Welche Rolle spielt Fett beim Abnehmen, im Muskelaufbau und für Deine Gesundheit?
In den 1980’er Jahren haben westliche Politiker und Ernährungsinstitute ganze Arbeit geleistet: „Fett macht fett“, das glaubt seitdem jedes Kind.
Die Folge: In den Supermarktregalen finden wir heute Tausende fettreduzierter Lebensmittel. Noch nie war eine fettarme Ernährung so einfach wie heute. Und noch nie gab es so viele übergewichtige Menschen wie heute.
Einige Menschen haben inzwischen verstanden, wie wichtig Fett zum Abnehmen, im Muskelaufbau und für die allgemeine Fitness ist.
Fett ist eine echte Geheimwaffe!
Eine Geheimwaffe mit einer komplexen Bedienungsanleitung. Die Dir ganz automatisch ein echtes Plus an Gesundheit und Lebensqualität bietet – wenn Du weißt, wie Du sie bedienst.
Dieser Artikel gibt Dir eine neue Perspektive auf einen lebenswichtigen Nährstoff. Hier sind die leicht verdaulichen Basics eines beliebig komplexen Themas:
- Was ist Fett und welche Arten von Fett gibt es?
- Ist Fett gesund oder ungesund – was stimmt denn nun?
- Welche Rolle spielen Fette in Deinem Körper beim Abnehmen und im Muskelaufbau?
- Der richtige und der falsche Weg, Fett zu essen.
- Was hat das ganze mit Lionel Messi, Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer zu tun?
Mit Fett abnehmen und Muskeln aufbauen: Dieser Artikel als Podcast
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Warum Fett essen?
Fett ist neben Kohlenhydraten und Protein einer der drei „Makros“, der so genannten Makronährstoffe. Ich halte keinen der drei Makros für wichtiger als die jeweils beiden anderen – aber Fett wird definitiv am meisten unterschätzt.
Während Dein Körper Kohlenhydrate zur Not selbst herstellen kann, musst Du Proteine und auch Fett über unsere Nahrung aufnehmen, um zu überleben.
Fett ist allerdings nicht gleich Fett.
Wenn Du das richtige Fett in Deine Ernährung integrierst, wirst Du nicht nur gesünder und länger leben, Du wirst auch bessere Erfolge im Muskelaufbau, Deiner Sportart und beim Abnehmen erzielen können.
Wenn Du hingegen auf die falschen Fette setzt oder Dir bestimmte Fette fehlen, wirst Du Dein körperliches und geistiges Leistungspotenzial nicht entfalten können. Im Extremfall drohen Übergewicht, Herz-Kreislauf-Krankheiten und andere körperliche oder sogar geistige Erkrankungen.
„Dein Verhältnis zu Fett?“ – „Es ist kompliziert…“
Vielleicht wunderst Du Dich, dass ich bereits einige Artikel über Eiweiß und Kohlenhydrate geschrieben habe, aber noch keinen über Fette.
Das liegt nicht daran, dass ich dieses Thema als trivial einstufe – ganz im Gegenteil! Es liegt daran, dass Fette sich in einer Sache grundlegend von den beiden anderen Makronährstoffen unterscheiden:
- Bei Proteinen und Kohlenhydraten geht’s um die Menge. Proteine möchtest Du am besten so „vollständig“ wie möglich zu Dir nehmen – diese Aufgabe erfüllen insbesondere tierische Eiweiße hervorragend. Bei Kohlenhydraten ist es umgekehrt. Wir wollen die Kohlenhydrat-Menge möglichst niedrig halten, ohne auf die gesunden Bestandteile von Obst und Gemüse zu verzichten.
- Beim Fett geht’s um den Typ. Die Menge liegt hier nicht im Fokus. Wenn Du Dich an meinen weiter unten genannten Empfehlungen für gesunde Lebensmittel orientierst, wirst Du Deinen Bedarf an Fetten automatisch decken.
Beim Fett geht es also nicht um Quantität, sondern um Qualität.
Das ist kompliziert. Und mindestens ebenso wichtig für ein gesundes Herz und Hirn wie für gesunde Muskeln und Gelenke.
