“Ich versuche das Beste aus Rückschlägen zu machen und einfach weiterzugehen.”
– Dustin Stoltzfus, We Love MMA Champion
Dustin Stoltzfus (@dustinstoltzfusmma) ist MMA-Champion im Mittelgewicht.
Bei Mixed Martial Arts (MMA) ist fast alles erlaubt. Würfe wie beim Judo, Fußtritte wie beim Karate und Faustschläge wie beim Boxen.
Der typische Kampfsportler ist ein Modellathlet.
Stark, agil, belastbar und durchtrainiert.
Dabei spaltet MMA die Geister: Fans schätzen die Ursprünglichkeit dieser Disziplin. Andere verabscheuen die Brutalität.
Über MMA-Athleten gibt es einige Vorurteile.
Wie übrigens über viele Kampfsportler. Jede Sportart hat ihre eigenen Klischees.
Oft halten sie der Wirklichkeit nicht stand.
Die spannende Frage ist doch: Worin liegt die Faszination, diesen Sport regelmäßig auszuüben und an Wettkämpfen teilzunehmen? Welche unsichtbaren Skripte helfen einem Champion beim Dranbleiben, auch wenn es unangenehm wird?
Ich stelle immer wieder fest: Erfolg hat Struktur.
Erfolgreiche Menschen denken in vielerlei Hinsicht ähnlich.
Egal, ob MMA-Champion, Hobby-Triathlet oder Schachspieler.
Sie beherrschen unterschiedliche Fertigkeiten.
Aber sie nutzen ähnliche mentale Modelle.
Modelle, die Dir dabei helfen, nackt gut auszusehen – wenn das Dein Ziel ist.
In diesem Artikel bekommst Du einen Einblick in die Denkweise von Dustin Stoltzfus – den Yoga- und Brazilian-Jiu-Jitsu-Trainer, der mit 26 den Mittelgewichts-Sieg bei We Love MMA erkämpfte.
Dustin hat eine herausragende Fähigkeit, sich auf das zu fokussieren, was er erreichen will – und sich nicht von Niederlagen oder Rückschlägen entmutigen zu lassen.
In dieser Fitness mit M.A.R.K. Episode spreche ich mit ihm darüber.
Als Podcast hören: Wenn Du lieber zuhörst als liest, kannst Du unser Gespräch über den Player unten hören. Am bequemsten ist es, wenn Du Fitness mit M.A.R.K. abonnierst, z.B. via Apple Podcasts.
Die Shownotes zur Folge findest Du hier.
Dieser Artikel ist die überarbeitete Niederschrift unseres Podcasts.
Viel Spaß beim Lesen!
Der Wille zum Erfolg – mit We Love MMA Champion Dustin Stoltzfus
Mark: Moin moin, Dustin. Wer bist Du, und was machst Du?
Dustin: Ich bin Wettkämpfer im Mixed Martial Arts, im Bodenkampf und im Kickboxen.
Mark: Was ist Mixed Martial Arts (MMA) eigentlich?
Dustin: MMA ist ein gemischter Kampfsport, der sich die Techniken des Kickboxens, Boxens, Ringens und der Bodenkampfsportarten wie Jiu-Jitsu zunutze macht. Man kann wie beim klassischen Boxen durch K.O. oder durch Punkte gewinnen oder auch durch die Dominanz am Boden, also durch Würgegriffe und Gelenkhebel.
Mark: Du kommst aus den USA und lebst erst wenige Jahre in Deutschland. Wie kommt es, dass Du so fließend Deutsch sprichst?
Dustin: Ich absolviere mein Masterstudium im Übersetzen in Deutschland. Die Sprache hat mir schon in der Schule im Deutschunterricht immer gut gefallen.
Als Schüler und auch später als Bachelorstudent habe ich jeweils ein Jahr in Deutschland verbracht, und dann ist ein Teil meines Herzens in der Pfalz geblieben. Seit 2014 studiere ich in Germersheim.
Warum MMA?
Mark: Die Kämpfe im Mixed Martial Arts wirken sehr brutal. Worin liegt der Reiz, einen „auf die Zwölf“ zu kriegen?
