Ein gutes Fitnessstudio ist ein Ort der Energie und Freiheit. Ein Ort, der Schmerz, Spaß und Stolz vereint. Ein schlechtes Fitnessstudio führt jedoch zu Ärger, Frust und Geldverschwendung. Schließlich kann eine Jahresmitgliedschaft 1.800 Euro und mehr kosten. Aber keine Sorge, es geht auch günstiger.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du in drei simplen Schritten ein Fitnesscenter findest, das zu Dir passt.
Du bekommst Antworten auf folgende Fragen:
- Solltest Du im Fitnessstudio trainieren – oder reicht das HomeGym?
- Auswahlkriterien: Was sollte ein gutes Fitnessstudio bieten?
- Eine simple 3-Schritt-Methode, wie Du das perfektes Fitnesscenter findest.
- Die ultimative Bewertungs-Checkliste bei der Fitnessstudio-Auswahl.
- Bonus: Am Ende siehst Du mich (und andere Blogger) in einem Video bei einem Fitnessstudio-Test.
Und nun … lass‘ uns durchstarten.
Was spricht für das Training im Fitness Gym (und was dagegen)?
Das MarathonFitness Prinzip deckt vier Elemente ab. Motivation, Dranbleiben und richtige Ernährung bilden die ersten beiden Elemente. Danach kommt das Training.
Nackt-Gut-Aussehen-Training bedeutet in erster Linie Muskelaufbau – ergänzt um Cardiotraining.
Diese Struktur solltest Du im Hinterkopf behalten, denn die Bewertungskriterien für Dein potenzielles Fitnessstudio sind darauf abgestimmt.
In diesem Artikel lernst Du die simple ABC-Methode kennen, anhand derer Du das für Dich optimale Fitnessstudio aus dem schier unüberschaubaren Angebot herauspickst.
Fakt ist: Du musst kein Mitglied in einem Fitnessclub sein, um nackt gut auszusehen. Daher solltest Du zuerst entscheiden, ob eine Mitgliedschaft für Dich überhaupt in Frage kommt.
Vorteile des Trainings zu Hause
Eine Fitnessstudio Mitgliedschaft ist keine Voraussetzung, um Muskeln aufzubauen. In einem gut ausgestatteten HomeGym können gerade Einsteiger – ebenfalls schnelle Erfolge erzielen.
Viele Menschen statten ihr HomeGym über die Jahre immer professioneller aus.
So dass das Workout bald fast wie in einem professionellen Fitnessclub durchgeführt werden kann.
Das Training zu Hause kann eine Reihe von Vorteilen bieten:
- Kosten: Es fallen nur einmalige Investitionen und keine laufenden Kosten an (abgesehen von Strom und Wasser).
- Zeit: Idealerweise keine Anfahrtzeit
- Training: Es gibt keine Stoßzeiten und damit auch keine Wartezeiten an den Geräten.
- Motivation: Wenn Du zu denen gehörst, die nicht gerne mit Menschen zusammen trainieren, die sie nicht kennen, dann fällt es Dir wahrscheinlich leichter, Dich für das Training zu Hause oder im Freien zu motivieren.
Vorteile einer Fitnessstudio Mitgliedschaft
Viele Menschen genießen die räumliche Trennung, die das Sportstudio bietet.
Viele moderne Gyms leisten sich stets neuestes Equipment und können dadurch größtmögliche Abwechslung bieten.
Solche Investitionen sind privat fast nicht zu stemmen (Millionäre mal ausgenommen).
Die Vorteile des Trainings im Fitnesscenter:
- Fokus: Für Viele ist das Training im Sportstudio eine willkommene „Auszeit“, bei der sie weder von Familienmitgliedern, Mitbewohnern oder Haustieren gestört werden.
- Commitment: Eine Verabredung mit einem Trainingspartner im Fitness Gym hilft Dir beim Dranbleiben.
- Power: Vielen Menschen können sich beim Training besser pushen, wenn Andere in der Nähe sind.