Die Kunst liegt darin, die einzelnen Fette in unserer Ernährung optimal miteinander zu kombinieren – d.h. gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fette im richtigen Verhältnis aufzunehmen.
Fette Vielfalt: Welche Fettsäuren gibt es?
Alle Theorie ist grau?
Nicht bei Fetten und ihren Bestandteilen, den Fettsäuren.
Wenn Du optimal versorgt sein willst, solltest Du die verschiedenen Formen kennen, in denen Fette vorkommen – nur so kannst Du im Supermarkt und am Esstisch die richtige Entscheidung treffen. Jede Fettsäure hat ihre Eigenarten. Und mit einer Ausnahme sind sie alle lebenswichtig.
Lass uns zunächst nur einen Schritt ins Detail gehen – wir unterscheiden essenzielle, nichtessenzielle und entartete Fette.
Zunächst kümmern wir uns um die Bad-Guys, auch „Killerfette“ genannt …
Entartete Fette: Transfette
Transfette entstehen in der industriellen Fertigung durch anhaltendes Erhitzen von Pflanzenfetten bei hohen Temperaturen. Dabei entstehen „gehärtete“ Fette, die wir in vielen Fertigprodukten, Plätzchen, Kuchen, Backwaren, Schokobrotaufstrichen, Margarine, Fast Food und vor allem in Frittiertem finden.
Für die Industrie sind Transfette extrem praktisch, da sie die Produkte haltbar machen. Deklariert werden müssen sie nur als „Pflanzenfett“ – das klingt unscheinbar, aber der Schein trügt.
Dramatisch.
So wirken Transfette (nachzulesen bei Dr. Strunz, „Fit mit Fett“):
- Iss 2% mehr Transfette und Dein Risiko einer tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankung verdoppelt sich.
- Iss 2% mehr Transfette und Dein Risiko an Diabetis zu erkranken steigt um 33 %.
- Die Blutfettwerte verschlechtern sich dramatisch (LDL-Cholesterin steigt, HDL sinkt – dazu gleich mehr).
- Deine Blutplättchen verkleben, fließen schlechter und „verkalken“ Deine Arterien.
- Blockieren die Umwandlung von lebensnotwendigen Omega-3 Fetten in wichtige Fitness-Hormone (dazu gleich mehr).
Ich denke, der Punkt wird klar: Transfette sind gesundheitsschädlich und sollten möglichst Null-Prozent unserer Ernährung ausmachen. Du kannst den Transfett-Anteil in Deiner Nahrung minimieren, wenn Du auf Fabrik-Lebensmittel verzichtest und auf möglichst naturnahe Lebensmittel ausweichst.
Woran Du natürliche Lebensmittel erkennst? Sie haben keine Zutatenliste.
Nichtessenzielle (gesättigte) Fette
Gesättigte Fette sind nichtessenziell, unser Körper kann sie also selbst herstellen. Wir brauchen sie, um zu überleben. Meiner Meinung nach haben gesättigte Fette ihren schlechten Ruf zu Unrecht.
Einer der Hauptgründe für das „Bad-Boy-Image“ der gesättigten Fette ist die Tatsache, dass sie Dein LDL erhöhen, das ist das „schlechte“ Cholesterin im Blut.
Forscher konnten das Image der gesättigten Fettsäuren glücklicherweise aufpolieren.
In einer Studie der University of Connecticut wurden übergewichtige Männer und Frauen für ein Vierteljahr auf eine kohlenhydratarme Diät gesetzt. Eine Vergleichsgruppe ernährte sich stattdessen fettarm.
Das überraschende Ergebnis: Obwohl die Low-Carb-Gruppe deutlich mehr gesättigte Fette zu sich nahm, als die Probanden mit fettarmer Kost, wiesen sie am Ende der Diät deutlich niedrigere LDL Blutfettwerte auf.
Und noch etwas erstaunte: Die Low-Carb-Probanden hatten ebenfalls weniger Triglyzeride im Blut als die Low-Fat-Gruppe.
Auf die einzelnen Blutfette gehe ich gleich noch näher ein – die Kernaussage dieser Studie ist: Eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung bewirkt offensichtlich deutlich „bessere“ Blutfettwerte, als eine kohlenhydratreiche fettarme Diät.
