochmals auf.
Themenübersicht
Außerdem erfährst Du, wie ein gebrochener Fuß dazu führen kann, dass Du noch bessere Fortschritte machst.
1. Musst Du in der „Fettverbrennungszone“ trainieren?
Es ist wohl der größte Mythos im Ausdauertraining überhaupt.
Ich meine das unsichtbare Skript, dass Du mit niedrigem Tempo im aeroben Bereich trainieren solltest, wenn Du Fett abbauen möchtest.
Einige Menschen glauben daher, anaerobes Training würde kein Fett verbrennen.
Es ist der Mythos der Fettverbrennungszone.
Nicht zu verwechseln mit dem Training nach Herzfrequenzzone, bei dem es in erster Linie um kardiovaskuläre Fitness geht und nicht um Fettabbau.
Wie bei jedem guten Mythos ist auch an der Idee der Fettverbrennungszone nicht alles falsch. Hier sind die Fakten…
Um die Muskelzelle mit genügend Energie zu versorgen, kann Dein Körper zwei Substrate (= Treibstoffarten) nutzen:
Beim Ausdauertraining mit niedriger Intensität nutzt Dein Körper anteilig mehr Fett und weniger Zucker, um die benötigte Energie bereit zu stellen, als bei einem intensiveren Workout.
So weit, so gut.
Daraus schließen einige Menschen fälschlicherweise, Training mit niedriger Intensität verbrenne mehr Fett.
Klingt erstmal nachvollziehbar, ist aber falsch. Denn sie übersehen zwei kritische Tatsachen:
- Training mit niedriger Intensität verbrennt absolut gesehen wesentlich weniger Kalorien als hochintensives Training.
- Hochintensives Training verbrennt absolut gesehen genauso viel oder sogar mehr Fett als Training in der so genannten „Fettverbrennungszone“.
Noch zu abstrakt? Kein Problem.
Lass‘ uns zwei Beispiele gegenüberstellen: Ausdauertraining mit niedriger (A) und hoher Intensität (B):
Ausdauertraining Niedrige Intensität [A] | Ausdauertraining Hohe Intensität [B] | |
---|---|---|
Treibstoff-Mix 👉 | 50% Fett, 50% Zucker | 33% Fett, 67% Zucker |
Zucker-Kalorien 👉 | 110 kcal | 222 kcal |
Fett-Kalorien 👉 | 110 kcal | 110 kcal |
Gesamt-Kalorien 👉 | 220 kcal | 332 kcal |
Die Energiebereitstellung aus Fett ist in beiden Beispielen identisch, aber B verbrennt sichtbar mehr Kalorien.
Wie viel Körperfett Du abbaust, hängt am Ende des Tages NICHT vom „Treibstoff-Mix“ ab, sondern von der Kalorienbilanz.
Warum ist das so?
Wenn Du beim Training Zucker verbrennst, zapft Dein Körper seine Glykogenreserven in Muskeln und Leber an. Sobald durch eine Mahlzeit wieder Zucker im Blut ist, wandert dies – vereinfacht gesagt – in die (teil-)entleerten Speicher.
Bei gleicher Ernährung gleicht sich der Treibstoff-Mix also wieder aus: Wenn Du eine Stunde trainierst und viel Glykogen verbrennst, „läuft“ Dein Körper in den verbleibenden 23 Stunden vermehrt auf Fett.
Die Fettverbrennungszone ist also ein Mythos. Entscheidend ist, wie viele Kalorien Du in Summe verbrennst.
Key Facts - Mythos Fettverbrennungszone
Die Fettverbrennungszone ist ein Mythos. Das macht die Sache einfach für Dich: Wenn Du das Kraft- und Ausdauertraining machst, das Dir SPASS macht, ist alles gut.
Wenn Du Fett abbauen willst, darfst Du ein Kaloriendefizit herstellen – wie hier beschrieben. Dabei musst Du die Sache nicht unnötig kompliziert machen. Entscheidend ist, wie viele Kalorien Du in Summe verbrennst.
