„Welche Lebensmittel soll ich essen?“, „Wie soll ich trainieren?“, „Sag mir, was ich TUN soll.“
Im Coaching höre ich diese Fragen oft.
„Sag mir, was ich DENKEN soll“ dafür so gut wie nie.
Ungewöhnliche Frage, ich weiß. Aber dem Kern sehr viel näher…
Mentales Training bildet das Fundament der M.A.R.K. Formel.
Dieser Artikel ist der erste Teil einer Serie über mentales Training im Sport. Dazu tauchen wir heute tief in die mysteriöse Welt Deines Unterbewusstseins ein.
Mentales Training: Wie Deine Gedanken Deinen Körper formen (Artikelserie)
- Teil: Die Macht Deines Unterbewusstseins – Was ist Mentales Training und warum brauchst Du es?
- Teil: Der Weg des faulen Dranbleibers, um nackt gut auszusehen – Alles, was Du über Ziele wissen musst.
- Teil: Wie Du Dein Unterbewusstsein programmierst und mentale Stärke entwickelst – Dieser Artikel.
Dabei deckst Du Geheimnisse auf, um deren Wissen der Psychologe und Neurowissenschaftler Sigmund Freud Dich vermutlich beneidet hätte.
Dies sind die Themen dieses Artikels:
- Warum mentales Training?
- Was ist mentales Training?
- Wie verändern Deine Gedanken Deinen Körper?
- Wie verankerst Du positives Verhalten in Deinem Unterbewusstsein?
- Das Gesetz der Anziehung: naturwissenschaftliches Prinzip oder esoterisches Geschwurbel?
- Warum Du vorsichtig mit Deinen Gedanken sein solltest.
Wenn Du lieber zuhörst, als diesen Artikel zu lesen, kannst Du ihn übrigens auch als Podcast herunterladen.
Warum mentales Training?
„In Deinem Hirn und Nervensystem befindet sich ein Zielsuchgerät, das Dir hilft, Ziele automatisch zu erreichen. Wie eine Lenkrakete, die ihr Ziel ins Visier nimmt und dann gnadenlos verfolgt.“
– Dr. Maxwell Maltz, Psycho-Cybernetics
1967 nahm Dr. Charles Garfield einen Job als Mathematiker im Apollo 11 Raumfahrtprojekt an.
Auf einmal war er von Menschen umgeben, die in ihrem Gebiet zu den besten der Welt gehörten.
Er stellte fest, dass es Fähigkeiten gab, die diese Personen teilten – unabhängig von ihrem Fachgebiet.
Für ihn war das der Anfang einer langen Reise, auf der er unter anderem die erfolgreichsten Athleten und Unternehmer der Welt analysierte.
16 Jahre und über 500 Interviews später hatte Garfield ein exaktes Bild davon, was erfolgreiche Menschen anders machen. Die Ergebnisse veröffentlichte er 1984 in dem Buch „Peak Performance: Mental Training Techniques of the World’s Greatest Athletes„.
Er fand heraus, dass das Erfolgsgeheimnis immer das gleiche ist – egal, ob es um künstlerischen, wissenschaftlichen oder unternehmerischen Erfolg ging.
Das gleiche Geheimnis ermöglicht es Menschen, erfolgreich Fett ab- oder Muskeln aufzubauen.
Es ist das Geheimnis erfolgreicher Dranbleiber.
Garfield’s Entdeckung war auch durch die Ergebnisse der Olympischen Spiele 1976 beeinflusst …
Mentales Training: Wie Deine Gedanken Deinen Körper verändern

Bei der ’76er Olympiade dominierten die russischen und ostdeutschen Sportler die Wettkämpfe so ausnahmslos, dass die anderen Nationen sie des Dopings bezichtigten.
Aber noch im gleichen Jahr wurde publik, dass die Trainingsroutine der Ostblock-Athleten ein völlig neues Element beinhaltete: mentales Training.
