Ähnelt Deine Morgenroutine der von Arnold Schwarzenegger, Patric Heizmann oder der von Prof. Dr. Ingo Froböse?
Die folgenden Morgenrituale können Dich inspirieren, selbst etwas zu verändern.
Egal, ob Du ein Morgenmensch oder -muffel bist – wir alle beginnen unseren Tag irgendwann.
Einige beginnen mit einem Satz Liegestütze, andere mit einer kalten Dusche. Einige frühstücken nur einen Espresso und ein Glas Wasser, für andere ist das Müsli oder der green Smoothie unentbehrlich.
Es gibt Tausende Wege, um den Tag zu beginnen.
Welche Morgenroutine ist die beste? DIE universelle One-Size-Fits-All Lösung gibt es sicher nicht.
Aber von der Art und Weise, wie erfolgreiche Menschen ihren Tag beginnen, können wir eine Menge lernen. Und wer weiß – vielleicht inspiriert es Dich dazu, etwas an Deiner Morgenroutine zu verändern?
In diesem Artikel lernst Du beide Seiten der „perfekten Morgenroutine“ kennen – Wissenschaft und Praxis. Außerdem erfährst Du, wie 12 außergewöhnliche Gesundheits- und Fitnessprofis ihren Tag beginnen.
Hier sind die spannenden Ergebnisse – vielleicht helfen sie Dir, ab sofort noch kraftvoller, produktiver, energiegeladener und besser gelaunt in den Tag zu starten.
Warum hilft Dir eine Morgenroutine, nackt gut auszusehen?
Viele Menschen merken nicht, wie sie sich in den ersten Stunden des Tages ausbremsen. Und wenn sie abends nach Hause kommen, fehlt ihnen die Energie.
Es ist doch so: Wer mit einen Tag auf dem falschen Fuß beginnt, tritt Gaspedal und Bremse gleichzeitig durch – und landet schnell im Hamsterrad.
Mark Twain soll mal gesagt haben:
„Frühstücke einen lebenden Frosch und das Schlimmste liegt hinter Dir.“
Wenn Du morgens die größte Hürde nimmst, ist der Rest des Tages ein Spaziergang.
Um welchen „Frosch“ es sich bei Dir handelt, weißt nur Du. Vielleicht …
- willst Du Dich zum Training aufraffen,
- die Ernährung für den Tag planen,
- Deine Ziele visualisieren,
- meditieren,
- ein Glas Wasser trinken,
- nicht als erstes gleich Facebook checken,
- …
Vielleicht wundert es Dich, aber mein Frosch war lange Zeit, das Bett zu machen. Wenn ich den abgehakt habe, dann fällt mir alles Weitere ganz leicht.
Also mache ich morgens gleich das Bett. Inzwischen ist es eine Gewohnheit. Eine Gewohnheit zu verändern kostet zunächst einmal Willenskraft.
Was ist Willenskraft?
Die Willenskraft des Menschen ist ziemlich gut erforscht. Ein gängiges psychologisches Modell nimmt den Begriff dabei wörtlich:1
Willenskraft funktioniert wie ein Muskel. Wenn Du sie einsetzt, ermüdet sie.
Die gute Nachricht ist, dass Du Deinen Willen trainieren kannst – wie einen Muskel..2
Willensstärke ist eine Fähigkeit. Sie lässt sich trainieren.
Psychologen nennen dies das „Kraft-Modell der Selbstkontrolle“. Es besagt folgendes:3
Die Energie, um Selbstkontrolle auszuüben, ist endlich, aber regenerierbar.
Wer sein Verhalten bewusst und kontrolliert ändert, verbraucht etwas von dieser Energie. Aber das Energiedepot erholt sich, ähnlich wie sich das Muskelbenzin ATP in Deinem Körper wieder auffüllt.
In einer Metastudie, die auf 83 internationalen Studien basiert, identifizierten Wissenschaftler fünf Faktoren, die unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle beeinflussen:4
- Aufwand: Wie sehr strengt das Verhalten Dich an?
- Komplexität: Wie kompliziert ist die Aufgabe?
- Folgen: Führt das Verhalten zu negativen Konsequenzen?
- Erschöpfungsgrad: Wie erschöpft fühlst Du Dich?
- Blutzucker: Wie viel Glukose zirkuliert in Deinen Adern?
Es sind also nicht nur psychische, sondern auch körperliche Faktoren, die Deine Willenskraft beeinflussen.