Dustin: Zunächst begeistert mich die körperliche Herausforderung. Ich war schon immer sportlich aktiv und habe viele Sportarten ausprobiert.
Mixed Martial Arts ist sehr anspruchsvoll und fordert mich.
Am meisten gefällt mir jedoch die Vielfalt dieses Sports. Er vereint viele Aspekte aus anderen Disziplinen wie Boxen, Kickboxen oder Bodenkampf. Man macht im Training immer wieder neue Erfahrungen.
MMA wird nie langweilig.
Außerdem gefällt mir, dass der Kampf eine elementare, reine Form des Sports ist.
Zwei Menschen kämpfen gegeneinander, ohne Hilfsmittel, ohne strenge Regeln. Man sieht, wer der bessere Kämpfer ist.
Wie funktioniert MMA?
Mark: Es gibt gar keine Regeln?
Dustin: Es gibt auf jeden Fall Regeln, aber mit weniger Beschränkungen als beim Boxen oder Kickboxen.
Man darf die Augen des Gegners nicht verletzen, und man darf ihm nicht zwischen die Beine treten. Auch der Hinterkopf ist tabu.
Je nach Veranstalter oder Veranstaltungsort können die Regeln unterschiedlich festgelegt werden.
Mark: Wie läuft ein Wettkampf ab?
Dustin: Der Kampf beginnt ähnlich wie beim Kickboxen.
Man kommt in den so genannten „Käfig“ und beginnt im Stand mit Techniken wie Fußtritten und Schlägen.
Im Stand kann man durch K.O. oder durch Technisches K.O. gewinnen, also wenn der Schiedsrichter den Kampf beendet.
Außerdem gibt es Würfe wie beim Judo, und wenn man auf dem Boden kämpfen möchte, dann kann man vorbereitend die Distanz schließen und mit Ellbogen und Knien in der Clinch arbeiten, wie beim Muay Thai.
Mark: „In der Clinch arbeiten“, was heißt das?
Dustin: Das ist vergleichbar mit dem Ringen im Stand.
Die Kämpfer haben Körperkontakt und ziehen und schieben sich gegenseitig.
Wenn sich beim Boxen die beiden Kämpfer ineinander verkeilen, dann wird der Kampf unterbrochen.
Beim MMA hingegen geht es einfach weiter. Aus dieser Position heraus kann man auch einen Wurf ansetzen.
Im Gegensatz zu Judo oder Ringen kann der Kampf unbefristet lange auf dem Boden weitergehen.
Das Ziel ist nicht nur, den Gegner zu Boden zu bringen. Du willst ihn dazu zu zwingen aufzugeben.
Wenn der Gegner am Boden liegt, kann man Schläge, Würgegriffe oder Gelenkhebel anwenden, so lange, bis der Gegner aufgibt oder bis der Schiedsrichter dazwischengeht und den Kampf beendet.
Der Kampf wird auch beendet, wenn einer der Kämpfer bewusstlos wird oder wenn sich derjenige, der geschlagen wird, nicht mehr aktiv verteidigt.
Zum Beispiel, wenn er den Gegner mit den Armen blockiert und nicht mehr reagiert.
Welches Verhältnis hast Du zu Deinem Gegner?
Mark: Mit welchen Emotionen begegnest Du Deinem Gegner im Wettkampf?
Dustin: Natürlich gibt es MMA Sportler, die mit Aggressionen in einen Kampf gehen. Ich selbst gehe relativ entspannt hinein.
Der Kampf ist für mich ein Hindernis, das ich überwinden möchte.
Das ist eigentlich alles.
Ich verstehe mich normalerweise sehr gut mit meinen Gegnern.
Mark: Du würdest Dich nach einem harten Kampf mit Deinem Gegner auf ein Bier treffen?
Dustin: Ja klar, das würde ich machen. Der Kampf stört das zwischenmenschliche Verhältnis nicht.
Wenn Du gewinnst, nimmst Du einem anderen den Erfolg weg, und das kann negative Gefühle auslösen. Aber es hat im Endeffekt nichts mit ihm persönlich zu tun.
Es geht darum, dass Du gewinnen willst.
Mark: Wie bist Du zu MMA gekommen?