- Ausrüstung: Olympisches Langhantel-Training ist eine der effektivsten Möglichkeiten, um Deinen Körper zu transformieren. Das geht zwar auch zu Hause, aber gutes Equipment kostet Geld und Platz.
- Vielfalt: Fitnessstudios bieten oft das volle Programm an Trainingsmöglichkeiten. Wenn Du beispielsweise einmal verletzt sein solltest, kannst Du auf Geräte ausweichen, die Du sonst nie nutzen (geschweige denn anschaffen) würdest.
- Feedback: Wenn Du wissen willst, ob Du die Übung mit perfekter Form machst, kannst Du Dir kurz Feedback von einem Trainer einholen.
Im nächsten Abschnitt bekommst Du einen Überblick darüber, welche Leistungen Fitnessclubs bieten und was sie kosten. Du lernst klare Kriterien kennen, anhand derer Du später Dein eigenes Fitnessstudio bewerten kannst.
Die 9 Auswahl-Kriterien: Was bietet ein gutes Fitnessstudio?
Die folgende Checkliste gibt Dir einen umfassenden Überblick darüber, was ein gutes Fitnessstudio Dir bieten kann. Du wirst sehen – das ist eine Menge.
Die folgenden 9 Kategorien erleichtern Dir den Überblick:
- Equipment
- Fitness Kurse
- Atmosphäre
- Trainer
- Regeln
- Anfahrt
- Öffnungszeiten
- Zusatzleistungen
- Fitnessstudio Preise
Wahrscheinlich wird kein Studio der Welt alle der folgenden Leistungen auf einmal anbieten – und sie sind auch nicht alle relevant.
Diejenigen Kriterien, die jedes gute Fitnessstudio in meinen Augen bieten sollte, habe ich explizit herausgestellt. Alles andere hängt von Deinen individuellen Vorlieben ab.
1. Equipment
Das Training mit Kurz- und Langhanteln gehört zu den absoluten Basics.
Egal, ob Du Muskelmasse aufbauen, Fett abbauen, stärker oder definierter werden willst – die folgende Grundausstattung sollte jedes gute Fitnessstudio bieten:1
- Olympische Langhantel
- Power-Rack oder Squat-Rack
- Kurzhanteln bis 50 kg
- Klimmzugstange und Dip-Station
- Flachbank und Schrägbank zum Bankdrücken
- Optional: Schlingentrainer und Kettlebells
Cardiogeräte sind zwar kein Must-Have – Deine Ausdauer kannst Du mit Hanteln trainieren. Aber sie geben Dir mehr Möglichkeiten, Dein Warm-Up, Cooldown und Ausdauertraining zu gestalten.
Selbst wenn Du wie ich gerne im Freien laufen gehst, sind die Cardiogeräte im Fitnessstudio bei schlechtem Wetter (oder falls Du einmal verletzt sein solltest) eine gute Ausweichmöglichkeit. Die folgenden Cardiogeräte findest Du in den meisten Fitnessstudios:2
2. Kurse
Viele Studios bieten kostenlose Fitness Kurse für ihre Mitglieder an, die üblicherweise durch einen Trainer geführt sind. Einige Studios bieten auch „virtuelle“ Trainer (meist Promis), die auf einer großen Leinwand Instruktionen geben.
Fitness Kurse sind kein „Must-Have“, um nackt gut auszusehen.
Aber wenn Dir das Cardiogerät zu langweilig ist und Du gerne in der Gruppe trainierst, sind sie eine gute Alternative zum regulären Ausdauer- und Kraftausdauertraining. Es gibt sie in allen erdenklichen Größen, Farben und Formen – hier einige Beispiele:
- Ausdauer: Cycling Kurse, Tanzen (Zumba, HipHop, etc.), (Step-)Aerobic, Laufkurse, etc.
- Kraftausdauer: TRX Training, PowerPlate, H.I.T., HotIron, BodyFit, IronCross, etc.
- Prävention, Meditation und Beweglichkeit: Pilates, Yoga, Stretching, Rücken- und Core-Fitness, etc.