Essenzielle (ungesättigte) Fette
Essenziell bedeutet, unser Körper kann diese Art von Fettsäuren nicht selbst herstellen. Auch diese Fette sind für uns lebenswichtig, daher müssen wir ungesättigte Fette entweder in Form von Lebensmitteln oder notfalls als Nahrungsergänzungsmittel zu uns nehmen.
Essenzielle Fette heben unser HDL, das „gute“ Cholesterin. Damit unterstützen sie uns bei der Fettverbrennung, senken Entzündungen und verbessern die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unseres Nervensystems. Essenzielle Fette können sogar dafür sorgen, dass Deine Muskeln empfindlicher auf Insulin reagieren.
Ich könnte diese Liste der positiven Eigenschaften weiter fortsetzen, aber ich denke mein Punkt wird deutlich.
Es gibt einfach und mehrfach ungesättigte Fette: Die einfach ungesättigten heißen Omega-1 Fette. Die für uns relevanten mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterteilen sich nochmals in Omega-6 und Omega-3 Fette. Letztere sind für uns am wichtigsten – daher schauen wir die Omega-3 Fette zuerst an.
Omega-3 Fette
Es ist eine gute Idee, wenn Du Dir den Begriff „Omega-3 Fette“ auf ein Post-It schreibst und an das Display, auf das Du gerade schaust, oder meinetwegen auch an Deinen Kühlschrank hängst.
Omega-3 Fette sind die mit Abstand wichtigsten Fettsäuren für uns!
Vereinfacht gesagt, verhelfen Dir Omega-3 Fette zu
- größeren Muskeln,
- weniger Körperfett und
- phänomenaler Prävention: Sie senken das Risiko für so gut wie jede Krankheit, die Du Dir vorstellen kannst.
Unsere Vorfahren hatten es wesentlich besser als wir. Denn in den Lebensmitteln, die sie aßen, waren deutlich mehr Omega-3 Fette enthalten.
Wollen wir anhand der Lebensmittel aus dem Supermarkt auf dieses Omega-3 Level kommen, müssen wir entweder eine Menge fetten Fisch essen oder auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, die Fischöl enthalten.
Unser Ziel ist es dabei, insbesondere zwei Omega-3 Fettsäuren aufzunehmen: Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA).
Du brauchst beide, um gesund zu bleiben, aber DHA ist der Superstar. Wenn die Fettsäuren Fußballer wären, wäre DHA Lionel Messi und EPA Bastian Schweinsteiger.
DHA und EPA sind zwei echte Teamplayer, die gemeinsam dafür sorgen, dass Dein Körper viele gute Hormone ausschütten kann und die schlechten Hormone dabei im Zaum hält. Ich möchte jetzt nicht weiter ins Detail gehen (auch wenn die Kernphysiker unter uns sicher ihre Freude daran hätten), aber Du kannst mich beim Wort nehmen: Diese Fette geben wirklich alles – an beiden Enden des Fußballfeldes.
DHA: Docosahexaensäure – Lionel Messi
Würdest Du Dir in den Kopf schauen können, würdest Du dort DHA im Überfluss finden: Sie ist die essenzielle Fettsäure, die am häufigsten in unserem Gehirn vorkommt.
DHA senkt erwiesenermaßen das Risiko für viele Krankheiten, z.B.
- Krebs,
- Nervenkrankheiten (z.B. Alzheimer) und
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
indem es den Triglyzerid-Level im Blut senkt (dazu gleich mehr).
EPA: Eicosapentaensäure – Bastian Schweinsteiger
Auch wenn ein Bastian Schweinsteiger (noch) nicht die Klasse eines Lionel Messi erreicht, heißt das nicht, dass er nicht wichtig ist. Ganz im Gegenteil. EPA hilft dabei, Entzündungen in Deinem Körper abzubauen und wirkt damit auch vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
EPA senkt übrigens auch die Symptome einiger psychischem Erkrankungen, wie z.B. Schizophrenie.
Omega-6 Fette
Der zweite wichtige Typ mehrfach ungesättigter Fette sind Omega-6 Fette. Ganz im Gegensatz zu Omega-3 Fettsäuren, bekommen die meisten von uns ausreichend Omega-6 Fette – es sei denn, wir vermeiden sie ganz bewusst.