Dustin: MMA hat mein Leben Schritt für Schritt erobert.
Ich war bereits als Kind sehr sportlich und habe vieles ausprobiert.
Mit 15 habe ich beim American Football Knieprobleme bekommen und nach einer Sportart gesucht, bei der man nicht rennen muss. Ich habe mich für Karate entschieden. Dabei hat mir jedoch der Reiz des Wettkampfs gefehlt.
Mit 19 habe ich mit dem Bodenkampf begonnen, und nach drei Wochen hatte ich meinen ersten Wettkampf. Ich habe direkt den zweiten Platz gemacht, und von da an war ich voll im Kampfsport drin.
Man trainiert auf einen Wettkampf hin und entwickelt eine Motivation, immer besser werden zu wollen.
Wie wird man We Love MMA Champion?
Mark: Letztes Jahr bist Du Champion bei „We love MMA“ geworden.
Dustin: „We love MMA“ ist die größte und beste MMA-Veranstaltung in Deutschland mit einer richtig guten Show.
Es ist ein großes Turnier, vergleichbar mit Boxwettkämpfen oder anderen Kampfsportveranstaltungen.
Je mehr Siege man hat, desto höher rutscht man in der Rangliste. Der Gewinner ist der Titelträger.
Bis jetzt gibt es nur zwei Titelträger, nämlich Adrian Zeitner im Weltergewicht und mich im Mittelgewicht. Andere Gewichtsklassen werden im Laufe der Zeit noch eingeführt.
Mark: Welche Fertigkeiten muss ein Champion mitbringen?
Dustin: Man muss fit sein, die Techniken gut beherrschen und ein bisschen Glück haben.
Wichtig ist auch, dass der Kämpfer die Unterstützung seines Teams hat.
Ich habe sowohl sehr gute Trainer als auch Trainingspartner, die mir viel Freiheit lassen.
Ich arbeite mit verschiedenen Teams zusammen, so dass ich immer viel Neues dazulernen kann.
Ich trainiere beim Frankers Fight Team Germersheim und bei Fight Fever in Bruchsal. Auch Gyms wie Luta Livre Landau, der Fight Club Freiburg mit Pascal Krauss und viele andere haben mich eingeladen und unterstützen mich.
Ohne ein gutes Team, ohne gute Leute hinter Dir kommst Du in diesem Sport nicht weiter.
Mark: Was hat Dir geholfen, letztes Jahr Champion zu werden?
Dustin: Tapferkeit und der Wille, zu gewinnen.
Trotz vieler Verletzungen habe ich an den Kämpfen teilgenommen und so lange weitergemacht, bis ich gesiegt hatte.
Wie bleibst Du dran, wenn Aufgeben das Leichteste wäre?
Mark: Während eines Kampfes gibt es sicher viele Situationen, in denen vermutlich viele einfach aufgeben würden. Wieso Du nicht?
Dustin: Es ist eine Grundeinstellung, eine Mentalität, auf die man jahrelang hinarbeiten muss.
Wenn es im Training hart wird oder wenn man sich verletzt, dann darf man nicht aufgeben, sondern muss sich sagen: „Komm, das schaffst Du schon!“
Dann ist es auch nicht schwer, einen Kampf durchzuhalten.
Wenn Dein Körper schreit, dass Du aufhören sollst, wenn Dein Kopf nicht mehr bei der Sache ist, dann kommt dieser Instinkt heraus, den Du Dir über die Jahre antrainiert hast.
Wenn Du im Training jedes Mal aufgibst, wenn etwas wehtut, wirst Du auch keinen Wettkampf gewinnen.
Mark: Beeinflusst Dich das auch außerhalb des Sports?
Dustin: Auf jeden Fall. Es hilft mir sehr.
Man lernt, an einer Sache dranzubleiben.
Erst kürzlich hatte ich einen ziemlich komplizierten Übersetzungsauftrag. Ich hätte ihn am liebsten abgebrochen, aber das kam für mich nicht in Frage. Also habe ich die Sache durchgezogen.
Wie sorgst Du für ausreichend Erholung?
Mark: Wie sorgst Du dafür, dass Du genug Zeit zur Erholung bekommst?