Kommt das Kurstraining für Dich infrage? Falls ja, solltest Du beim Vertragsabschluss explizit nachfragen, ob die Teilnahme mit Zusatzkosten verbunden ist.
3. Atmosphäre
Für mich ist und war das Workout immer eine Garantie dafür, dass ich den Kopf frei bekomme. Da ich oft von zu Hause aus arbeite, bin ich froh, wenn mir das Training eine Gelegenheit gibt, die eigenen vier Wände zu verlassen.
„Stell‘ Dir vor, Deine Katze springt Dir auf den Bauch, während Du Dich gerade mit einer 80 Kilo Langhantel abmühst.“ Gerade wenn Du Haustiere hast, kann die Konzentration aufs Training zum echten Thema werden.
Im Studio hast Du diese Ablenkung nicht. Mir fällt es leicht, den Fokus zu behalten, wenn ich mein kabelloses Headset trage und Songs höre, die mich pushen.
Meistens weißt Du auf Anhieb, ob die Atmosphäre des Fitnessclubs Dir gefällt oder nicht. Hier einige Punkte, auf die Du achten kannst:
- Gefällt Dir die Gestaltung der Räume?
- Ist das Studio sauber und aufgeräumt?
- Wie gehen die Menschen (Kunden und Personal) miteinander um?
- Passt die Klientel zu Dir?
- Wie ist die allgemeine Stimmung?
- Ist es zu warm/zu kalt zum Training?
4. Trainer
Sowohl die Qualifikation der Trainer als auch deren Betreuung ist je nach Fitnessclub unterschiedlich. Gehobene Clubs bieten in der Regel eine intensivere Betreuung als Discounter und haben mehr Trainer vor Ort.
Fitnesscenter in Vereinen und an Hochschulen heben sich oft positiv durch eine sehr intensive Betreuung ohne Zusatzkosten ab.
Ein einfacher Trainingsplan ist in den meisten Studios kostenlos, die Qualität dieser Pläne ist jedoch sehr unterschiedlich. Eine individuelle Betreuung durch einen Personal Trainer kostet in der Regel extra.
Gerade Einsteiger sollten ihre Technik regelmäßig durch einen Trainer korrigieren lassen, um keine falschen Bewegungsmuster zu erlernen.
5. Regeln
Selbst wenn die Ausstattung und Atmosphäre für Dich perfekt sind, solltest Du nachfragen, ob die Regeln vor Ort Deinen Vorstellungen entsprechen. Folgende Punkte könnten für Dich relevant sein:
- Ist es erlaubt, Kinder mitzubringen?
- Darfst Du in Vibram FiveFingers trainieren?
- Ist schweres Kreuzheben vom Boden erlaubt?
- Ist „geräuschvolles“ Training okay?
- Darfst Du so oft trainieren, wie Du willst? (Einige Studios erlauben nicht mehr als 3x Training pro Woche)
Auch wenn Du gerade erst loslegst, solltest Du das Studio aus den Augen eines Fortgeschrittenen begutachten. Hey, Du bist Dranbleiber und wirst bald schwerere Gewichte benötigen.
Darauf solltest Du achten:
- Kurzhanteln >40 kg? Wie schwer sind die bereitgestellten Kurzhanteln? Wenn bei unter 40 Kilo schon Schluss ist, kommen viele Kniebeuge- und Kreuzhebe-Varianten mit Kurzhanteln möglicherweise nicht mehr infrage, während Du Fortschritte machst.
- Olympisches Langhantel-Training ist eine der besten Möglichkeiten, um einen definierten und starken Körper zu bekommen. Für diese Art von Training sollte das Studio so ausgestattet sein, dass Du das Gewicht auch einmal fallen oder auf den Boden aufstoßen lassen kannst, ohne gleich vom Trainer verwarnt zu werden.
- Ordnung und Sauberkeit: Achten die Trainer darauf, dass die Hanteln weggeräumt und Handtücher untergelegt werden? Gerade während und im Anschluss an die Stoßzeiten bekommst Du einen guten Eindruck davon, wie gut das Fitness Gym geführt ist.