Soja- und Pflanzenöle sind beispielsweise sehr reich an Omega-6 Fetten. Omega-6 Fette findest Du fast überall, wo Du nach ihnen suchst.
Also Haken dran? Nicht ganz.
Es gibt eine ganz spezielle Omega-6 Fettsäure, auf die Du ganz bewusst achten solltest: Gamma-Linolensäure, kurz GLA. Nennen wir sie einfach Manuel Neuer.
GLA: Gamma-Linolensäure – Manuel Neuer
Im Gegensatz zu den meisten anderen Omega-6 Fetten wird GLA in wissenschaftlichen Studien eine entzüdungshemmende Wirkung nachgesagt und vermutet, dass GLA gegen Krebs wirkt.12
Omega-1 Fette
Einfach ungesättigte Fette sind ebenfalls wichtig, da sie für die Testosteronproduktion benötigt werden (Testosteron ist nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen wichtig).
Glücklicherweise ist es leicht, genug Omega-1 Fettsäuren zu bekommen. Eine Handvoll Nüsse am Tag genügt, wenn Fleisch und andere tierische Proteine fester Bestandteil Deiner Ernährung sind (siehe unten). Eine gute vegetarische Alternative ist die Avocado – ein tolles Upgrade für Deinen Salat.
Exkurs: Blutfettwerte
Um das Bild „rund“ werden zu lassen, sollten wir auch die andere Seite der Fette kennen – also das, was letztlich im Blut ankommt. Dazu möchte ich Dir zwei fette Key-Player in unserem Blut vorstellen, deren Namen Du vielleicht schon einmal gehört hast: die Triglyzeride und das Cholesterin.
Triglyzeride: Fett als Treibstoff
Triglyzeride sind diejenigen Fette, die unser Körper als Treibstoff – also zur Fettverbrennung – verwenden kann. Zwar speichern wir einen Teil der Trigyzeride in unseren Muskeln, aber der größte Anteil dieses Treibstoffs kommt direkt aus unserer Nahrung – also bevor unser Körper ihn in die Fettzellen eingespeichern kann – oder die Triglyzeride werden nicht benötigt und landen tatsächlich in den Fettzellen.
Das wichtigste, was Du über Triglyzeride wissen solltest, ist folgendes: Sie werden mit Herzerkrankungen und Diabetes in Verbindung gebracht. Je mehr Du davon im Blut hast, desto höher ist Dein Risiko.
Wissenschaftler der University of Hawaii begleiteten in einer 40-jährigen Studie fast 6000 Menschen und untersuchten dabei Blutfette und Lebensgewohnheiten. Das Ergebnis: Menschen mit wenig Triglyzeridem im Blut besitzen außergewöhnlich hohe Chancen auf ein langes Leben (85 Jahre und älter), ohne unter einer ernsthaften Erkrankung zu leiden.
Wie hilft uns ein langes, gesundes Leben dabei, fit und schlank zu bleiben?
- Erstens müssen wir gesund bleiben, um möglichst lange Freude an unserem Körper zu haben und
- zweitens brauchen wir die richtigen Fette in unserer Ernährung, um fitter, leistungsfähiger und auch schlanker zu werden – und auch zu bleiben.
Das sind einerseits die bereits erwähnten essenziellen und gesättigten Fette und es ist ein dritter Typ von Fettsäuren, auf den ich gleich noch zu sprechen komme.
Neben dem (falschen) Mythos, dass Fett uns fett macht, gibt es einen weiteren Aberglauben: „Cholesterin ist ungesund.“
Cholesterin
Noch vor Kurzem waren sich Medizin- und Ernährungswissenschaftler einig: Ein hoher Cholesterinspiegel führt zu Herzinfarkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und Fett lässt den Cholesterinspiegel steigen.
Cholesterin hat zwei Hauptbestandteile:
- HDL – das „gute“ Cholesterin
- LDL – das „schlechte“ Cholesterin
Und da cholesterinreiche Nahrung unseren Cholesterinspiegel im Blut ansteigen lassen, wurden wir von Expertenseite jahrzentelang davor gewarnt, Lebensmittel zu essen wie
- Eigelb,
- Fleisch,
- Geflügel,
- Fisch und
- Milchprodukte.