2. Ist hochintensives Training effektiver?
Wer den Grundlagenartikel über Ausdauertraining und meine Kardio-Tipps für Vielbeschäftigte gelesen hast, gewinnt vielleicht den Eindruck, hochintensives HIIT und HISS Training sei das Nonplusultra.
Nach dem Motto: No pain, no gain – echte Dranbleiber trainieren entweder ganz oder gar nicht …?
Nein.
Wer keinen Bock drauf hat, muss nicht hochintensiv trainieren.
HIIT und HISS sind lediglich zwei von vielen Wegen, wie Du Kalorien und damit Fett verbrennst (hier sind 6 weitere).
Hochintensives Training ist nicht mal für jeden geeignet – und das ist überhaupt nicht schlimm:
- Einsteiger und Übergewichtige sollten stets moderat (nicht hochintensiv!) einsteigen, wie hier beschrieben.
- Wer Herz-Kreislauf- oder orthopädische Probleme hat, sollte sich für HIIT und HISS in jedem Fall die Freigabe von seinem Arzt holen.
Für Übergewichtige ist LISS Training oder Walking oft eine exzellente Alternative.
Die Entscheidung, ob HISS und HIIT Cardio für Dich geeignet sind, liegt ganz alleine bei Dir.
Dabei spielt auch eine Rolle, ob Du Gefallen daran findest.
Wenn aus gesundheitlichen Gründen nichts dagegen spricht, solltest Du hochintensives Training auf jeden Fall mal ausprobieren. Du wärest nicht der erste, der wider Erwarten Gefallen daran findet.
Wenn Du dann feststellst, dass HIIT und HISS nicht Dein Ding war – sei es aus physischen oder psychischen Gründen – dann findest Du eine Alternative.
Denn Ausdauertraining mit moderater oder niedriger Intensität ist nicht ineffektiv, ganz im Gegenteil. Wenn Du etwas mehr Zeit oder Geduld mitbringst, kannst Du die gleichen Ergebnisse erzielen.
Jede Extraminute Bewegung macht Dich gesünder – auch, wenn sie noch so „entspannt“ ist.
Erfolgreiche Dranbleiber wissen, dass nackt gut aussehen und ein gesunder Lifestyle Hand in Hand gehen. Du bekommst das eine nicht ohne das andere.
Key Facts - Muss das Ausdauertraining hochintensiv sein?
Du musst nicht hochintensiv trainieren, wenn Du das nicht willst. HISS und HIIT Cardio sind zwei effektive Werkzeuge in Deiner Fitness-Toolbox – aber sie sind nicht Deine einzigen Werkzeuge.
Wenn Du die hochintensive Belastung nicht aushalten kannst, ob aus physischen oder psychischen Gründen, dann findest Du eine Alternative.
Einige Menschen, z.B. Einsteiger und Übergewichtige, sollten noch nicht hochintensiv trainieren und zunächst auf Kardiotraining mit niedriger oder moderater Intensität ausweichen.
3. Ist eine lange Trainingseinheit effektiver als mehrere kurze?
Ich erinnere mich noch gut an die Fitnessmagazine, die ich auf langen Zugfahrten verschlang.
Das war zu der Zeit, als Du fürs Internet noch Modems brauchtest: Komische Plastikboxen, die noch komischere Pieps- und Feifgeräusche von sich gaben.
Dass ich mal einen Marathon (geschweige denn 16 weitere) laufen würde, war für mich damals unvorstellbar.
Wie dem auch sei …
Die Fachwelt war sich damals einig:
„Erst nach 20 Minuten Ausdauertraining setzt die Fettverbrennung ein“, dachte man damals.
Eine lange Einheit sei also effektiver als zwei kurze, schlussfolgerte man.
Die Welt dreht sich weiter, neue Studien wurden veröffentlicht. Zum Glück.
Heute weiß man, dass es beim Fettabbau im Wesentlichen auf die Gesamt-Trainingsdauer ankommt:
Langes Training am Stück ist also kein „MUSS“.
Egal, ob Du dreimal 10 Minuten, zweimal 15 Minuten oder einmal 30 Minuten trainierst, Du kannst die gleichen Ergebnisse erwarten.