6. Anfahrt
Idealerweise erreichst Du Dein Fitnessstudio sowohl von zu Hause als auch von Deinem Arbeitsplatz aus bequem und schnell. Für die meisten Menschen ist die Anfahrtzeit eine der größten Hürden, wenn es darum geht, den inneren Schweinehund zu besiegen.
Je leichter Du das Fitnesscenter erreichst, desto seltener wirst Du Dein Training ausfallen lassen.
Das preisgünstigste Fitnesscenter der Welt kann teuer werden, wenn Du wegen der langen Anfahrt ein selten gesehener Gast bleibst.
7. Öffnungszeiten
Ich habe jahrelang frühmorgens trainiert. Momentan bin ich manchmal mittags, manchmal erst spät abends am Start. Wer Schichtarbeit betreibt, möchte vielleicht sogar nachts trainieren.
In jedem Fall solltest Du Dir vorher überlegen, wann für Dich die optimale Trainingszeit ist.
Wenn das Studio zu dieser Zeit nicht oder nur noch kurz geöffnet hat, ist es vermutlich nicht das Richtige für Dich.
Inzwischen gibt es sogar einige Fitnessstudios und Fitnessketten, die nahezu 24/7 geöffnet sind.
8. Zusatzleistungen
Wenn wir über Zusatzleistungen reden, gibt es fast nichts, was es nicht gibt:
- Einige Fitnesscenter bieten eine kostenlose Kinderbetreuung an.
- Es gibt LadyGyms, in denen Männer keinen Zutritt haben. Andere Studios bieten spezielle Trainingsbereiche für Frauen an.
- Es gibt Studios mit Schwimmbad und umfangreichem Spa-Bereich.
- Einige Studios bieten einen kostenlosen Handtuchservice.
- Die meisten Sportstudios (aber nicht alle!) bieten kostenlose Parkplätze an.
- Als Mitglied einer Fitnesskette kannst Du oft auch andere Filialen nutzen – manchmal sogar im Ausland.
9. Fitnessstudio Preise
Eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist heutzutage für fast jeden erschwinglich. Hier sind einige Beispiele für unterschiedliche Preisklassen:3
- Günstig: ca. 150-500 Euro/Jahr. (McFit, CleverFit, EasyFitness, Easy Sports Fitness, Fit/One, FitX, FitnessKing, …)
- Gehoben: ca. 500-1000 Euro/Jahr (Injoy, Fitness First, Holmes Place, ElbGym, Pfitzenmeier, …).
- Premium: ca. 1.000-1.800 Euro/Jahr und mehr (MeridianSpa, Aspria, …)
Die Basics – das Training mit Kurz- und Langhanteln – bieten die Studios meist unabhängig vom Preis. Teurere Studios können oft mit einer intensiveren persönlichen Betreuung, mehr Extras und gehobenem Ambiente punkten.
Mit der Preisklasse variiert oft auch das Klientel.
Zwischenfazit: Auswahlkriterien
Die wesentlichen Leistungen, die Dein Fitnesscenter bieten sollte und 90% der Leistungen, die ein Studio bieten kann, kennst Du nun.
Lass‘ Dich von den vielen Wahlmöglichkeiten nicht verwirren – im folgenden Abschnitt lernst Du eine simple Methode kennen, die Dir dabei hilft, Dein perfektes Fitnessstudio zu finden.
Die ABC-Methode: So findest Du ein Fitnessstudio, das zu Dir passt
Die ABC-Methode ist ein simpler 3-Schritt-Prozess, der Dir hilft, das optimale Fitnessstudio zu finden:
- A – Du entwickelst Deine persönliche Prioritätenliste.
- B – Du findest mindestens 2 Fitnessstudios, die in die nähere Auswahl kommen und schaust sie Dir vor Ort an.
- C – Du holst beim Vertragsabschluss den optimalen Deal für Dich heraus und sagst „ja, ich will!“
A. Deine persönliche Prioritäten-Checkliste
Deine persönliche Prioritäten-Checkliste setzt sich zusammen aus zwei Elementen:
- Den Mindestanforderungen für Dranbleiber, die jedes Studio meiner Meinung nach bieten sollte.