Inzwischen wissen wir, dass diese Schlussfolgerung einen Haken hat – und warum sie falsch ist: Wenn wir das Cholesterin nicht mit der Nahrung aufnehmen, stellt unser Körper es selbst her.
Unsere Leber kann x-mal mehr Cholesterin herstellen, als wir es jemals essen könnten! Tatsächlich ist jede unserer Körperzellen in der Lage, Cholesterin zu produzieren.
Wenn unser Körper so viele Möglichkeiten besitzt, Cholesterin herzustellen, dann muss es wirklich wichtig sein.
Die Aufgabe von Cholesterin in unserem Körper:
- Cholsterin wird für den Aufbau von Zellmembranen benötigt.
- Cholesterin wirkt anti-oxidativ.
- Cholesterin hilft bei der Verdauung von Fetten.
- Nur mit Cholesterin kann Dein Körper das Muskelaufbau-Hormon Testosteron herstellen.
Genug der Theorie – kommen wir zum praktischen Alltag.
Welche Fette solltest Du essen?
Wenn Du schon bewusst darauf achtest, genügend natürliches Protein zu bekommen, tust Du schon einiges dafür, die Fette zu essen, die Dein Körper benötigt.
Gesunde Lebensmittel: Protein und Fett
Ideale Lieferanten von Eiweiß und Fett:
- Bio-Rindfleisch
- Bio-Geflügelfleisch
- Lachs
- Makrele
- Wild
- Bio-Eier (ganz)
Gute Lieferanten von Eiweiß- und Fett (sofern Du gut mit Laktose klarkommst):
- Käse
- Quark
- Joghurt
- Milch
Gesunde Lebensmittel: Fett
Die meisten Supermärkte führen oft nicht alle der genannten gesunden Fette. Alternativ findest Du die Produkte über die jeweiligen Links auch bei Amazon.
Ideale Fett-Lieferanten:
Gute Fett-Lieferanten:
- Kokusöl, nativ extra
- Leinöl
- Butter
Nahrungsergänzungsmittel
Fischölkapseln: DHA und EPA Omega-3 Fette
200 g fetter Seefisch sollten es pro Woche schon sein. Wenn Du fetten Seefisch nicht magst oder aus anderen Gründen nicht genug davon isst, kannst Du Deinen DHA und EPA Bedarf gut mit Fischölkapseln decken. Auch wenn Du sehr auf Deine Kalorienzufuhr achtest, können Fischölkapseln eine gute Alternative sein, da sie kaum gesättigtes Fett – in diesem Fall „überflüssige“ Energie – enthalten.
Ich wünschte, ich könnte Dir sagen: „Kauf Dir das nächstbeste Omega-3 Präparat und Du bist aus dem Schneider.“
Leider kann ich das nicht, denn was als Omega-3 Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, kann entweder helfen oder die Sache verschlimmbessern. Präparate von schlechter Qualität können mit Quecksilber verseucht sein oder nur wenig DHA und EPA enthalten.
Kaufberatung für Fischölkapseln
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst und bereit bist, deutlich mehr Geld zu investieren, kannst Du Deine Fischölkapseln in der Apotheke kaufen. Die dort verkauften Präparate unterliegen strengen Schadstoffkontrollen. Zusätzlich solltest Du darauf achten, dass nicht Zuchtlachs sondern Wildlachs für die Produktion verwendet wird.
In Abstimmung mit dem Ernährungsmediziner Dr. Schulz-Ruthenberg empfehle ich folgende Omega-3 Fischölpräparate sehr guter Qualität:
- Flüssiges Fischöl: Ich verwende MarisPlus in der Flasche. Ein qualitativ sehr gutes Produkt, das Du entweder hier online bestellen oder in der Apotheke kaufen kannst. Die Flasche sollte stets gekühlt gelagert werden, um die empfindlichen Fettsäuren zu schützen.
- Fischölkapseln sind eine unkomplizierte Alternative zum flüssigen Öl. Besonders dann, wenn Du den Ölgeschmack nicht magst, viel unterwegs bist oder es so unkompliziert wie möglich magst. Dann sind die in diesem Guide empfohlenen Fischölkapseln eine hochwertige und preiswerte Lösung.
