„Ich bin zu fett geworden.“ Die Aussage höre ich in letzter Zeit häufiger. Hier sind 10 Wege, wie Du garantiert KEINE Fitness-Fortschritte machst – und die Du kennen solltest.
Wenn Du Gewicht abnehmen, Muskeln aufbauen oder Dich einfach wohlfühlen mit Deiner Fitness möchtest, bist Du hier richtig.
Heute drehen wir den Spieß mal um.
Die ersten zwei bis drei Sätze im Fitness Coaching reichen uns normalerweise, um zu erkennen was das Thema ist. Mindset, Motivation und Einstellung bilden das Fundament für Deinen Erfolg:
Deine Gedanken erschaffen Deine Realität.
Manchmal hilft dabei eine neue Perspektive. Hier erfährst Du, wie es garantiert nicht geht.
Die 10 besten Wege, wie Du so richtig schön scheiterst und Deine Fitness weiter ruinierst.
Wenn Du immer schon mal sagen wolltest, „Ich bin fett geworden.“ 😉
„Ich bin fett geworden?“ 10 Tipps, wie Du Deine Fitness ruinierst
1. Vergleiche Dich mit Anderen.

Such Dir Leute in Deinem Umfeld, die sich – hinsichtlich ihrer Größe, Statur, Gewicht, Veranlagung oder Gesichtsform – möglichst stark von Dir unterscheiden.
Es ist egal, ob ihr Körper völlig anders als Deiner funktioniert, ob sie sich anders ernähren oder anders trainieren.
Am besten sprichst Du sie direkt darauf an: „Hey, Du! Wow, ich wollte Dir nur dazu gratulieren, dass Du in der genetischen Lotterie gewonnen hast. Ich kann nicht abnehmen und werde es nie können – ich bin ein Opfer der äußeren Umstände.“
Als nächstest suchst Dir Menschen, die RICHTIG unglücklich, ungesund und unzufrieden sind (und keine Regung zeigen, etwas dagegen zu tun).
Dann klopfst Du Dir auf die Schulter und sagst: „Ach, ich könnte es so viel schlimmer haben. Eigentlich brauche ich nichts an meiner Situation zu ändern.“
Und dann machst Du einfach weiter, wie besher.
2. Such Dir richtig ätzende Übungen raus.

Wir wissen es doch alle:
Training zählt nur dann, wenn Du so richtig leidest, es überhaupt keinen Spaß macht — und Du deswegen anfängst Dich selbst und Dein Leben zu hassen.
Also such Dir die ätzendsten Übungen für Dein Workout aus, die Du Dir vorstellen kannst. Ich empfehle drei oder mehr Stunden Cardiotraining auf dem Laufband in einem schwitzigen Fitnessstudio.
Jeden Tag.
Am besten kombinierst Du das mit einer richtig krassen Diät, so dass Du völlig ausgelaugt und schlecht gelaunt bist.
Oder noch besser, such Dir einfach eine super ungesunde Crash-Diät aus. Dabei sagst Du Dir „Ich hab’s nicht anders verdient!“
Und dann wunderst Du Dich, warum Du nicht abnimmst.
3. Folge blind jedem neuen Trend.

Iss No-Carb, Keto oder No-Fat. Vermeide cholesterinreiche Lebensmittel und alles, was Milch enthält.
Am besten eleminierst Du ganze Lebensmittelgruppen, die Du liebst, fortan aus Deinem Leben!
Ignoriere „langweilige“ Ernährungsweisen, bei denen Du möglichst natürliche Lebensmittel isst, sei es Paläo, mediterrane Ernährung oder Flexi-Prinzip.
Wichtig ist, dass Du möglichst viel Lebensmittel-Werbung – und dann die beworbenen Produkte – konsumierst. Die Zutatenliste ignorierst Du, um Deine Augen nicht zu überlasten.
Was neu und industriell verarbeitet, muss auch gut sein – go for it!
Oh, hier ist noch ein Bonus-Tipp: Kauf‘ Dir „gesunde“ Mikrowellen-Mahlzeiten, die nach Käsefüßen schmecken – die sind am besten.
4. Wechsle Deinen Trainingsplan so oft wie möglich.