Es ist sogar gut möglich, dass Du Dich in zwei 15 Minuten Sessions jeweils mehr verausgaben kannst als in einer zusammenhängenden 30 Minuten Einheit.
Du würdest Du mit mehreren kürzeren HIIT Sessions sogar mehr Kalorien verbrennen, weil Du zweimal den Nachbrenn-Effekt mitnimmst.
Zu diesem Ergebnis kamen jedenfalls japanische Forscher, die den Effekt einer langen Trainingseinheit auf den Stoffwechsel mit mehreren kürzeren Sessions gleicher Intensität verglichen. In dieser Studie verbrannten die Probanden, die eine Trainingspause einlegten, mehr Fett.1
Also trainieren wir ab heute alle mehrmals kurz, statt einmal lang?
Nicht so schnell.
Erstens sollten wir eine einzelne Studie nicht überbewerten. Ich würde überhaupt erst darüber nachdenken, mein Trainingsprogramm anzupassen, wenn eine Vielzahl weiterer Studien das Ergebnis in den nächsten Jahren bestätigt.
Zweitens ist DAS Trainingsprogramm das effektivste, an dem Du dranbleibst. Auf welche Weise Du die schnellsten Ergebnisse erzielen kannst, ist daher nur eine von vier Fragen, die Du Dir stellen darfst.
Du wirst mit DEM Ausdauertraining am besten fahren, das Du am einfachsten in Deinen Tagesablauf integrieren kannst.
Egal, in wie viele Stücke Du es aufteilst.
Key Facts - Eine lange oder mehrere kürzere Trainingseinheiten?
Dass die Fettverbrennung erst nach 20 Minuten Ausdauertraining einsetzt, dachte man früher. Heute wissen wir, dass es ein Mythos ist. Die derzeitige Studienlage deutet darauf hin, dass das Aufsplitten einer längeren Einheit in mehrere kürzere sogar effektiver sein könnte.
Ob eine längere oder mehrere kürzere Einheiten: Das Ausdauertraining, das Du am einfachsten in Deinen Tagesablauf integrieren kannst, dürfte Dir die besten Ergebnisse bescheren.
4. Solltest Du Deinen Kalorienverbrauch tracken?
Körperbau, Ernährung oder Trainingsfortschritt – erfolgreiche Dranbleiber messen ihre Fortschritte, das ist kein Geheimnis.
Drängt sich die Frage auf, ob Du auch die Kalorien, die Du im Training verbrennst, tracken solltest.
Kalorientabellen für verschiedenste Sportarten gibt es immerhin. Die Displays von Aktivitätstracker spucken Kalorienwerte aus. Das gleiche gilt für die meisten Cardiogeräte.
Aber die Sache hat einen Haken: Die meisten Messmethoden sind extrem ungenau.
So ungenau, dass das Erfassen der Kalorienwerte reine Beschäftigungstherapie ist. Schlussfolgerung:
Die Kalorien, die Du im Training verbrennst, brauchst Du nicht zu verfolgen.
Die Sache ist die: Die Tabellen- und groben Schätzwerte können so sehr von Deinem individuellem Kalorienverbrauch abweichen, dass das Tracken auch nach hinten losgehen kann.
Was, wenn der tatsächliche Kalorienverbrauch viel höher (oder viel niedriger) ist als der „gemessene“ Wert? Das wäre wie ein Kompass, der zwar manchmal nach Norden, manchmal aber auch nach Osten oder Westen zeigt.
Es reicht daher völlig, wenn Du eine Idee davon hast, was Deinen täglichen Kalorienbedarf beeinflusst und was Du tun kannst, um Deinen Stoffwechsel ganz leicht anzuregen.
Meine Empfehlung – keep it simple:
Schätze Deinen Kalorienbedarf mit meinem Kalorienrechner ab. Er berücksichtigt Deinen Aktivitätslevel – das reicht!
Vielleicht gehörst Du ja – so wie ich – zu den analytischen Menschen, die gerne alles tracken. Die einfach Spaß an Technik-Tools haben.
Dann – und nur dann – go for it! Tracke, was das Zeug hält.