Dustin: Ich weiß nicht, ob ich da das beste Beispiel bin: Ich trainiere oft weiter, obwohl ich eigentlich nicht mehr trainieren sollte. Dabei ist Regeneration ein wichtiges Thema.
Man muss in der Lage sein zu entscheiden, bis zu welchem Punkt man weitermacht, um besser zu werden und um die Mentalität des Durchhaltens zu trainieren.
Mir hilft Yoga, das ich in den Trainingspausen praktiziere. Mit Yoga habe ich begonnen, nachdem ich einen Bandscheibenvorfall hatte und nicht trainieren konnte, ohne mich aufzuwärmen.
Das war wenige Wochen vor meinem ersten Titelkampf, und deswegen konnte ich keine Pause einlegen.
Yoga hat mir geholfen, die Schmerzen im Zaum zu halten.
Es dehnt und stärkt die Muskeln und ist gut für die Durchblutung.
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Yoga ist sehr wichtig und hilfreich für die Regeneration.
Mark: Wie regenerierst Du nach einem Kampf?
Dustin: In der Regel gönne ich mir einige freie Tage.
Manchmal muss ich reisen, weil ich relativ oft in meine Heimat fliege oder anderweitig unterwegs bin. Dann muss ich automatisch eine Pause einlegen.
Aber normalerweise bin ich bereits wenige Tage nach einem Kampf wieder beim Training.
Man kann mich nicht lange aus dem Gym heraushalten. (Lacht)
Wie gesund ist MMA?
Mark: Hältst Du MMA für eine gesunde Sportart?
Dustin: Das ist eine gute Frage. Natürlich ist es nicht gesund, wenn man oft auf den Kopf geschlagen wird.
Aber ist es besser, keinen Sport zu machen?
Durch MMA setze ich mir Ziele, die mich automatisch dazu bringen, fit zu bleiben – und das ist auf jeden Fall gesund.
Einfach nur so zweimal in der Woche ins Fitnessstudio zu gehen, das wäre nichts für mich.
Wie bereitest Du Dich auf einen Wettkampf vor?
Mark: Wie sieht Dein Lifestyle während der Vorbereitungsphase auf einen Wettkampf aus?
Dustin: Ich kämpfe im Mittelgewicht, also unter 84 Kilo.
Da ich regelmäßig im Gym bin, ist die Vorbereitungszeit für einen Kampf keine außergewöhnliche Phase.
Mit meinem Coach Frank Schneider mache ich Pratzentraining und Sparring. Ich ziehe mein normales Pensum durch, aber ein bisschen intensiver als sonst.
Es kommt auch darauf an, was in meinem Leben sonst so los ist.
Vor meinem letzten Kampf konnte ich wegen meiner Masterarbeit kein zusätzliches Training durchführen. Dadurch wog ich etwas mehr als sonst.
Aber der Kampf verlief trotzdem gut, weil ich regelmäßig trainiere und dadurch eine gute Grundlage habe.
Mark: Wie genau gehst vor, um Dein Gewicht vor einem Wettkampf abzusenken – und in einer niedrigeren Gewichtsklasse antreten zu können?
Dustin: Ich mache einige Wochen lang eine Diät.
Die letzten zwei bis drei Kilos verliere ich, indem ich meinen Körper entwässere.
Es gibt Kämpfer, die in den letzten Tagen vor einem Kampf bis zu zehn Kilo Wassergewicht verlieren, aber das ist ungesund.
Ich möchte lieber unabhängig vom Wasser leichter sein, um den Körper vor dem Kampf nicht noch zusätzlich zu belasten.
Mark: Wann findet das Wiegen statt?
Dustin: Das kann je nach Veranstalter unterschiedlich sein.
Bei „We love MMA“ wird man am Wettkampftag gewogen. Man geht gegen 13 Uhr auf die Waage und kämpft abends.
Mark: Wie gehst Du vor, wenn Du für einen Wettkampf entwässerst?
Dustin: Anderthalb Wochen vor dem Kampf trinke ich täglich so viel Wasser wie möglich.
Ich esse in der Regel ganz normal, aber möglichst zucker- und salzarm.