Wahrscheinlich kannst Du Dir denken, dass es nicht lange dauerte, bis auch westliche Psychologen und Coaches die „Geheimwaffe der Sowjets“ untersuchten und begannen, mit mentalen Trainingsmethoden zu experimentieren.
Die Forscher stellten schnell fest, dass viele Körperfunktionen durch Gedanken beeinflussbar sind, darunter:
- die Durchblutung,
- die Aufnahme von Nährstoffen im Körper,
- die Sauerstoffversorgung und sogar
- der Hormonstoffwechsel.
Ein positiver mentaler Zustand vor einem Wettkampf kann das autonome Nervensystem direkt beeinflussen und die Leistungsfähigkeit anheben.
Negative Emotionen wie Sorgen, Selbstzweifel und Ängste haben einen ebenso großen Einfluss auf die Körperfunktion: Sie senken die Leistungsfähigkeit.
Interessanterweise berichteten alle Athleten, die mentales Training absolviert hatten, von einem mysteriösen Geisteszustand, den Mihaly Csikszentmihalyi viele Jahre später „Flow“ nannte.
Ablenkungen treten in den Hintergrund, als würdest Du durch ein Zoom-Objektiv blicken. Die Sinne sind geschärft und fokussiert. Der Athlet fühlt sich stark und schon jetzt erfolgreich.
Einige Athleten hatten das Gefühl, vollautomatisch wie eine Maschine zu funktionieren, wenn sie sich in diesem Zustand befanden.
Erfolgreiche Tennisspieler platzierten den Ball im richtigen Moment in der richtigen Ecke, ohne einen Moment darüber nachzudenken. Boxer konnten schwören, dass ihre Fäuste wie ohne ihr Zutun wie eigenständige Lebewesen agierten.
Es schien, als hätten die Sportler in diesen kritischen Momenten gehandelt, ohne einen bewussten Gedanken zu fassen. Als hätte etwas anderes von ihnen Besitz ergriffen.
Wie sich herausstellen sollte, ist genau das passiert …
Entdecke das Potenzial, das versteckt im Unbewussten liegt

Zeitsprung in die swinging Sixties.
Fast ein Jahrzehnt früher hatte der plastische Chirurg Maxwell Maltz bereits Millionen von Menschen darin unterrichtet, wie sie die Macht ihres Unterbewusstseins nutzen konnten, um ihr Verhalten zu ändern, Ziele zu verwirklichen, Selbstvertrauen zu gewinnen oder ein anderes Selbstbild zu entwickeln.
In seinem bereits 1960 veröffentlichten Bestseller „Psycho-Cybernetics“ (deutsche Übersetzung „Erfolg kommt nicht von Ungefähr: Psychokybernetik„) beschreibt Maltz, dass das Unterbewusstsein in der Lage ist, hochkomplexe Bewegungsmuster bei hohem Leistungsdruck völlig fehlerfrei zu zu steuern.
Es ist der gleiche Mechanismus, der Verhaltensmuster automatisiert, die wir dann Gewohnheiten nennen.
Der Begriff des „Unterbewusstseins“ wird in der Wissenschaft schon seit dem 18. Jahrhundert diskutiert.1
Aber die erste klare, wenn auch einfache, Definition des Unterbewussten als Macht, die menschliches Verhalten steuert, wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts durch Sigmund Freud entwickelt.2
Der wahre Durchbruch gelang allerdings erst Maxwell Maltz.
Stell Dir vor … Dein Gehirn ist ein vollautomatisches Zielsuchgerät

Maltz entdeckte zwei erstaunliche Zusammenhänge:
- Dein Unterbewusstsein arbeitet wie ein Zielsuchgerät, das niemals abgeschaltet werden kann.
- Dein Unterbewusstsein arbeitet wie ein Computer, den Du programmieren und umprogrammieren kannst.
Wenn Du beides kombinierst, so Maltz, nutzt Du Deinen Geist wie ein Führungssystem, das sich auf ein von Dir definiertes Ziel aufschaltet und Dich automatisch dorthin bringt. (Heute hätte er es vermutlich mit einem GPS-System verglichen.)
