35 Kilo abnehmen, was bedeutet das eigentlich?
Dies ist die Geschichte von Mathias. Er ist Dranbleiber und liest MarathonFitness seit gut anderthalb Jahren.
Mathias war den größten Teil seines Lebens übergewichtig und probierte
bereits diverse Diäten aus – nur, um seine Fortschritte nach kurzer Zeit wieder aufzugeben.
Dann hat in ihm etwas „klick“ gemacht.
Er ist drangeblieben, hat in weniger als einem Jahr von Kleidergröße XL auf XS abgenommen und durch kontinuierliches Training und die richtige Ernährung Muskeln aufgebaut.
Mathias Erfolgssträhne beginnt mit einer Entscheidung und der Lektüre von Looking Good Naked.
Inzwischen stellt er fest, wie seine körperliche Veränderung sich auch positiv auf andere Lebensbereiche auswirkt. Er ist ein positiverer, selbstbewussterer Mensch geworden, sorgt für eine berufliche Veränderung, bittet um eine Gehaltserhöhung – und er bekommt sie.
In diesem Artikel erzählt er Dir seine Geschichte.
Erfolgsgeschichten von Dranbleibern
Von XL zu XS in 11 Monaten: Wie Mathias abnimmt, Muskeln aufbaut und weiter dranbleibt
MARK: Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst und Deine Geschichte mit uns teilst. Stell Dich doch kurz vor: Wer bist Du und was machst Du?
MATHIAS: Mein Name ist Mathias. Ich bin 33 Jahre alt und arbeite als Prüfer für Hochleistungsobjektive im Halbleiter- und Medizinbereich eines großen Unternehmens.
MARK: Was war Deine Herausforderung und wie hast Du Fortschritte gemacht?
MATHIAS: Ich war fast mein ganzes Leben lang stark übergewichtig, bis zu meinem 32. Lebensjahr. Früher wurde ich deswegen oft gemobbt. Und so richtig wohl hatte ich mich in meinem Körper nie gefühlt.
Mein Ziel war es, mir den Körper zu „bauen“, den ich immer haben wollte. Ich wollte so aussehen wie die ganzen schlanken Typen die man immer rumlaufen sieht. Nur eben mit ein paar Muskeln. Irgendwann habe ich mit Radfahren angefangen. Das hat mir sogar Spaß gemacht, aber meinem Ziel brachte es mich nicht so recht näher.
Mitte 2017 war das ausschlaggebende Jahr für mich. Durch Zufall bin ich auf Facebook auf Coaches wie Pavel Tsatsouline, Johannes Kwella und eben auch auf Dich, Mark, aufmerksam geworden. Deine offene und ehrliche Art, die zur Abwechslung mal nicht die „Traumfigur in 8 Wochen“ versprochen hat, gab mir den Anstoß, es dieses Mal wirklich durchzuziehen.
Der Einstieg war für mich die größte Hürde. Ich habe damals keinen einzigen Liegestütz hinbekommen, geschweige denn Klimmzüge oder Sit-Ups. In den ersten Wochen habe nicht wirklich viel auf die Reihe bekommen und ich war mir nicht sicher, ob sich überhaupt irgendwas verändert hatte.
Zu Beginn fiel es mir echt schwer zu akzeptieren, dass sichtbare Veränderungen nunmal ihre Zeit benötigen.
MARK: Wie hat MarathonFitness Dir dabei geholfen?
MATHIAS: Gleich zu Beginn habe ich mir Looking Good Naked geholt – übrigens auf Empfehlung meiner Schwester, die sehr davon schwärmte. Was mir extrem geholfen hat, war Dein offener Umgang mit dem Thema abnehmen, fit werden und Muskelaufbau.
Da ich jahrelang „Opfer“ der Fitnessindustrie war und geglaubt habe, man könne seinen Traumkörper in 8 Wochen erschaffen, bin ich immer wieder an meinem Ziel gescheitert. Ich dachte jedes Mal, dass ich es eh‘ nie schaffen würde – und gab irgendwann wieder auf.
Die Vorher-Nachher-Bilder in der Werbung, die krasse Fortschritte in Rekordzeit versprachen, kamen mir entweder „gefaked“ vor oder es war überhaupt nicht klar, welchen Aufwand solche Ergebnisse in wenigen Wochen bedeuten.
MarathonFitness macht gleich zu Beginn reinen Tisch und räumt mit solchen Märchen auf.