Zwei Tage vor dem Kampf hört man auf zu trinken, und am Tag des Kampfes geht man in die Sauna oder in eine Badewanne mit heißem Wasser, um den Rest auszuschwitzen.
Mark: Das ist ähnlich wie bei Fitnessmodels, die für ein Shooting dehydrieren. Sie haben dadurch weniger Wasser unter der Haut, und die Muskeln kommen zum Vorschein.
Wie sieht Deine Trainingsroutine aus?
Dustin: Das Schwierige ist, meine eigenen Übungen mit den Kursen zu verbinden, die ich als Trainer leite:
- Montags mache ich Fitness, Yoga und Bodenkampf als Trainer.
- Dienstags gehe ich zum Kickboxen in Germersheim, und danach leite ich eine Gruppe im Bodenkampf. Dabei versuche ich, möglichst viel mitzumachen, ohne meine Arbeit als Trainer zu vernachlässigen.
- Mittwochs boxe ich, und anschließend leite ich wieder die Bodenkampfgruppe.
- Donnerstags bin ich erneut beim Kickboxen, und danach ist wieder Bodenkampftraining angesagt.
- Am Wochenende wechsle ich zwischen Brazilian Jiu-Jitsu und Sparring.
Yoga mache ich zwischendurch. Mittlerweile biete ich Yoga donnerstags als Uni-Sport an meiner Universität in Germersheim an.
Das Schöne am Yoga ist, dass ich als Gruppenleiter mitmachen kann. Es ist sozusagen auch eine Trainingseinheit für mich selbst, und das ist immer schön.
Glück und Misserfolg im Sport?
Mark: Was macht Dich glücklich?
Dustin: Das ist eine spannende Frage.
Ich brauche immer ein Ziel. Wenn ich meinem Ziel näherkomme, dann bin ich glücklich.
Mark: Gibt es ein Beispiel für einen Misserfolg, sei es im Sport oder in einem anderen Lebensbereich, den Du erfolgreich überwunden hast?
Dustin: Ich habe das Glück gehabt, dass mein bisheriges Leben vergleichsweise glatt und ohne große Fehlschläge verlaufen ist.
Wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant, versuche ich immer, das Beste daraus zu machen und einfach weiterzugehen.
Im Sport kommen Verletzungen immer wieder vor, und dann muss man versuchen, sich nicht runterziehen zu lassen.
Ich hatte beispielsweise einen Meniskusriss und bin trotzdem jeden Tag ins Gym gegangen und habe Klimmzüge und Koordinationsübungen gemacht.
Diese Strategie kann man auch auf das normale Leben übertragen.
Man muss sich an die Situation anpassen und nach vorne schauen. Dadurch verwandelt man Misserfolge in Erfolge.
Mark: Welchen Effekt hatte das Klimmzugtraining?
Dustin: Die Klimmzüge haben mir geholfen, meinen Rücken zu stärken und bestimmte Griffe des MMA zu trainieren.
Mark: Im vergangenen Winter hatte ich eine Schulterüberlastung, ein klassisches Impingement. Ich konnte keinerlei Drückübungen für Brust und Schulter mehr trainieren. Aber einarmige Liegestütze, die ich ein paar Jahre nicht mehr gezielt trainiert habe, gingen. Also habe ich die gemacht.
Dustin: Dein Rumpf ist wahrscheinlich stärker geworden und kann die Belastung besser stabilisieren.
Mark: Im ersten Moment hat mich die verletzungsbedingte Einschränkung geärgert. Aber rückblickend war es ein Geschenk. Durch die Einarm-Liegstütze konnte ich mein Maximalgewicht beim Bankdrücken erhöhen – obwohl ich die Übung gar nicht trainieren konnte.
Ich glaube fest daran, dass solche vermeintlichen Rückschläge immer eine Chance für eine Weiterentwicklung bieten. Man muss sie nur nutzen!
Dustin: Man kann entweder Selbstmitleid haben oder etwas Positives daraus entwickeln. Das finde ich sehr spannend.
Wie ernährst Du Dich?
Mark: Welche Rolle spielt die Ernährung für Dich?
Dustin: Ich versuche mich gesund zu ernähren. Das bedeutet für mich Vielfalt.