Wenn das Ziel klar ist, erkennt dieses System, ob Du Deine Route verlassen hast. Dann führt Dich es Dich wieder auf Kurs.
Jetzt stell‘ Dir vor, Du sitzt am Steuer und fährst los, ohne vorher zu entscheiden, wo Du überhaupt hinwillst. Was würde passieren?
Vielleicht würdest Du je nach Verkehrslage und Ampelschaltung mal rechts und mal links abbiegen, bis Dir irgendwann der Treibstoff ausgeht oder Du zufällig an einem Ort ankommst, an dem Du halt machst.
Klar, wer würde schon einfach ziellos drauflosfahren? (Es sei denn, Du sitzt in Deinem Traumauto – aber das ist ein anderes Thema.)
Paradoxerweise tun die meisten Menschen genau das: Weil sie kein klares Ziel haben, „fahren“ sie einfach drauflos.
Anders formuliert: „Wenn das Ziel nicht klar ist, ist jeder Weg der richtige.“ (Alice im Wunderland)
Ziele sind das, was Du in diesem Leben noch erreichen willst – und das schließt auch Deinen Körper ein, so wie Du ihn Dir „in Richtig“ vorstellst.
Um Deine Ziele zu erreichen, darfst Du zwei Schritte gehen:
- Du definierst Dein Ziel.
- Du programmierst Dein Unterbewusstsein auf dieses Ziel.
Dr. Garfield drückt es in seinem Buch „Peak Performance“ so aus:
Ein einzelnes Wort bildet die Grundlage für jede Art von Höchstleistung: Programmierung. Am liebsten würde ich dieses Wort in riesigen Lettern auf ein Plakat drucken. Fehlt die klaren Programmstruktur, kann ein Athlet auf der Suche nach Exzellenz kostbare Stunden – oder gar Jahre – verschwenden, weil er eine Sackgasse nach der anderen mitnimmt, ohne irgendetwas zu erreichen.
Hier ist das wahre Geheimnis eines jeden Erfolgs

Einige Psychologen sagen, dass unser Unterbewusstsein im Kindesalter programmiert wurde und wir als Erwachsene nichts mehr daran ändern können.
Sie haben recht – jedenfalls, was den ersten Punkt angeht: Eltern, Lehrer, Freunde und Medien haben unser Unterbewusstsein mit allen möglichen unsichtbaren Skripten programmiert.
Darunter viele Dinge, die nicht hilfreich sind. Ein Großteil der Skripte von damals arbeiten noch heute. Die gute Nachricht ist:
Du kannst Dein Unterbewusstsein mit neuen Zielen programmieren und Skripte installieren, die Deinen Lebensweg verändern– egal, wie alt Du bist.
Das eigentliche Problem ist, dass uns bei der Geburt niemand eine Bedienungsanleitung für unser Gehirn mitgegeben hat. Und auch die Schule versagt auf diesem Gebiet kläglich.
Ein anderes Problem ist die Art und Weise wie dieses Wissen heutzutage vermittelt wird.
So gibt es zwar immer mehr Trainer und Coaches, die Dir zeigen, wie Du den Schritt „vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer“ gehst.3 Aber vieles davon ist esoterisch oder pseudowissenschaftlich verfärbt.
Kein Wunder, dass viele Menschen dem Thema kritisch gegenüberstehen und es als esoterischen Schnickschnack abtun.
Allerdings genügt ein Blick auf olympische oder professionelle Sportler, um zu sehen, wie effektiv mentales Training ist.
Durch neurowissenschaftliche Studien und die Unterstützung bildgebender Verfahren wie MRT-, PET- oder SPECT-Computertomographen sind heute immer mehr Auswirkungen des mentalen Trainings untersucht und belegt.45678
Das wahre Erfolgsgeheimnis ist, dass Du die Macht Deines Unterbewusstseins verstehst und bewusst nutzt.