Es hat mir wirklich sehr geholfen, dass ich dieses Mal gleich zu Beginn meines Vorhabens wusste, was in Etwa auf mich zukommt und welche Fortschritte ich tatsächlich erwarten kann. Natürlich war es für mich irgendwie immer noch eine Fahrt ins Ungewisse, aber wenigstens bin ich nicht mehr so blind losgestolpert wie früher.
MARK: Wie hast Du Dich gefühlt, als Du den Entschluss gefasst hast etwas zu verändern?
MATHIAS: Das war an einem Tag im Sommer. Ich stehe nackt und verschwitzt vor meinem Badezimmerspiegel und mir wird bewusst, dass ich nur noch graue XL-Shirts tragen kann und selbst meine locker geschnittenen Chino-Hosen der Größe 38 eng werden. „So kann ich mich nicht mehr sehen“, sage ich mir, „und ich will es auch nicht.“
Natürlich wusste ich, wie ich aussehe. Aber dieser Moment war anders. Ich fühlte mich richtig unwohl in meiner Haut. Und das war noch nicht einmal der ausschlaggebende Faktor für meinen Entschluss. Sondern etwas, das mich noch viel mehr getroffen hat: Ich hatte allen Respekt vor mir selbst verloren.
Ich schämte mich, dass ich es so weit habe kommen lassen. Für den ganzen Alkohol und das ganze Fastfood, das ich meinem Körper zugemutet hatte. Ich hatte keine Selbstachtung mehr vor mir und da beschloss ich: „Jetzt ist Schluss!“
MARK: Was ist dann passiert und was hat sich verändert?
MATHIAS: Seitdem hat sich so gut wie alles für mich geändert. Ich habe ein komplett neues Lebensgefühl.
Hosen kaufe ich jetzt in der Große 31, sieben Größen kleiner als früher. Bei Shirts trage ich jetzt nicht mehr XL, sondern XS. Ich freue mich, dass ich jetzt Sachen tragen kann, die eng sitzen. Ich fühle mich wohl in meiner Haut, wenn ich im Sommer auf die Straße gehe.
Ich verstecke meinen Bauch, meine Hüften und meinen Hintern nicht mehr. Es gibt nichts mehr, was ich kaschieren muss.
Ich habe bemerkt, wie dadurch auch meine Lebenseinstellung positiver geworden ist. Durch die körperliche Veränderung habe ich an Selbstvertrauen gewonnen. Und das hat sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen.
Zum Beispiel habe ich mich getraut, mich in meinem Beruf weiterzuentwickeln. Ich habe neue Aufgaben übernommen. Ich habe sogar um eine Gehaltserhöhung gebeten – und bekommen.
Ich traue mir ganz allgemein viel mehr zu, in allen Bereichen des Lebens. Auch mein Sexleben hat sich sehr zum Positiven verändert. Davon profitiere natürlich nicht nur ich.
Die nächste große Herausforderung für mich ist, mein früheres Ich endgültig zurückzulassen und mich als der Mensch zu sehen, der ich heute bin. Ich bin unheimlich froh darüber, dass ich meine Figur hinter mir lassen konnte.
MARK: Welche Unterstützung hast Du Dir gesucht?
MATHIAS: Mit dem Training habe ich alleine begonnen und mir im Wesentlichen durch Bücher und in Sozialen Netzwerken Unterstützung geholt.
In den mentalen Themen, also mentaler Stärke und Motivation, habe ich fast ausschließlich von Dir hier auf MarathonFitness gelernt. Beim Training haben mir die Thenx Bodyweight-App von Chris Heria und das Kettlebell-Training von Johannes Kwella sehr geholfen.
MARK: Was war dieses Mal anders, gegenüber Deinen ersten Abnehmversuchen?
MATHIAS: Ich habe schon diverse Male versucht abzunehmen und fitter zu werden. Meistens bin ich gescheitert, weil ich unrealistischen Zielen oder der falschen Motivation gefolgt bin.
Entweder ich wollte zu viel in zu kurzer Zeit, oder ich wollte meinen Körper nicht für mich, sondern für andere Menschen verändern.
Ich habe eher kurzfristig gedacht – und dann ebenso schnell wieder aufgegeben. Zum Beispiel wollte ich 5 Kilo abnehmen. Nachdem ich mein Ziel erreicht hatte, hörte ich mit allem auf. Ich war außerdem ein Meister darin, mir Ausreden einfallen zu lassen.