- Deinen individuellen „Must-Haves“, die Du aus den oben genannten Kriterien ergänzt.
Dazu kannst Du diese Checkliste aus dem Fitness Coaching als Bonus downloaden, ausdrucken und ergänzen.
1. Mindestanforderungen
Die Mindestanforderungen dürften die meisten Fitnesscenter erfüllen. Dennoch solltest Du darauf achten, dass die folgenden Basics erfüllt sind.
- Olympische Langhantel
- Power-Rack oder Squat-Rack
- Kurzhanteln bis 50 kg
- Klimmzugstange und Dip-Station
- Flachbank und Schrägbank zum Bankdrücken
Auch, wenn alle anderen Kriterien Nice-to-have sind, können sie für Dich leicht zum Must-Have werden. Beispielsweise, wenn wir über die Öffnungszeiten reden.
2. Deine „Must-Haves“
Ergänze die Basics-Liste um Deine individuellen Must-Haves, indem Du die bereits genannten Kriterien nochmals durchgehst.
Hier meine Must-Haves als Beispiel:
- Cardiogeräte: Crosstrainer, Rudergerät und Fahrrad-Ergometer.
- Anfahrtzeit: maximal 10 Minuten.
- Öffnungszeiten: 8-23 Uhr
- Equipment: Schlingentrainer, Kettlebells und Rollen zur Faszienmassage. Zusätzliche Maschinen als Ergänzung bzw. Backup bei Verletzung.
- Zusatzleistungen: Filialen in anderen Städten nutzbar (optimalerweise international).
Sobald Du Deine Prioritätenliste aufgestellt hast, findest Du passende Kandidaten in Deiner Umgebung.
B. Probetermin vereinbaren (in mindestens 2 Fitnessstudios)
Über eine kurze Internetrecherche via Google oder Yelp verschaffst Du Dir nun einen Überblick über Sportstudios in Deiner Nähe, die für Dich in Frage kommen. Nimm Kontakt mit 2-3 Studios auf, die in die engere Wahl kommen und vereinbare einen Termin für ein Probetraining.
Vor Ort solltest Du Dir das Fitnesscenter zuerst von einem Mitarbeiter zeigen lassen. Selbst wenn Du noch so begeistert sein solltest, ein Probetraining ist obligatorisch. Das Probetraining ist meist kostenlos. Aber selbst, wenn Du für eine Tageskarte zahlen musst, ist das Geld sinnvoll investiert.
Auf diese Punkte solltest Du beim Probetraining besonders achten:
- Trainiere zu der Uhrzeit, zu der Du später auch zum Workout gehen willst. Das ist besonders wichtig, wenn Du in der Rush-Hour zwischen 17-20 Uhr trainieren willst.
- In welchem Zustand ist das Trainings-Equipment? Sind die Maschinen und Cardiogeräte sauber und gut gewartet?
- Gibt es genügend Ausrüstung, so dass sich die Wartezeiten auch bei viel Betrieb in Grenzen halten?
- Wie ist die Stimmung vor Ort? Wie gehen die Mitglieder miteinander um? Sind die Trainer aufmerksam und freundlich?
- Ist der Trainingsbereich, sind die Duschen und Toiletten sauber?
- Wenn Du vor der Arbeit trainieren willst: Gibt es genügend Duschen oder müsstest Du Wartezeiten einplanen?
- Was sagen andere Mitglieder über das Studio? Beim Umziehen oder zwischen den Trainingssätzen ist ein guter Zeitpunkt mit anderen Gästen zu reden.
Bewertungen auf Goolge, Yelp und Facebook sind eine gute Möglichkeit, um das Bild abzurunden.
C. Vertrag und Alternativen sorgfältig prüfen
Viele Menschen scheuen die Mitgliedschaft in einem Fitnesscenter, weil sie dazu einen Vertrag abschließen müssen.
Wenn Du weißt, worauf Du achten musst, kannst Du die größten Stolperfallen beim Vertragsabschluss umgehen.