Das ist der Schlüssel – nicht nur zur Traumfigur, sondern auch zu allen anderen Dingen, die Du im Leben erreichen willst.
Du denkst weniger, als Du denkst

Hast Du schonmal das genaue Gegenteil von dem getan, was Du eigentlich wolltest? Und Dich danach gefragt: „Warum zum Teufel habe ich das gemacht?“
Warum würdest Du einen ganzen Eimer Eiscreme vertilgen, wenn Du schlanker und gesünder werden willst? Warum würdest Du ein Workout ausfallen lassen, wenn Du fitter, stärker, muskulöser und definierter werden willst?
Dabei unterliegt alles, was Du tust und entscheidest, Deinem freien Willen.
Allerdings haben die meisten Menschen keine Idee davon, wie groß der Anteil an Tätigkeiten ist, die wir auf Autopilot erledigen.
Der Psychologe Prof. John Bargh schätzt, dass 99% der Vorgänge Deines Gehirns unterbewusst ablaufen.9 Der bewusste Verstand ist nicht mehr als die Spitze eines riesengroßen Eisbergs.
Es scheint, als würdest Du etwas bewusst ausführen, wenn Du einen Gedanken in Deinem Kopf wahrnimmst, bevor Du etwas tust. Zum Beispiel:
- „Ich gehe jetzt ins Fitnessstudio.“ Und dann gehst Du trainieren.
- „Ich will Eis essen.“ Und dann isst Du ein Eis.
Selbst, wenn Du vor einer Handlung ganz bewusst darüber nachdenkst, liegt der Auslöser für diese Überlegungen im Unterbewussten.
Du denkst schneller, als Du denkst

Es ist nicht nur so, dass die Meiste Denkleistung unbewusst stattfindet. Dein Gehirn arbeitet im unterbewussten Modus auch viel schneller.
Beispielsweise haben Forscher ermittelt, dass sehr kurze visuelle Sinneseindrücke zwar unterbewusst, jedoch nicht bewusst wahrgenommen werden.
Wenn vor Deinen Augen ein Foto für wenige Millisekunden erscheint (z.B. auf einem Bildschirm), dann kannst Du das nicht bewusst wahrnehmen. Aber Studien zeigen, dass Dein Gehirn nicht nur die gezeigte Informationen verarbeitet, sondern auch ihren Inhalt.10
Die Neuronen in Deinem Gehirn können innerhalb von Millisekunden feuern und auf Stimuli reagieren, die Dein Bewusstsein nicht erfassen kann.
Diese Fähigkeit hilft Profisportlern, hochkomplexe Bewegungsmuster innerhalb von Sekundenbruchteilen mit absoluter Präzision auszuführen. Und sie hilft Dir, kritische Situationen im Alltag schnell zu erkennen und zu reagieren.
Der gleiche Mechanismus könnte allerdings auch erklären, warum Du in bestimmten Situationen Dinge „aus dem Affekt“ getan hast, die Dich nicht näher an Dein Ziel brachten – vielleicht hattest Du zuviel von den falschen Dingen gegessen oder Dein Workout ausfallen lassen.
Dein Unterbewusstsein arbeitet so schnell, dass Dein bewusster Verstand bei impulsiven Entscheidungen kurzgeschlossen werden kann.11
Wie verankerst Du positives Verhalten in Deinem Unterbewusstsein?

Während Du einige Körperfunktionen wie die Atmung bewusst kontrollieren kannst, musst Du Dir um andere keine Gedanken machen (Blutkreislauf, Hormon-Ausschüttung, Verdauung, Wundheilung, Zellteilung, …).
Das ist auch gut so, denn all‘ das bewusst steuern zu müssen würde Dich wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben.
Dein Unterbewusstsein steuert Deine autonomen Körperfunktionen. Es steuert ebenfalls automatisierte Verhaltensweisen und kann jedes Verhalten mit Leichtigkeit zur Gewohnheit machen. Das ist der „Autopilot“ Modus.