Dann lernst Du ganz sicher etwas aus Deinen Messdaten – die Du immer mit dem nötigen Abstand betrachten solltest.
Für alle anderen gilt:
Schau Dir Deine Fortschritte an: Baust Du Körperfett ab oder nicht? Wie verändert sich Dein Körperbau?
Falls sich nichts tut, befindest Du Dich in einem Kalorien-Gleichgewicht.
Dann darfst Du wieder ein Defizit herstellen, indem Du eine Seite der Gleichung nachjustierst: Deine Kalorienaufnahme oder Deinen Kalorienverbrauch.
Key Facts - Solltest Du Deinen Kalorienverbrauch tracken?
Die Kalorien, die Du im Training verbrennst, brauchst Du nicht zu verfolgen. Die meisten Messmethoden sind so ungenau, dass die Ergebnisse oft mehr schaden als nützen.
Schätze Deinen Kalorienbedarf mit meinem Kalorienrechner ab. Er berücksichtigt Deinen Aktivitätslevel – das reicht! Dann schau‘ Dir Deine Fortschritte an und justiere nach: Baust Du Körperfett ab oder nicht? Wie verändert sich Dein Körperbau?
Und wenn Du wirklich Spaß am Tracken hast und die Messwerte mit dem nötigen Abstand siehst? Dann go for it, Du wirst sicher etwas neues über Deinen Körper lernen.
Wie präzise messen Sportuhren den Kalorienverbrauch?
Einen Kalorienverbrauchswert liefern zwar viele Geräte, vom Kardiogerät bis zum Aktivitätstracker. Aber sie sind viel zu ungenau, um damit zu rechnen.
Studien zeigen, dass aktuelle Tracker mit ihren Berechnungen leider meist viel zu niedrig oder viel zu hoch liegen.234
Je nach Tracker liegt die Ungenauigkeit bei 24 % bis 98 %.5
Am genauesten sind noch die Messwerte der Apple Watch oder des Polar M430. Wenn Du einen solchen Tracker besitzt, kannst Du den Wert natürlich zur Kenntnis nehmen. Dann ist es gut, wenn Du von wenigstens 25 % Abweichung in der Kalorienmessung ausgehst.
👉 Empfehlung: In den meisten Fällen tracke ich die Sportkalorien nicht separat, sondern verwende die Ergebnisse meines Kalorienrechners. In der Praxis machst Du Dir damit vieles leichter und für den Anfang sind die Werte ausreichend genau.
5. Wann ist der beste Zeitpunkt fürs Kardiotraining?
Aufstehen. Tasse Kaffee. Los.
Als ich noch Marathon Wettkämpfe lief, war das Training auf nüchternen Magen für mich eine echte Geheimwaffe.
Warum?
Wenn die letzte Mahlzeit Stunden zurückliegt, ist der Insulinspiegel niedrig, weil vergleichsweise wenig Zucker im Blut zirkuliert.
Nüchterntraining ist der perfekte Sturm, um den Fettstoffwechsel zu trainieren.
Dieser Mechanismus ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt.6789
Wer Nüchterntraining nicht kennt, darf seinen Körper erst daran gewöhnen. Einige fühlen sich zuerst etwas schwach. Dein Körper lernt erst, dass er mehr fettverbrennende Enzyme herstellen darf. Das lohnt sich.
Denn nach wenigen Wochen fühlst Du Dich richtig stark im Training auf leeren Magen und …
Du wirst eine Fettverbrennungsmaschine.
Diese Vorteile des Nüchterntrainings kannst Du zu folgenden Zeitpunkten ausspielen:
- Morgens nach dem Aufstehen (vor dem Frühstück).
- Im Anschluss an das Krafttraining.10
- Wenn die letzte Mahlzeit 3-6 Stunden zurück liegt.11
Nüchterntraining ist vor allem dann ein hilfreiches Tool, wenn Du das letzte störrische Körperfett loswerden willst.
Aber es ist kein Wundermittel.
Auch hier gilt die Fettverbennungsformel: So lange Du mehr Energie verbrauchst als aufnimmst, nimmst Du ab.