Mark Twains Empfehlung ergibt also Sinn: Morgens bist Du körperlich und gedanklich frisch und ausgeruht.
Wenn Du Dein Verhalten verändern und neue, gesunde Gewohnheiten entwickeln willst, dann ist Deine Morgenroutine ein Erfolgsschlüssel.
Die Frosch-Methode: Wie Du schnell und leicht eine gesunde Morgenroutine entwickelst
Kennst Du den US-Autor und Trainer Brian Tracy? Vor vielen Jahren habe ich seine Hörbücher geradezu verschlungen.
In den meisten seiner Programme geht es um Erfolg im Beruf. Allerdings merkte ich, dass mir seine Methoden auch in anderen Lebensbereichen halfen.
Es fiel mir leichter, mein Training zu organisieren und meine Ernährung durchzuziehen.
In einem seiner Bestseller greift er das Eingangszitat von Mark Twain auf. Der Titel: „Eat that Frog„.
Darin stellt er eine 3-Schritt-Morgenroutine vor, mit der Du Deine PS auf die Straße bringst:
- Schritt: Notiere abends genau das, was Du am nächsten Tag erledigt haben willst.
- Schritt: Wirf‘ einen Blick auf die Liste, wenn Du in den Tag startest.
- Schritt: Beende den Tag, indem Du eine neue Liste für den nächsten Tag erstellst.
Simpel. Und unglaublich effektiv. Hier ist noch ein interessanter Gedanke…
Die Morgenroutine von Steve Jobs
In einer Abschlussrede, die Steve Jobs im Jahr 2005 vor Absolventen der Stanford Universität hielt, gab er ihnen eine Gewohnheit mit auf den Weg, mit der er den Tag begann:
In den letzten 33 Jahren habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich gefragt: „Wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich auch das machen wollen, was mir heute bevorsteht?“
Und wenn die Antwort für zu viele Tage am Stück „Nein“ lautete, wusste ich, dass ich etwas ändern musste.
Was für ein kraftvolles Statement. Wenn Du Dir diese Frage stellst … wie verändert das die Sichtweise auf Deine aktuelle Morgenroutine?
Die Morgenroutine 12 außergewöhnlicher Fitness-Persönlichkeiten
Wie startet ein Fitness-Profi in den Tag? Um diese Frage zu beantworten, habe ich 12 Fitness- und Ernährungsexperten nach ihrer Morgenroutine gefragt. Hier sind ihre Antworten.
Morgenroutine #1 – Arnold Schwarzenegger
Okay. Schwarzenegger ist der einzige in dieser Runde, von dem ich kein persönliches Statement bekommen konnte. Aber das macht nichts. Das Fitness-Urgestein hat seine Morgenroutine nämlich vor einiger Zeit auf Facebook verraten.
Hinweis: Auf Facebook ist das Video leider nicht mehr abrufbar. Hier ist eine bearbeitete Aufzeichnung des Videos von YouTube.
Arnold Schwarzenegger…
- steht um 5 Uhr auf,
- liest erst Zeitung,
- beantwortet Emails auf seinem iPad und
- beginnt dann sein Kraft- und Cardio-Workout, für das er sich ca. 45-60 Minuten Zeit nimmt.
- Nach dem Training frühstückt er Müsli mit Haferflocken und Beeren. Dazu trinkt er eine Tasse Kaffee.
- Nach einer Dusche geht’s an die Arbeit.
Arnold Schwarzenegger ist Schauspieler, Unternehmer, Politiker und siebenfacher Mr. Olympia.
Morgenroutine #2 – Prof. Dr. Ingo Froböse
Ingo Froböse ist Universitätsprofessor und Leiter des „Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung“ an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Mark Maslow: Wann stehen Sie normalerweise auf?
Prof. Dr. Ingo Froböse: Etwa um 6.30 Uhr.
Mark: Benutzen Sie einen Wecker?
Froböse: Nein, denn meine Frau steht um 6 Uhr auf und wenn sie im Bad fertig ist, stehe ich auf.
Mark: Was gibt’s bei Ihnen zum Frühstück?
Froböse: Direkt nach dem Aufstehen trinke ich ein lauwarmes Glas Wasser. Zum Frühstück esse ich Müsli mit viel Haferflocken, Obst, Weizenkeimen und Kürbiskernen. Das kohlenhydratreiche Frühstück liefert mir Energie für den Tag. So kommt der Stoffwechsel auf Touren und ich bin leistungsfähig für die anstehenden Aufgaben. Ich trinke außerdem einen Liter Kräutertee.