Halte Dich nicht für mindestens 8-12 Wochen an einen Trainingsplan. Schon gar nicht dann, wenn er funktioniert.
Wenn Du nach spätestens zwei Wochen keine dramatischen Fortschritte beobachtest, solltest Du in Panik verfallen.
Du suchst Dir den nächstbesten Trainingsplan. Am besten einen, der aggressiv beworben wird und sogar noch bessere Ergebnisse verspricht.
Am besten switchst Du sogar mehrmals pro Woche.
Dadurch verwirrst Du Deinen Körper, und der reagiert mit explosivem Muskelaufbau, die durch rapide Fettverdampfung zusätzlich befeuert wird.
Je schneller Du in blinden Aktionismus verfällst, desto schneller kannst Du den nächsten Plan aus der Tasche ziehen!
5. Konzentriere Dich lieber auf Symptombekämpfung, anstelle nach den Ursachen zu forschen.

Mal im Ernst …
Warum solltest Du wertvolle Zeit und Energie damit verschwenden herauszufinden, warum Du an der Stelle bist, an der Du Dich momentan befindest?
Erstens geht das gar nicht und zweitens macht es unnötigen Aufwand. Uncool!
Wer abnehmen will, braucht Fatburner!
Am besten solche, die Dir das Blaue vom Himmel versprechen. Du musst nichts an Deinem Leben verändern, einfach nur eine Pille einnehmen – fertig.
Übrigens: Falls Dein Blutdruck zu hoch sein sollte, Ernährung, Schlaf, Stressabbau und Sport werden ohnehin überbewertet. Es gibt sehr gute verschreibungspflichtige Blutdrucksenker, nimm die.
Finde einen Weg, diese Tabletten geschickt mit Deinen Schlaftabletten und Coffeein-Pillen zu kombinieren.
Falls Du etwas zu viel Fett auf den Rippen hast, gönn‘ Dir die Magenverkleinerungs-OP oder lass‘ Dir das Fett einfach absaugen.
Das hat den Vorteil, dass Du keine Gedanken an gute Gewohnheiten verschwenden und auch nicht lernen brauchst, wie Du Dich gesund ernährst.
Warum auch, wenn Du stattdessen einfach ein paar Tausend Euro in die Hand nehmen und die Natürlichkeit Deines Körpers so richtig zunichte machen kannst.
Das Geld schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Konjunktur an. Davon profitieren alle, also auch Du!
Wenn man von Deiner langfristigen Gesundheit mal absieht, aber hey: YOLO!
6. Geh den Weg des geringsten Widerstandes.

Niemand hat Lust etwas dafür zu TUN, um fit zu werden.
Das könnte Monate dauern – oder gar JAHRE, und wer hat schon so viel Zeit?
Also kauf Dir lieber das brandheiße Nahrungsergänzungsmittel, das Deine Lieblingsinfluencer empfehlen – und am besten einen batteriegetriebenen Sixpack-Gürtel (anstelle in sinnvolle Fitnessgeräte für Zuhause zu investieren).
Je größer die Versprechungen sind, die der Hersteller macht, desto eher wirst Du Erfolg haben.
7. Jammere.

Versuchs mal hiermit: „Ich hab einfach schlechte Gene!“ oder „Ich habe keine Zeit!“
Falls das nicht klappen sollte, gibt’s ja immer noch: „Ich kann einfach nicht abnehmen!“ oder „Tut mir leid, ich bin einfach nicht so ein Glückpilz wie Du!“
Beschwer Dich bei Jeder und Jedem, die Dir zuhören und selbstverständlich auch bei allen, die Dir nicht zuhören.
Es ist wichtig, dass Du viel jammerst und Dich selbst bemitleidest.
Respektiere die Grenzen Deiner Komfortzone!
Indem Du nichts veränderst, verkleinerst Du sie vielleicht sogar. Weniger Quadratmeter sind eben leichter zu bewirtschaften.
Indem Du andere Menschen auf Dein Energieniveau bringst, kannst Du auftanken.
8. Ändere alles auf einmal.