Autofahren ist ein gutes Beispiel: Natürlich solltest Du aufmerksam fahren, aber die Bedienung des Autos läuft völlig unbewusst ab.
Erinnerst Du Dich noch an Deine erste Fahrstunde? Wie kompliziert das alles war?
„ERST kuppeln, DANN schalten. Vorsicht, Kupplung laaangsam kommen lassen. NEIN! Abgesoffen – das war zu schnell.“
Zuerst warst Du völlig überfordert, weil es nahezu unmöglich war, all‘ diese Dinge bewusst und in der richtigen Reihenfolge durchzuführen.
Dieser Ausgangszustand der Überforderung ist normal.
Tja, und dann ändert sich alles ganz schnell und heute fühlt es sich so leicht für Dich an – als wärest Du immer schon Auto gefahren.
Inzwischen könntest Du THEORETISCH sogar nebenbei im Internet surfen, auf dem Handy herumtippen oder mit Deinem Beifahrer über Gott und die Welt reden.
Wahrscheinlich kennst Du auch diese Phasen beim Autofahren, wo Du auf einmal – wie in Trance – am Ziel ankommst und keine Erinnerung mehr an die Fahrt dorthin hast.
Wenn Du Dich nicht erinnerst … wer hat dann das Auto gefahren?
Was wäre, wenn Du Dein Verhalten beim Essen und beim Training ganz genauso auf Autopilot schalten könntest?
Nun, das kannst Du!
Denn genau das ist die Aufgabe Deines Unterbewusstseins: Es macht Dir das Leben leicht, indem es Routineaufgaben übernimmt und Deinem Bewusstsein damit den Rücken freihält.
Wenn Du ein Verhalten oft genug wiederholst und übst, wird daraus eine unbewusste Gewohnheit.
Damit wird vieles für Dich einfacher, weil Du Deine Aufmerksamkeit und Energie nun auf andere, wichtigere Dinge lenken kannst …
Das Gesetz der Anziehung: naturwissenschaftliches Prinzip oder esoterisches Geschwurbel?

Angenommen, Du träumst von einem neuen Auto – einem schwarzen Porsche Cayman.
Die Sache beginnt als Hirngespinst. Aber dann entscheidest Du Dich und auf einmal denkst Du die ganze Zeit an dieses Auto. Das gilt für alle Ziele, die Du bisher im Leben erreicht hast:
Am Anfang jedes erreichten Ziels steht ein Gedanke und ein Gefühl von „haben wollen“.
Wenn Du oft an eine Sache denkst, wenn sie aufschreibst und Dich immer wieder darauf fokussierst, dann signalisierst Du Deinem Gehirn: „Das hier ist wichtig!“
Dann beginnt Dein Gehirn, Dir unter die Arme zu greifen und Dich auf Lösungen in Deinem Umfeld aufmerksam zu machen, die Dir sonst entgangen wären.
Auf einmal fällt Dir alles auf, was relevant sein könnte, damit Du Dein Ziel erreichst.
Am Kiosk fallen Dir Autozeitschriften mit Testberichten des Autos ins Auge, die Stadt scheint vollgepflastert zu sein mit Porsche Werbeplakaten, in sozialen Medien wird über Porsche gefachsimpelt, Du siehst Porsche Händler am Straßenrand und wunderst Dich, wie viele Menschen Porsche fahren.
Woran liegt es, dass Du überall nur noch Porsches siehst?
Natürlich hat die Porsche-Dichte auf den Straßen nicht plötzlich zugenommen, natürlich wurde die Anzeigen nicht extra für Dich geschaltet und natürlich hat auch der Händler nicht erst aufgemacht, als Du einen Wagen kaufen wolltest.
All‘ das war schon vorher da – es ist Dir nur nicht aufgefallen.
Warum? Weil Dein Gehirn die Aufgabe hat, das Wichtige für Dich aus dem Unwichtigen herauszufiltern.
Zuvor war Dir das mit dem Auto einfach nicht wichtig genug.