Mark: Treiben Sie morgens Sport?
Froböse: Jeden Morgen mache ich Kniebeugen, bis die Muskeln brennen. Denn Muskeln wollen täglich beansprucht werden. Nutzen wir sie nicht, verschwinden sie. Mit den morgendlichen Kraftübungen ist die tägliche Muskelpflege erledigt. Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich vor der Arbeit noch eine Runde laufen, etwa eine Stunde lang. Wenn ich das nicht schaffe, verschiebe ich das Laufen auf den Abend.
Morgenroutine #3 – Moni Homann
Moni Homann ist Personal Trainerin und verhilft Müttern zu einem gesünderen, fitteren, schöneren Körper.
„Mein Tag beginnt früher, als mir das lieb ist – um 6:15 Uhr. Ohne Wecker geht für mich da leider gar nichts. Ich starte dennoch gut gelaunt, weil ich den kreischenden Weckton durch mein Lieblingslied ersetzt habe.
Mein erster Weg führt mich zur Kaffeemaschine: Den ‚On‘-Schalter finde ich inzwischen mit geschlossenen Augen. Dann gehe ich ins Bad, mache mich fertig und wecke dann gegen 6:40 Uhr meinen Sohn, der ja pünktlich zur Schule muss.
Frühstück gibt’s für mich nicht – alles, was ich brauche, ist mein Kaffee.
Mein Sohn frühstückt bei uns als Einziger, aber wir verbringen diese Zeit als Familie am Tisch – auch, um den Tag zu besprechen. Diese gemeinsame Abstimmung nutze ich, um neben den Personal Trainings mit meinen Klientinnen auch mein eigenes Training unterzubekommen.
Mein eigenes Workout trage ich ebenso als feste Verabredung in meinen Kalender ein, wie das Training mit meinen Kundinnen. Und dann kann der Tag kommen!“
Morgenroutine #4 – Markus Stenglein
Markus Stenglein ist Chefredakteur der Men’s Health Deutschland.
Mark: Wann stehst Du normalerweise auf?
Markus: Gegen 6:15 Uhr. Dann mache ich eine Milchkaffee für meine Frau und einen doppelten Espresso für mich.
Mark: Brauchst Du einen Wecker?
Markus: Eigentlich nur zur Sicherheit. Meistens wache ich punktgenau auf.
Mark: Wie startest Du in den Tag, gleich mit Sport?
Markus: Im Sommer ja, dann gehe ich zweimal pro Woche früh morgens ins Freibad zum Schwimmen. Im Winter verlege ich das Schwimmtraining in die Abendstunden. Ansonsten treffen wir uns unter der Woche in der Redaktion mittags für ein knackiges 30-Minuten Workout, das wir vielseitig gestalten – von HIIT-Zirkeln über Mobilitätstraining bis hin zum klassischen Langhantel-Krafttraining suchen wir uns jeden Tag einen anderen Schwerpunkt aus. Am Wochenende stehen Radsport und Schwimmen auf dem Programm.
Mark: Was gibt’s bei Dir zum Frühstück?
Markus: Unter der Woche frühstücke ich nur, wenn ich am Abend zuvor Schwimmtraining hatte. Dann gibt’s meist Avocado-Brot, Rührei oder Omelette. Das Wochenend-Frühstück ist eher ein Brunch, mit der ganzen Familie.
Mark: Gibt’s eine Morgenritual, auf das Du nicht verzichten willst?
Markus: Der Espresso im Bett. 🙂
Hörtipp: Markus zu Gast bei Fitness mit M.A.R.K.
Morgenroutine #5 – Niels Schulz-Ruhtenberg
Niels Schulz-Ruhtenberg ist Facharzt für Sport- und Ernährungsmedizin, Familienvater und Ironman.
„Um 6 Uhr weckt mein Handy mich mit meinem Lieblingssong.
Ich beginne den Tag mit einem großen Glas reinem Wasser. Eventuell ergänze ich ein Probiotikum für die Darmflora. Dann bereite ich mir jeden Morgen einen grünen Smoothie aus frischem Bio-Gemüse und verschiedenen Superfoods zu. Nichts gibt mir mehr Energie!