Du hast einen Entschluss gefasst: „Jetzt änderst Du was!“ Und zwar richtig.
Entweder Du machst es ganz, oder Du machst es gar nicht!
Also stehst Du ab sofort morgens zwei Stunden früher auf, stellst Deine Ernährung komplett um von jetzt auf gleich und falls Du bisher keinen Sport gemacht hast, sind 90 Minuten am Tag nun das absolute Minimum!
Sorg dafür, dass Du Dich für zwei Wochen so richtig stresst. Und wenn Du es einmal nicht schaffst, dann hast Du einfach nicht das Zeug dazu:
Sobald Du Deinen Plan nicht zu 100% einhältst, gibst Du auf!
Bonuspunkte gibt’s, wenn Du Dich dann so nach allen Regeln der Kunst selbst fertig machst, dass Du „es einfach nicht auf die Reihe bekommst, fit zu werden“, obwohl Du 10.000 Dinge auf einmal ändern wolltest.
9. Bleib vage.

Setze Dir möglichst nebulöse Ziele. „Ich sollte mal was für meine Fitness tun!“ ist eigentlich ein ganz guter Anfang. „Ich sollte mehr trainieren“ oder „ich sollte abnehmen“ ist noch besser!
Wenn das Ziel nicht klar ist, ist jeder Schuss ein Treffer!
Und, ganz ehrlich, wer will schon riskieren, sein Ziel nicht sofort zu erreichen? Also bleib möglichst vage und miss Deine Fortschritte auf keinen Fall!
Komm bloß nicht auf die Idee, Dir konkrete Trainingszeiten in Deinen Alltag einzuplanen oder Dir etwas zu sagen wie „heute in drei Monaten besitze ich 6% weniger Körperfettanteil und fühle mich großartig.“
Diese Ziele sind viel zu spezifisch, und stell Dir vor, Du würdest sie am Ende auch noch erreichen!
Das geht nun wirklich nicht, oder? Am besten beschäftigst Du Dich gar nicht erst mit Feedback-Systemen.
10. Gib auf.

Wenn es anders läuft als Du es gerne hättest, komm bloß nicht auf die Idee herauszufinden, woran es lag, nachzujustieren und dranzubleiben.
Dranbleiben wäre etwas für Leute, die es drauf haben.
Lass es lieber. Gib einfach auf!
Wenn Du diese Woche auf die Waage steigst und ein paar Kilo schwerer bist als beim letzten Mal, sagst Du Dir: „Jetzt ist eh‘ egal!“
Dann ist es Zeit, ein extra Bier zu öffnen, während Du auf den Pizzadienst wartest.
Schmeiß die Flinte ins Korn und gib auf.
Aufgeben ist so viel leichter als zu lernen, mit Rückschritten umzugehen. Es ist leichter, als etwas zu verändern. Es ist leichter, als große Ziele und Träume zu entwerfen, richtig cool sind. Und es ist leichter, als die Sache durchzuziehen und dranzubleiben.
Aufhören zu jammern und weitermachen? Nein.
Gib auf!
So musst Du nie sagen: „Ich bin zu fett geworden!“

Okay, jetzt mal richtig. Bist Du bereit?
Ready. Steady. Go!
- Setz Dir kleine Zwischenziele, so dass Du Erfolge feiern kannst.
- Ändere Deine Gewohnheiten eine zur Zeit.
- Iss mehr Natürliches, gehe 10.000 Schritte am Tag.
- Such Dir einen Sport, der Dir wirklich Spaß macht und dann bleib dran – regelmäßig.
- Überleg, wie Du Dich etwas gesünder ernähren kannst. Verzichte auf flüssige Kalorien.
- Mach etwas mehr Krafttraining.
- Schlafe etwas mehr.
- Arbeite an Deiner Identität: Sei ein Dranbleiber.
- Wiederhole die kleinen Änderungen jeden Tag – eine zur Zeit – solange, bis sie zur Gewohnheit werden. Dann such Dir das nächste Thema. Wiederhole das für Monate und Jahre – bis Du Deine großen Ziele erreicht hast.
Und dann such Dir neue, noch größere Ziele – um noch besser zu werden.
Es ist leicht, erfolglos zu sein. Es ist leicht, nicht dranzubleiben.
Und es kann genauso leicht sein, jeden Tag ein kleines Stück besser zu werden.
Es bringt eine Ecke mehr Spaß – und Du wirst nicht irgendwann sagen müssen „ich bin fett geworden“, sondern: „Ich fühle mich gut!“
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