Ich bin kein Freund von Modediäten, bei denen man auf bestimmte Ernährungsgruppen verzichten soll.
Man muss ausgewogen essen.
Meine Ernährung enthält Kohlenhydrate und Eiweiß, aber jeweils die gesunden Varianten.
Ich bin ein großer Fan von gutem Essen, das ist wahrscheinlich meine zweite größte Leidenschaft im Leben.
Essen muss nicht nur gesund, sondern auch lecker sein, denn es ist Lebensfreude.
Wie hältst Du Dich fit, wenn Du unterwegs bist?
Mark: Für Deine Wettkämpfe tourst Du durch die Republik, und Deine Familie lebt in USA. Wie hältst Du Dich auf Reisen fit?
Dustin: In der Regel finde ich überall Trainingsmöglichkeiten.
In Island beispielsweise bin ich in das Gym gegangen, in dem Gunnar Nelson trainiert.
Am meisten hilft mir auf Reisen das Yogaprogramm „Yoga für BJJ„.
Das kann ich in auch in einem Hotelzimmer durchführen, wo der Platz knapp ist.
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Wenn ich in den USA bin, fahre ich sehr gerne mit meinem Rennrad. Bei uns ist es sehr hügelig und ländlich, und das macht mir viel Spaß.
Vorbilder und Glaubenssätze?
Mark: Hast Du Vorbilder?
Dustin: Ich richte meine Erfolge nicht nach anderen aus, denn jeder hat unterschiedliche Stärken und muss dementsprechend andere Ziele haben.
Erfolg misst sich bei jedem Menschen anders.
Mark: Was glaubst Du, was nur wenige Menschen glauben?
Dustin: Ich glaube an die Willenskraft und an die Fähigkeit der Menschen, sich zu verändern und zu verbessern.
Manche sagen, „ich bin eben nicht so“, aber das sind Ausreden.
Vielleicht bist Du heute nicht so, aber Du kannst so werden.
Man kann nicht alles erreichen, das wäre unrealistisch. Aber man hat sehr viel mehr Einfluss auf sein Leben und seine Fähigkeiten, als man denkt.
Nimm Kontakt mit Dustin auf
Mark: Wo findet man Dich am besten online?
Dustin: Man findet mich auf Instagram oder Facebook unter „Dustin Stoltzfus MMA„. Ich würde mich freuen, wenn mir die Hörer folgen und virtuell mitfiebern würden.
Mark: Wenn Du ein Plakat in der Innenstadt mit Inhalt füllen könntest, was würdest Du drauf schreiben?
Dustin: Ich bin kein Mann großer Worte. Wenn das Plakat in meiner Stadt Germersheim stehen würde, wäre es wahrscheinlich eine Werbung für unser Gym.
Mark: In welchem Gym trainierst Du?
Dustin: Im „Frankers Fight Team„. Dort bin ich seit 2012 und praktiziere hauptsächlich Kickboxen, Muay Thai, Bodenkampf und Fitness.
In diesem Team habe ich mit dem MMA Training angefangen, als ich von den USA nach Germersheim gekommen bin.
Es ist ein sehr gutes Gym, und falls ein Dranbleiber in der Südpfalz ist, kann er gerne vorbeikommen.
Wir würden uns freuen!
Mark: Vielen Dank für Deine Zeit, Dustin, und viel Erfolg weiterhin bei Deinen Wettkämpfen und beim Training.
Tickets für We Love MMA: Willst Du Dustin live sehen?
Die We love MMA Wettkämpfe finden jedes Jahr zwischen Herbstanfang und Frühjahr in allen großen deutschen Städten statt.
Es gibt Wettkämpfe in Stuttgart, Dresden, Hamburg, Berlin, Hannover, München, Düsseldorf und Saarbrücken.
Wenn Du Dustin Stoltzfus und seine Mitstreiter einmal live erleben möchtest, kannst Du hier Tickets kaufen.
Frage: Was hat Dich überrascht, inspiriert oder motiviert? Was nimmst Du aus diesem Gespräch für Dich mit? Schreib’ einen Kommentar.
Bildquellen
Bildquellen: © We Love MMA, © Dustin Stoltzfus.