MARK: Wie ernährst Du Dich und wie trainierst Du?
MATHIAS: Ernährungstechnisch achte ich auf eine eiweißreiche Ernährung und gesunde Fette. Kohlenhydrate esse ich nur ganz gezielt.
Dabei wechsle ich striktere mit weniger strikten Phasen ab. Meist achte ich für eine längere Zeit, vielleicht 3-4 Wochen am Stück, wirklich radikal auf meine Ernährung. In dieser Zeit merke ich immer positive körperliche Veränderungen.
Danach kommt dann wieder eine Phase, in der ich es nicht so genau nehme. Momentan bin ich mit meinem Aussehen sehr zufrieden und weiß, woher meine verbliebenen Speckröllchen kommen. Es reicht mir, dass ich weiß, dass ich sie, wenn ich will, leicht wegbekommen kann. Und ich weiß auch, wie.
Sportlich bin ich beim Kettlebell-Training hängen geblieben. Ich trainiere meist im Fitnessstudio. Und falls ich es mal nicht ins Studio schaffe, habe ich auch zu Hause Kugelhanteln parat stehen. Das Training ist unheimlich effizient und hochintensiv, weil ich stets verschiedene Muskelgruppen gleichzeitig trainiere.
Mir ist es wichtig, meine Muskeln im Verbund zu trainieren. Isolationstraining ist nicht so mein Ding. Es geht mir auch nicht darum, möglichst große Muskeln zu haben.
Ich bin schon sehr positiv überrascht, wie sich meine körperliche Leistungsfähigkeit im Alltag gesteigert hat. Und das in allen Bereichen.
MARK: Was würdest Du jemandem raten, der in der gleichen Situation ist wie Du anfangs?
MATHIAS: Definitiv Deinen Rat zu befolgen: Sei ein Dranbleiber! Wenn andere Dir sagen, „das klappt nicht“ oder „Du schaffst das nicht“, dann hör‘ einfach nicht hin!
Als ich mit meiner Ernährungsumstellung angefangen habe, wog ich noch 120 Kilo. Damals haben mich alle ausgelacht und mit mir diskutiert, wie sinnlos das sei. Sie haben auch das Training mit meinen „Kügelchen“ belächelt.
Heute sagt natürlich keiner mehr etwas. Wenn Du innerhalb eines Jahres Deine Konfektionsgröße von XL auf XS verringerst, gehen den Leuten schnell die dummen Kommentare aus.
Also halte durch und such Dir positive Leute in Deinem Umfeld, die Dich inspirieren. Nimm Dir ein, zwei Vorbilder als Mentoren. Das hilft ungemein! Ich halte es für wichtig, sich selbst treu zu bleiben: Geh Deinen eigenen Weg.
MARK: Wie geht es nun für Dich weiter?
MATHIAS: Ich werde neben meinem Kettlebelltraining jetzt auch mit Calisthenics beginnen. Es begeistert mich, jeden Muskel in meinem Körper mit wenigen Übungen beanspruchen zu können.
Ich spüre die Vorteile dieses Trainings überall im Alltag. Deswegen möchte ich mein Training dahingehend intensivieren und vertiefen. Außerdem kann ich mit Kettlebell- und Bodyweight-Training abwechslungsreich und überall trainieren.
MARK: Okay, kommen wir zu den wichtigen Themen. Wenn Du eine Eigenschaft eines Superhelden haben könntest, welche wäre es?
MATHIAS: Ich weiß nicht warum, aber Magnetos Superkraft hat mich schon immer fasziniert. Dann könnte ich Staus auflösen und lahme Autofahrer beschleunigen. So hätte ich, wenn ich will, immer freie Fahrt.
MARK: Hast Du ein Lebensmotto?
MATHIAS: Einen Liedtext meiner Lieblingsband Death by Stereo: „If you don’t run straight into the sun, you’ll never see the light.“
Früher wusste ich nicht, was diese Liedzeile bedeutet. Aber heute verstehe ich sie: Du musst Dinge riskieren, probieren und vor allem lernen, dass auch Fehler zum Weg gehören.
Wie sagt man so schön? Jeder fällt hin. Aber Sieger stehen wieder auf!
MARK: Erzähl uns zum Abschluss eine kurze Anekdote aus Deinem Leben …
MATHIAS: Rückblickend finde ich es spannend, wie viele Gründe ich in meinem früheren Leben gefunden habe, um mein eigenes Scheitern zu rechtfertigen. Oft habe ich anderen Menschen die Schuld gegeben.