Wichtig ist, dass Du überhaupt trainierst. Der Zeitpunkt Deines Trainings ist sekundär:
Plane Dein Ausdauertraining so, wie es am besten in Deinen Tagesablauf passt.
Du willst Dir das Dranbleiben leicht machen. Eine Trainingsroutine, an der Du dranbleibst, ist x-mal effektiver, als ein „perfekter“ Plan, der beim kleinsten Zwischenfall in sich zusammenbricht.
Die meisten Menschen kommen mit regelmäßigen Trainingszeiten am besten klar. Wenn Du stets zur gleichen Uhrzeit trainierst, nutzt Du die Macht der Gewohnheit zu Deinem Vorteil.
Noch ein letzter Tipp zum Timing:
Es ist eine gute Idee, das Krafttraining VOR dem Ausdauertraining zu absolvieren.
Wenn Du erschöpft durchs Kardiotraining an die Gewichte gingest, litte Dein Muskelaufbau Training höchstwahrscheinlich darunter.
Key Facts - Wann ist die beste Zeit fürs Ausdauertraining?
Am allerwichtigsten ist, dass Dein Ausdauertraining in Deinen Tagesablauf passt. Nur, wenn Du langfristig dranbleiben kannst, wirst Du die gewünschten Erfolge erzielen können.
Wenn Du eine stabile Trainingsroutine aufgebaut hast, kannst Du – wenn Du willst – ans Feintuning gehen. Nüchterntraining – z.B. vor dem Frühstück – ist dann der perfekte Sturm, um den Fettstoffwechsel weiter zu trainieren. Damit wirst Du immer mehr zur Fettverbrennungsmaschine.
Wie ein gebrochener Fuß Deine Fortschritte beschleunigen kann.
In den letzten Jahren bekam ich hunderte Mails an Erfahrungsberichten, Erfolgsgeschichten und Briefen.
Darunter die Geschichte meiner Kundin Tina.12
Tina ist ein aktiver Mensch, der sich viel bewegt. An einem normalen Tag schafft sie 14.000 Schritte. Vor ihrem inneren Auge sieht sie ihren Körper mit weniger Körperfett und definierter – das ist ihr Ziel.
Sie machte gute Fortschritte. Doch dann bricht sie sich den Fuß und ist zum Sitzen verdammt.
Viele Menschen würden an dieser Stelle aufgeben. Tina nicht.
Tina bucht ein Coaching und im darauf folgenden Gespräch legen wir den Fokus auf das, was sie immer noch beeinflussen kann: das „M“ und das „A“ der M.A.R.K. Formel, das Fundament Deines Erfolgs.
Sie begreift ihre Situation als Chance. Denn weil sie nur eingeschränkt trainieren und noch nicht im vollen Umfang arbeiten kann, bleibt ihr mehr Zeit für eine ausgewogene Ernährung.
Sie optimiert ihre Mahlzeiten und entwickelt neue Gewohnheiten. Und das unglaubliche passiert:
Mit gebrochenem Fuß macht sie bessere Fortschritte als zuvor.
Diese Antwort schreibt sie mir, als ich mich acht Wochen nach unserem Gespräch bei Ihr erkundige, wie es ihr geht:
Was mich an Tina beeindruckt, ist ihr Mindset: Kein Zeichen von Selbstmitleid oder Resignation. Sondern der unbedingte Wille zum Dranbleiben.
Sie konzentriert sich voll und ganz auf das, was sie beeinflussen kann, während ihr Fuß heilt: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung und das Training, das möglich ist.
Fazit
Geschichten wie die von Tina zeigen uns:
Was auch passiert, es gibt immer etwas, das Du noch heute tun kannst.
Wenn Du Fett abbauen, gesünder oder fitter werden willst, dann musst Du dafür nicht trainieren. Wenn Du Dich zunächst nur um Deine Ernährung kümmerst, wirst Du dennoch Fortschritte machen.
Steht das im Widerspruch zum bisher Gesagten? Nein, ganz im Gegenteil!
Ich liebe Kraft- und Ausdauertraining und ich empfehle es jedem, der seinen Körper verändern will. Es geht mir vielmehr darum, die richtige Perspektive zu vermitteln.