Vertragstext prüfen
Auf diese Punkte solltest Du im Vertragstext besonders achten:
- Welche Kündigungsfrist gibt es?
- Besteht ein Sonderkündigungsrecht, wenn Du umziehen solltest?
- Kannst Du Deinen Vertrag einfrieren oder aussetzen, falls Du für längere Zeit unterwegs sein solltest?
- Was passiert, wenn der Club schließen sollte?
- Verlängert sich die Mitgliedschaft automatisch und – falls ja – gibt es eine automatische Preiserhöhung?
Jahreskosten prüfen
Wie schlüsseln sich die Jahreskosten auf?
- Wie hoch ist der Monatsbeitrag?
- Gibt es eine Aufnahmegebühr?
- Gibt es eine (oft jährliche) zusätzliche Wartungsgebühr?
- Achtung: In einigen Verträgen gibt es Klauseln á la „derzeit erheben wir keine Zusatzgebühren, aber wir behalten uns vor, dies zu einem späteren Zeitpunkt zu tun“.
Verkaufsgespräch führen
Lass‘ Dich von den Sales-Mitarbeitern bitte nie unter Druck setzen.
Hier sind ein paar Tipps für das Verkaufsgespräch:
- Lass‘ Dir alle mündlichen Vereinbarungen schriftlich geben.
- Dass das „tolle Angebot nur noch heute“ gilt, ist die Regel. Lass‘ Dich nicht unter Zeitdruck setzen.
- Behalte im Hinterkopf, dass die meisten Vertiebsmitarbeiter von Fitnessketten eine Provision erhalten, wenn Du einen Vertrag abschließt.
- Wenn Du nicht zu 100% sicher bist, lass‘ Dir eine Kopie des Vertragsentwurfs mit nach Hause geben und entscheide dann in Ruhe für Dich, ob Du unterschreiben willst oder nicht.
- Wenn Du Dich unter Druck gesetzt fühlst oder ein schlechtes Bauchgefühl hast, verabschiede Dich.
Verhandeln
Wenn Du bis dato keine No-Go’s entdeckt hast, geht’s ans Verhandeln. Viele Studios bieten Mitgliedschaften in unterschiedlichen Preisklassen an.
Die Provision für den Vertriebsmitarbeiter steigt in der Regel mit den Mitgliedskosten an.
Mit dem Preis steigt in der Regel auch der Verhandlungsspielraum.
Es macht nichts, wenn Du wenig Erfahrung im Verhandeln hast. Das Schlimmste, was Dir passieren kann, ist, dass sich am Preis nichts ändert.
Hier sind ein paar Tipps:
- Die größten Chancen hast Du bei der Aufnahmegebühr. Hier lohnt es sich, hartnäckig zu bleiben. Auch, wenn Dir gesagt wird: „Da kann ich leider nichts machen.“
- Oft hat der Sales-Mitarbeiter einfach nicht die Entscheidungsbefugnis und kann sich die Erlaubnis bei seinem Vorgesetzten holen. Frag‘ nach dem Vorgesetzten und hab‘ auch keine Angst davor, abzulehnen. Im Zweifel kommst Du am nächsten Tag nochmal vorbei.
- Falls Du ablehnst, kann es gut sein, dass Du am nächsten Tag nochmals mit einem besseren Angebot angerufen wirst.
- Manchmal kannst Du etwas sparen, wenn Du den Jahresbeitrag vollständig im Voraus bezahlst – auch hier lohnt es sich, nachzufragen.
- Es ist eine gute Idee, vorab Kontakt mit Deinem Arbeitgeber und/oder Deiner Krankenversicherung aufzunehmen. Viele Unternehmen und auch einige Versicherungen haben Rahmenverträge mit Fitnessketten und Studios abgeschlossen, die günstigere Konditionen ermöglichen.
Ich empfehle Dir, dieses Prozedere für mindestens zwei Fitnessclubs durchzuziehen.
Lass‘ Dich bitte nicht unter Zeitdruck setzen!