Dabei lag die Verantwortung und damit die Ursache die ganze Zeit bei mir. Das weiß ich jetzt.
Fazit
Die Geschichte von Mathias ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie kontraproduktiv so genannte „Crash-Diäten“ meist sind. Wer in „8-Wochen-Programmen“ denkt, tappt schnell in eine klassische Falle:
Diäten haben einen Start- und sie haben einen Endpunkt.
Und dann? Die meisten Menschen fallen anschließend, ähnlich wie Mathias bei seinen früheren Versuchen, zurück in ihre alten Gewohnheiten. Und die führen sie schnurstracks zu ihrem Ausgangspunkt zurück – vor der Diät.
Es hat einen simplen Grund, warum Diäten mit kurzfristigen Erfolgen beworben werden: Es funktioniert! Wer würde denn nicht gerne schon übermorgen sein Ziel erreicht haben?
Dabei, und das lässt sich eben im Marketing weniger lukrativ verkaufen, funktioniert langfristiger Erfolg genau anders herum:
„Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.“
Das ist der Titel eines lesenswerten Buchs von Lothar Seiwert. Einer meiner Praktikanten schenkte es mir, als ich noch in meinem alten Job als Ingenieur tätig war.
Dabei geht es eigentlich um Produktivität und Zeitmanagement, aber interessanterweise fällt er mir auch in unserem Kontext der körperlichen Veränderung immer wieder ein.
Wenn Du Deinen Körper nachhaltig transformieren willst, darfst Du Dir die Zeit dazu nehmen.
Dabei gibt es ein wichtiges unsichtbares Skript, das wir von Mathias lernen können:
Es gibt keine Abkürzungen. Es gibt nur Dranbleiben.
Rückblickend hat er Beeindruckendes erreicht, und das in nur 11 Monaten.
Was ist schon ein Jahr, im Vergleich zu einem ganzen Leben?
Das Spannende ist, dass Mathias zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche Ergebnisse zu sehen begann, als er seine Kurzfrist-Pläne aufgab und stattdessen beschloss, langfristig zu denken.
Dabei gibt es verschiedene Wege, die zum Ziel führen.
Zum Glück. Und Mathias hat sich einen gesucht, der in sein Leben passt und der ihm Spaß macht.
Für Tage, an denen er es nicht ins Fitnessstudio schafft, hat er einen Ausweichplan parat: Notfalls trainiert er in seinen vier Wänden.
In der Ernährung strebt Mathias nicht nach Perfektion, sondern nach Kontinuität.
Und er lässt sich durch negative Menschen in seinem Umfeld nicht von seinem Ziel abbringen. Stattdessen sucht er sich aktiv Unterstützer, die ihn pushen und motivieren.
Wenn es Dir geht, wie so vielen momentan, dann hast Du vermutlich jetzt gerade andere Dinge im Kopf, als an Deine Fitness zu denken.
Daher sage ich Dir:
Bleib dran. Auch jetzt. Auch heute. Gerade heute. Fang an!
Tu etwas für Dich. Du musst Deine Fitnessziele nicht aufgeben, nur weil ein paar Feiertage anstehen.
Meine Empfehlung? Bleib an Deinen guten Gewohnheiten dran und tu eine Kleinigkeit für Deine Fitness.
Selbst, wenn Du ab heute nur eine Kniebeuge am Tag machst, nur einen Liegestütz oder nur 10 Minuten spazieren gehst: So bleibt (oder wird) Bewegung zur Gewohnheit in Deinem Leben. Du kannst schon jetzt Momentum aufbauen und das hilft Dir dabei, nach den Feiertagen so richtig durchzustarten.
Wie sagt man so schön? Wer schreibt, der bleibt. Daher möchte ich von Dir wissen:
Welche EINE Sache tust Du heute um dranzubleiben?
Ich? Gehe für ein kurzes, aber knackiges 30-Minuten-Workout ins Fitnessstudio, um den Handstand zu lernen.
Bleib’ dran,
P.S.: Wenn auch Du eine Erfolgsgeschichte hast, melde Dich, schreib mir eine E-Mail und motiviere andere Dranbleiber.
Bildquellen
Fotos im Artikel „35 Kilo abnehmen in 11 Monaten“: © Mathias.