Während der Zubereitung (20-30 Min.) höre ich positive Hörbücher oder Online-Fortbildungen und bewusst keine „bad news are good news“-Nachrichten (Stichwort: Gedankenhygiene).
Einen Teil des Smoothies trinke ich sofort, den Rest nehme ich für den Tag mit. Dazu Mikronährstoffe auf Basis meiner Blutwerte. Ab und zu trinke ich morgens auch einen Bulletproof-Coffee.
Danach geht es mental und körperlich voller Energie zur Arbeit, am besten mit dem Rad. Alternativ bringe ich meine Kinder in Sportkleidung zur Schule und jogge dann gleich eine Runde.
In diesem Winter habe ich morgens eine „Lichtdusche“ (ich verwende diese 10.000 Lux-Tageslichtlampe) mit guten Effekten auf die Stimmung getestet.
Hörtipp: Niels zu Gast bei Fitness mit M.A.R.K.
Morgenroutine #6 – Katrin Schäfer und Daniel Roth
Mit ihrem Blog beVegt.de helfen die beiden Laufcoaches Katrin und Daniel Menschen, Ausdauersport, einen veganen Lifestyle und Spaß miteinander zu verbinden.
„Ein normaler Tag beginnt bei uns gegen 7 Uhr. Nach Dusche & Co. starten wir mit einem Frühstück, zum Beispiel Overnight Oats oder mit einem großen Smoothie. Das Frühstück ist die erste Möglichkeit des Tages, Deinen Körper mit Energie und Nährstoffen zu versorgen, und die solltest Du nicht verpassen. Danach starten wir direkt mit der Arbeit und erzählen uns gegenseitig, welche 3 Aufgaben für uns an dem Tag Priorität haben, um für mehr Verbindlichkeit und Fokus zu sorgen.
Einen Kaffee, manchmal auch einen Matcha Latte, trinken wir erst am späteren Vormittag, ca. 2 Stunden nach dem Frühstück. So stellen wir sicher, dass wir möglichst viel Eisen aus unserem Frühstück aufnehmen, denn Kaffee behindert die Eisenaufnahme aus der Nahrung.
Sportlich aktiv sind wir mittags oder abends, denn wir haben gemerkt, dass unser Körper morgens noch nicht so leistungsfähig ist. Eine Ausnahme ist der Sommer, besonders an den richtig heißen Tagen: da stehen wir früher auf und gehen auch schon mal vor dem Frühstück eine lockere Runde laufen.“
Hörtipp: Katrin und Daniel bei Fitness mit M.A.R.K.
Morgenroutine #7 – Dr. Wolfgang Feil
Dr. Wolfgang Feil ist Ernährungswissenschaftler und Nährstoffberater im Profisport. Er betreut unter anderem die Ausdauersportler Jan Frodeno und Arne Gabius sowie die deutschen Nationalmannschaften im Handball, Beachvolleyeball und Ultra-Marathon.
Mark: Wann beginnt für Dich der Tag?
Dr. Wolfgang Feil: In der Regel um 7 Uhr im Winter – im Sommer um 6.00 Uhr.
Mark: Brauchst Du einen Wecker?
Feil: Nein, nur wenn ich terminbedingt früher aufstehen muss.
Mark: Steht Sport gleich morgens auf dem Programm?
Feil: Ja. Ich lasse das Auto stehen und verbinde meinen Weg ins Büro stattdessen mit einem knapp einstündigen Nüchternlauf. Wenn ich das zeitlich nicht schaffen sollte, mache ich nach dem Aufstehen ein 4 minütiges Tabata-Training.
Mark: Was gibt’s bei Dir zum Frühstück?
Feil: Anstelle des „typisch deutschen“ Frühstücks trinke ich nach dem Lauf ins Büro bzw. nach dem Tabata-Training einen kohlenhydratarmen Molkeneiweißdrink mit Arginin.
Mark: Auf welche gesunde Morgenroutine willst Du nicht verzichten?
Feil: Meine Morgenroutine mit der sportlichen Aktivität ist mir wichtig, da ich dann den ganzen Tag angeregt und gut gelaunt bin. Der Sport im nüchternen Zustand kräftigt die Mitochondrien und ist damit eine ideale natürliche Anti-Aging Methode.
Morgenroutine #8 – Patrick Hundt
Patrick Hundt hilft Menschen als Co-Gründer des Blogs Healthy Habits dabei, gesunde Gewohnheiten in ihren Alltag zu integrieren.