Wenn Du zwei (oder mehr) Angebote zur Auswahl hast, fällt die richtige Entscheidung leichter.
Im nächsten Abschnitt bekommst Du einen kurzen Überblick über die größten Fitnessketten in Deutschland – und wie sie im Test eines Verbrauchermagazins abschneiden.
Fitnessketten: Überblick und Fitnessstudio Bewertung
Vor einiger Zeit habe ich die Dranbleiber auf Facebook gefragt: „In welchem Fitnessstudio trainierst Du?“
Die Ergebnisse der Kurzumfrage:
- Jeder vierte Dranbleiber trainiert zu Hause
- 75 % sind Mitglied in einem Fitnessstudio
- Jeder Dritte ist Mitglied in einer großen Fitnesskette
Die Stiftung Warentest hat kürzlich alle großen deutschen Fitnessketten unter die Lupe genommen. Die Tester legten dabei zwar einen anderen Schwerpunkt (allgemeine Fitness und Gesundheit) als ich (nackt gut aussehen).
Unter diesem Aspekt sind auch die folgenden Testurteile zu verstehen:
- Injoy – Preise ab 600 Euro/Jahr – Testurteil „gut (2,4)“
- Fitness First – Preise ab 600 Euro/Jahr – Testurteil „gut 2,5“
- Easyfitness – Preise ab 311 Euro/Jahr – Testurteil „befriedigend (3,2)“
- McFit – Preise ab 258 Euro/Jahr – Testurteil „befriedigend (3,5)“
- Clever Fit – Preise ab 339 Euro/Jahr – Testurteil „ausreichend (3,6)“
- Easy Sports Fitness – Preise ab 396 Euro/Jahr – Testurteil „ausreichend (3,7)“
Die Fitnesskette Kieser Training (Preise ab 590 Euro/Jahr) wurde ebenfalls mit „gut (2,4)“ bewertet. Bei Kieser Training kannst Du allerdings nur an Maschinen, nicht an freien Gewichten trainieren. Damit scheidet diese Fitnesskette für unseren Zweck aus.
Den vollständigen Testbericht liest Du in der Stiftung Warentest, Ausgabe 01/2014.
Fazit
Um nackt gut auszusehen brauchst Du keine Fitnessstudio Mitgliedschaft. Aber wenn Du beim Training jedes Register ziehen willst, solltest Du dem Training im Sportstudio eine Chance geben und jetzt einen Termin für ein Probetraining vereinbaren.
Dieser Artikel liefert Dir die Werkzeuge mit an die Hand, die Du brauchst, um ein gutes Fitnessstudio in Deiner Umgebung zu finden. Du weißt, wie Du beim Vertragsabschluss das Maximum für Dich herausholst, dabei einige tückische Fallen umgehst und diese Episode zu einem Happy End bringst … „Ja, ich will?“ 😉
Frage: Trainierst Du zu Hause oder in einem Fitnessstudio (falls ja, in welchem)? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Was sind Deine „Must-Haves“, worauf legst Du Wert und was würdest Du besser machen, wenn Du der Clubmanager in Deinem Gym wärest? Schreib einen Kommentar.
Fotos im Artikel „gutes Fitnessstudio Test“: © Fitness First GmbH; marsmet526, JD Hancock, Eric Langley / Flickr. © Shutterstock.com/UfaBizPhoto.
- Für den Fall, dass Du passende Ausrüstung für Dein HomeGym suchst oder nicht genau weißt, was sich hinter den Begriffen verbirgt, findest Du meine Ausrüstungs-Empfehlungen über die jeweiligen Amazon-Links. Die Ausrüstung, die Du im Fitnessstudio findest, ist in der Regel deutlich hochwertiger verarbeitet, als die verlinkten Artikel – dafür sprengt dieses Equipment für den Heimgebrauch allerdings auch die meisten Budgets. [↩]
- Falls Du ein Cardiogerät für zu Hause anschaffen willst, findest Du meine Empfehlungen über die folgenden Amazon-Links [↩]
- Preise sind Schätzwerte und können je nach Region und Saison variieren. [↩]