Lagerung und Einnahme
Lagere Dein Fischölpräparat am besten immer im Kühlschrank. Auch wenn die Präparate luftdicht verschlossen sind, sind die Omega-3 Fette sehr empfindlich. MarisPlus sollte nach dem Öffnen permanent kühl gehalten werden, hochwertige Fischölkapseln kannst Du (z.B. auf Reisen) auch ungekühlt transportieren.
Du solltest das Fischöl stets zusammen mit Vitamin E einnehmen, so bleiben die Fette in der Blutbahn stabiler. Bei den empfohlenen Präparaten ist Vitamin E bereits zugesetzt.
Ich empfehle die Einnahme direkt vor dem Essen. Da das Fischöl einen Eigengeschmack hat, fällt der auf diese Weise nicht ins Gewicht.
GLA Omega-6 Fette
In der Natur findest Du GLA am höchsten konzentriert in den Ölen der Nachtkerze und des Borretsch. GLA Präparate werden üblicherweise aus diesen Pflanzen extrahiert.
Auf dem deutschen Markt ist GLA als Nahrungsergänzungsmittel bisher noch recht unbekannt. Eine sichere Bezugsquelle ist die Apotheke. Amazon führt zwar einige GLA Import-Produkte. Auf Nummer sicher kannst Du nur bei Markenherstellern gehen. Einen günstigen Preis würde ich nicht als Entscheidungskriterium ansetzen. Ein gutes Produkt aus Deutschland ist Gammaform 66 GLA Duo+ von FormMed.
Von wissenschaftlicher Seite wird derzeit eine GLA Dosierung zwischen 400 mg und 3.000 mg empfohlen. Eine tägliche Menge von 3.000 mg GLA solltest Du allerdings nie überschreiten.3
Fazit: So bekommst Du ab heute Dein Fett (weg)
Ich hoffe, ich konnte mein Versprechen halten und Dir einen guten Einblick in das Thema „Fette“ geben und klarmachen, warum Fett sowohl beim Abnehmen, im Muskelaufbau und für unsere Gesundheit wichtig ist.
Beim Fett ist nicht die Menge entscheidend, sondern die Qualität.
Perfekt versorgt in 4 Schritten – so stellst Du noch heute sicher, dass Du gut versorgt bist:
- Vermeide gesundheitsschädliche Transfette, indem Du auf Fabrik-Lebensmittel verzichtest.
- Integriere die oben genannten gesunden Fett-Lieferanten in Deine tägliche Ernährung.
- Achte darauf, dass Lionel Messi und Bastian Schweinsteiger, die beiden Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA ausreichend in Deinem Team mitspielen: Entweder in Form von fettem Fisch (200 g einmal pro Woche) oder täglich als Nahrungsergänzungsmittel.
- Zusätzlich kannst Du den Entzündungshemmer, die Omega-6 „Manuel Neuer“ Fettsäure GLA supplementieren.
Wenn Du ab heute darauf achtest, die richtigen Fette zu essen und die falschen wegzulassen, wird die Veränderung in Deinem Körper schon in Wochen bis Monaten in Deinem Blut messbar sein. Dann profitierst Du nicht nur von besserer Gesundheit, sondern wirst auch leichter Fett abnehmen und Muskeln aufbauen.
Frage: Welche Rolle spielt Fett in Deiner Ernährung? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Wie stellst Du sicher, dass Du alle lebensnotwenigen Fettsäuren bekommst (und die schädlichen eher vermeidest)? Was kannst Du tun, um noch besser mit guten Fetten versorgt zu sein? Schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Bildquellen: iStockphoto, sheilaz413, j_silla, nettsu, Sharon Mollerus, madlyinlovewithlife, Jeremy Brooks, jcoterhals.
- Kapoor, Huang: Gamma linolenic acid: an antiinflammatory omega-6 fatty acid. Curr Pharm Biotechnol, 2006 [↩]
- Lupu et al.: Gamma-linolenic Acid GLA sensitizes pancreatic cancer cells to gemcitabine. AACR Annual Meeting, 2012 [↩]
- Quellen: Medizinische Fakultät der Universität of Maryland, NYU Langone Medical Center, New York [↩]