„An einem gewöhnlichen Tag stehe ich zwischen 6:30 und 7:00 Uhr auf – je nachdem, wann ich aufwache. Einen Wecker stelle ich mir nicht. Wenn ich abends nicht zu spät ins Bett gehe, funktioniert das gut.
Ich setze zuerst eine Kanne Kaffee auf und mache es mir gemütlich, indem ich die Wohnung mit warmem Licht erhelle. So kann ich auch der trüben Dunkelheit etwas abgewinnen.
Anschließend setze ich mich mit dem Kaffee an den Laptop und verrichte die kreativste Arbeit des Tages. Häufig entstehen in den frühen Morgenstunden längere Texte. Fürs Schreiben benötige ich die meiste Energie. Später am Tage widme ich mich kleineren Aufgaben.
Der Morgen wird allerdings nur dann produktiv, wenn ich am Abend zuvor schon die Wohnung in Ordnung gebracht habe, sodass ich mich gleich wohl fühle. Sonst fange ich an aufzuräumen und vertrödele die wichtigste Zeit des Tages. Nach zwei bis drei Stunden Arbeit lege ich eine Frühstückspause ein.“
Patricks Gastbeitrag: Wie Du vom Zucker loskommst.
Morgenroutine #9 – Ivan Blatter
Ivan Blatter ist Personal Trainer für neues Zeitmanagement. Er hilft Menschen dabei, ihre Produktivität zu verdoppeln, so dass mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben bleibt.
„Mein Morgenritual ist spielentscheidend für meine Produktivität und mein Wohlbefinden. Ich stehe um 5:30 Uhr auf, trinke ein großes Glas Wasser und bereite dann unseren Frühstückssaft vor. Meistens besteht der aus entsafteten Äpfeln, Gurken, Sellerie, Limetten gewürzt mit Ingwer und angereichert mit einer Avocado. Super lecker und gesund!
Danach gehe ich zum Sport. Wenn ich dann um 8 Uhr mit der Arbeit beginne, fühle ich mich frisch, voller Power und kann so richtig Gas geben.
Mir ist mein Rhythmus sehr wichtig, deshalb stehe ich immer zur selben Zeit mit Wecker auf und gehe auch jeden Tag zum Sport, selbst wenn es nur kurz ist.“
Lesetipp: Ivans Produktivitätstipps für Dranbleiber.
Morgenroutine #10 – Berend Breitenstein
Der Ernährungswissenschaftler Berend Breitenstein ist Natural Bodybuilder, Buchautor und Gründer des deutschen Natural-Bodybuilding Verbands GNBF.
„Ich bin ein echter ‚Early-Bird‘. Einen Wecker benutze ich nur in Ausnahmefällen. In der Regel wache ich gut erholt nach ca. 7 Stunden Schlaf gegen 5:00 Uhr morgens auf.
Als erstes steht der Genuss von einem oder zwei Bechern schwarzen Kaffees auf dem Programm. Anschließend folgt an 4 bis 5 Tagen in der Woche das Training, entweder Cardiotraining in Form von Waldläufen oder Gewichtstraining im GYM.
Gefrühstückt wird erst nach dem Workout – so hat mein Organismus keine Verdauungsarbeit während der Belastung zu leisten und ich fühle mich zu 100% leistungsfähig. So starte ich seit mittlerweile über 20 Jahren top-fit in den Tag!“
Hörtipp: Berend bei Fitness mit M.A.R.K.
Morgenroutine #11 – Patric Heizmann, Ernährungs- und Fitnessprofi
Patric Heizmann verbindet Fitness und Ernährung mit einer Menge Spaß und Comedy. In seinen Bühnen- und TV-Shows, Büchern und Hörbüchern.
Mark: Wann stehst Du normalerweise auf?
Patric: Das ist unterschiedlich: Wenn ich mit meinem Bühnenprogramm „Essen erlaubt!“ unterwegs bin, komme ich erst gegen 23 Uhr im Hotel an und brauche dann mindestens 1,5 Stunden, bis ich runterreguliert bin. Gewöhnlich stehe ich dann am Folgetag so um 8 – 8:30 Uhr auf. Bin ich zuhause, gelingt mir das nicht. Ich bin Papa einer 5-jähigen Tochter, mein Sohn ist 1 Jahr alt. Die schlafen nicht so lange.