Wenn Du Fett abbauen willst, dann ist Deine Kalorienbilanz der Dreh- und Angelpunkt. Einigen Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht trainieren können, geben auf, bevor sie überhaupt richtig loslegen.
Viele Menschen tappen in die Perfektionismusfalle und beginnen nur dann, wenn die äußeren Umstände wirklich optimal sind.
Tipp: Dieser Zeitpunkt wird niemals eintreten.
Ich mag den Gedanken, dass Du das tust, was du kannst. Mit den Mitteln, die Dir zur Verfügung stehen. Jetzt.
- Wenn Du eine bestimmte Übung nicht machen kannst, mach‘ eine andere.
- Wenn Du heute wenig machen kannst, fang‘ ganz klein an und nimm‘ später etwas hinzu.
- Wenn Du gar nicht trainieren kannst, dann passe Deine Ernährung mit Augenmaß an. Weniger Kalorien und weniger Kohlenhydrate sind dann meist eine gute Idee.
Vielleicht ist das nicht unbedingt die Optimallösung. Aber Du wirst Fortschritte machen – und das ist alles, was zählt.
Ganz nebenbei machst Du Dir so einen „Ich-finde-eine-Lösung-egal-was“-Mindset zur Gewohnheit, der Dir hilft, immer leichter dranzubleiben.
Nicht nur in puncto nackt gut aussehen. In allen Lebensbereichen.
Frage: Welche Hürden hast Du erfolgreich überwunden – egal, ob bei der Ernährung, im Kraft- oder Ausdauertraining? Was half Dir dabei und wie hast Du das gemacht? Schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Bildquellen im Artikel „Ausdauertraining Fettverbrennungszone“: (c) Depositphotos.com/Daniil25, (cc by) Flickr.com/flik, (cc by) Flickr.com/marfis75, (cc by) 500px.com/Randy Warner.
- American Physiological Society. Exercise, Exercise, Rest, Repeat — How A Break Can Help Your Workout. ScienceDaily. ScienceDaily, 18 July 2007 [↩]
- Price K, Bird SR, Lythgo N, Raj IS, Wong JY, Lynch C.: Validation of the Fitbit One, Garmin Vivofit and Jawbone UP activity tracker in estimation of energy expenditure during treadmill walking and running. J Med Eng Technol. 2017 Apr;41(3):208-215 [↩]
- Sasaki, et al.: Validation of the Fitbit Wireless Activity Tracker for Prediction of Energy Expenditure. J Phys Act Health. 2015 Feb;12(2):149-54 [↩]
- Evenson, et al.: Systematic review of the validity and reliability of consumer-wearable activity trackers. Int J Behav Nutr Phys Act. 2015; 12: 159. [↩]
- Anna Shcherbina, C. Mattsson, Daryl Waggott, Heidi Salisbury, Jeffrey Christle, Trevor Hastie, Matthew Wheeler, Euan Ashley. Accuracy in Wrist-Worn, Sensor-Based Measurements of Heart Rate and Energy Expenditure in a Diverse Cohort. Journal of Personalized Medicine, 2017 [↩]
- Febbraio et al.: Effects of carbohydrate ingestion before and during exercise on glucose kinetics and performance. J Appl Physiol, 2000 [↩]
- Wu et al.: The influence of high-carbohydrate meals with different glycaemic indices on substrate utilisation during subsequent exercise. Brit J Nutr, 2003 [↩]
- Achten et al.: The effect of pre-exercise carbohydrate feedings on the intensity that elicits maximal fat oxidation. J Sports Sci, 2003 [↩]
- Horowitz et al.: Lipolytic suppression following carbohydrate ingestion limits fat oxidation during exercise. Am J Physiol. 1997 [↩]
- Krafttraining nüchtern ist übrigens auch möglich – ich führe das Muskelaufbau Training oft auf nüchternen Magen durch. [↩]
- Surina et al.: Meal composition affects postprandial fatty acid oxidation. Am J Physiol 1993 [↩]
- Name geändert. [↩]