Mark: Brauchst Du dann einen Wecker?
Patric: Wenn ich unterwegs bin und keinen Termin habe – NEIN! Zuhause auch nicht. Da habe ich meinen 1-Jährigen „Bio-Wecker“.
Mark: Wie beginnst Du Deinen Tag?
Patric: Erst wenn die Kleinen versorgt sind, geht der Berufsalltag los: Facebook-Posts vorbereiten, YouTube-Videos schneiden und Interviews schreiben bzw. vorbereiten. Als ambitionierter CrossFitter trainiere ich, sofern es mir zeitlich möglich ist, derzeit zweimal am Tag: morgens klassische Krafteinheiten mit Kniebeugen, Kreuzheben, zudem Olympic-Lifts wie Reißen, Umsetzen und Stoßen. Abends kommt die kurze, aber knallharte Ausdauereinheit.
Mark: Frühstückst Du? Wenn ja, was?
Patric: Zuerst einen Milchkaffee. Ein für mich guter Start in den Tag. Danach gibt es einen Shake bestehend aus Proteinpulver (Geschmacksneural), einer reifen Banane, Haferflocken. Das ist schnell verdaut, damit ich mein Krafttraining mit gefüllten Speicher beginnen kann. Würde ich morgens auf Sport verzichten, käme für mich definitiv das „intermittierende Fasten“ in Frage, von dem ich viel halte: also Nahrungsaufnahme innerhalb 8 Stunden, gefolgt von 16 Stunden Futterpause. So nutzen wir unsere ursprüngliche Biologie und Zellschalter für bestmögliche Regeneration und Wachstum im Wechsel.
Mark: Auf welche gesunde Morgen würdest Du niemals verzichten wollen?
Patric: Meine Tochter muss oft auf mich verzichten, wenn ich auf Tournee bin. Deshalb bringe ich mich so gut wie möglich in die Erziehung ein. Das fängt an, dass wir morgens zusammen am Tisch sitzen (ich mit Milchkaffee). Danach bringe ich sie zum Kindergarten. Dann beginnt mein Berufsalltag. Ein guter Start als ambitionierter Papa.
Hörtipp: 11 ungewöhnliche Fitness-Bücher, von denen Du gehört haben solltest.
Morgenroutine #12 – Prof. Dr. Nicolai Worm
Dr. Nicolai Worm ist Ernährungswissenschaftler und Begründer der LOGI- und Flexi-Carb Methoden. Er ist Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.
Mark: Wann stehen Sie normalerweise auf?
Prof. Dr. Nicolai Worm: Wenn ich einigermaßen gut geschlafen habe zwischen 7 und 8 Uhr.
Mark: Mit oder ohne Wecker?
Worm: Einen Wecker brauche ich nur, wenn ich einen Zug oder Flieger nicht verpassen darf. Ansonsten stört der Wecker eher meinen Schlaf, denn er erhöht eher meinen Spannungszustand. Wenn ich schlecht geschlafen habe, möchte ich ungestört in den Morgenstunden den versäumten Schlaf nachholen.
Mark: Wie starten Sie in den Tag? Gleich mit Sport?
Worm: Mit einem guten Kaffee und einer Zeitung. Sport in solch früher Stunde – nein, ich bin ein Spät-Typ.
Mark: Frühstücken Sie?
Worm: Ich frühstücke nur, wenn ich wirklich Hunger habe, was fast nie der Fall ist. Warum sollte ich essen, wenn ich keinen Hunger habe? Studien zeigen eindeutig, dass die eingesparten Kalorien bei einem Frühstücksverzicht NICHT Mittags oder Abends kompensiert werden. So spart man sich Kalorien und kann das Gewicht besser kontrollieren.
Mark: Welches ist Ihre Lieblings-Morgenroutine?
Worm: Kaffee trinken, Radio anstellen und die Zeitung lesen…
Bonus: 4 evidenzbasierte Tipps für eine bessere Morgenroutine
Kamal Patel ist Ernährungswissenschaftler und Mitbegründer des unabhängigen Portals Examine.com, das Studien über Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel analysiert und bewertet. Im Rahmen seiner Forschungen hat er sich unter anderem mit dem zirkadianen Rhythmus – unserer inneren Uhr – beschäftigt.
Hier sind Kamals Tipps für einen gesunden Start in den Tag:
- Tageslicht ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn Du den Tag richtig beginnen willst. Es sorgt dafür, dass Dein Körper einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt. Obwohl unsere innere Uhr viele Hormone und physiologische Prozesse steuert, wird sie als Einflussfaktor auf Deine Gesundheit und Fitness oft übersehen.
- Regelmäßige Gewohnheiten helfen zusätzlich. Es ist sicher möglich, zu verschiedenen Uhrzeiten aufzuwachen, zu essen und gesund zu leben. Aber feste Gewohnheiten helfen Dir dabei Stress zu vermeiden.
- Die Frage, ob Du frühstücken solltest oder nicht, wird oft überbewertet. Es gibt fast keine übereinstimmende Korrelation zwischen Gesundheit oder Wohlbefinden und einem Frühstück (oder dessen ausbleiben), wenn man andere Einflussfaktoren außen vor lässt.
- Frühsport oder einfach etwas Bewegung ist der vierte große Einflussfaktor. Bewegung am Morgen hilft, Deine innere Uhr zu eichen, während Sport spät am Abend Deinen zirkadianen Rhythmus aus dem Takt bringen kann. Wenn Du tagsüber mit anderen Menschen trainieren kannst – und auch, wenn Du nur mit ihnen interagierst – ist das ebenfalls eine gute Möglichkeit, Deine innere Uhr im Takt zu halten.
Fazit
Die Magie liegt in der Morgenroutine. Wie beginnst Du Deinen Tag? Hast Du etwas mit Arnold Schwarzenegger, Nicolai Worm oder Berend Breitenstein gemeinsam? Was macht Deine einzigartig?
Meine Morgenroutine hat in den letzten Jahren weiterentwickelt.
Als ich noch als Ingenieur tätig war, sah‘ sie in etwa so aus:
- Um 5:30 Uhr aufwachen (mit Wecker).
- 2 große Gläser Wasser trinken, Espresso kochen.
- Bett machen, Tagesziele lesen.
- Frühstück / Essen vorbereiten, dazu einen Espresso.
- (je nach Zeit) Emails, Trainingsplanung durchgehen.
- 6:30 – 8:30 Uhr Sport, Duschen, Frühstück.
- Ab ins Büro.
Heute lebe ich selbstbestimmter und bin dankbar für die Freiheit, nach meinem eher nachtaktiven Naturell leben zu können:
- ca. 7:30 Uhr aufwachen (ohne Wecker).
- 2 große Gläser AG1 von Athletic Greens, Espresso und Bio-Kräutertee Mate grün kochen.
- Bett machen, Tagesziele durchgehen.
- Etwa 1h Arbeit am Laufband-Schreibtisch, dazu einen Espresso.
- Duschen, zurück an die Arbeit, dazu Mate Tee.
Mein Training führe ich meist mittags oder am frühen Nachmittag durch, wenn ich eine erste längere Pause mache. „Frühstück“ gibt’s meist erst danach.
Ein Punkt ist mir zum Abschluss noch wichtig und ich denke, die vielen Beispiele verdeutlichen es:
Die perfekte Morgenroutine gibt es nicht. Aber es gibt die perfekte Routine für Dich.
Ich würde mich freuen, von Deiner Morgenroutine zu hören.
Frage: Wie beginnst Du den Tag? Was willst Du verändern? Schreib einen Kommentar.
Fotos im Artikel „Die perfekte Morgenroutine“: CC-BY-SA/Eva Rinaldi, © Dean Drobot/Shutterstock.com.
- The strength model of self-control. Baumeister, Roy F.; Vohs, Kathleen D.; Tice, Dianne M. Current Directions in Psychological Science, Vol 16(6), Dec 2007, 351-355. http://dx.doi.org/10.1111/j.1467-8721.2007.00534.x [↩]
- Lia Steakley: The Science of Willpower. SCOPE, published by Stanford Medicine, 12/2011, http://scopeblog.stanford.edu/2011/12/29/a-conversation-about-the-science-of-willpower/, Abruf: 29.02.2016 [↩]
- Baumeister, et al.: The Strength Model of Self-Control. Current Directions in Psychological Science December 2007 vol. 16 no. 6 351-355 [↩]
- Hagger, et al.: Ego Depletion and the Strength Model of Self-Control: A Meta-Analysis. Psychological Bulletin, 2010 Jul;136(4):495-525. doi: 10.1037/a0019486 [↩]