Die Wahrheit über das Gesetz der Anziehung
Dieser Aufmerksamkeits-Mechanismus Deines Gehirns ist unglaublich mächtig.
Er ist so mächtig, dass Du glaubst, alles, was Du zur Erreichung Deines Ziels brauchst, würde auf eine magische Art und Weise von Dir „angezogen“.
In Wahrheit siehst Du den Zielcomputer Deines Gehirns beim Arbeiten zu: Du bemerkst Dinge, die Dir zuvor nie aufgefallen wären. Dinge, die Dir helfen können.
Die meisten Wissenschaftler glauben nicht an ein „The Secret“ im Sinne eines universellen Naturgesetzes.
Aber das Phänomen der „Anziehung“ lässt sich in psychologischen Studien tatsächlich beobachten.1213
Wenn Du jetzt anfängst, Dir Ziele zu setzen, veränderst Du die Art und Weise, wie Du Deine Umwelt wahrnimmst. Dadurch ziehst Du Dinge von außen in Dein Leben, die Dir helfen.
Wenn Du jetzt anfängst, Dir Ziele zu setzen, veränderst Du Dich aber auch von innen nach außen: Wenn ein Ziel Dir wichtig ist, sucht Dein Hirn unterbewusst in all‘ Deinen Erinnerungen nach Dingen, die für Dein Ziel bedeutsam sind.
Dann hast Du auf einmal Geistesblitze – geniale Einfälle, die Dir helfen, Hindernisse zu überwinden.
Was einige Menschen Intuition oder Bauchgefühl nennen, tritt nicht von außen in Dein Bewusstsein – sondern von innen.
Dein Verhalten änderst Du dann ganz automatisch:
- Vielleicht fühlst Du plötzlich das Verlangen, mehr Überstunden zu schieben, um Deinen Gehaltscheck aufzupeppen.
- Wenn Du im Vertrieb arbeitest, schließt Du möglicherweise mehr Verkäufe ab und Deine Provisionen steigen.
- Vielleicht gehst mit Blick auf die nächste Gehalts- oder Beförderungsrunde häufiger die Extrameile.
- Vermutlich würdest Du Deine Ausgaben senken, um mehr Geld auf die hohe Kante zu legen.
- Vielleicht baust Du Dir sogar eine nebenberufliche Selbstständigkeit auf.
Das Erreichen von Zielen beginnt immer an der gleichen Stelle mit nicht mehr, als einer einfachen Idee:
„Ich will [dieses ZIEL] .“
Je mehr Du an [dieses Ziel] denkst, desto höher steigt es auf der Prioritätenliste Deines Unterbewusstseins. Dann verändert sich erst Dein Bewusstsein und dann Dein Verhalten.
Das Auto ist natürlich nur ein prominentes Beispiel. Aber stell‘ Dir vor, was alles möglich ist, wenn Du diesen Mechanismus nutzt, um Deine Fettabbau oder Muskelaufbau Ziele zu erreichen.
Zuletzt noch eine Warnung …
Sei vorsichtig mit Deinen Gedanken – sie könnten wahr werden

Egal worum es geht: Dein Gehirn gibt allem, woran Du regelmäßig denkst und was Dich emotional berührt die Bedeutung „Achtung, wichtig!“
Dein Unterbewusstsein sucht dann nach Handlungsmöglichkeiten und triggert Verhaltensweisen, die Dich meistens näher an die Dinge führen, an die Du häufig denkst.
Allerdings ist dieser Mechanismus unparteiisch – er unterscheidet nicht zwischen „gut“ und „schlecht“.
Ein Traumauto ist nun etwas Positives.
Aber was würde passieren, wenn Deine Gedanken voll mit negativen Bildern, Tönen und Gefühlen wären?
- Was, wenn Du die meiste Zeit an Dinge denkst, die Du nicht in Deinem Leben haben willst?
- An Deine Ängste oder potenzielle Krankheiten?
- Was, wenn Du anderen Menschen den ganzen Tag von Deinen Problemen erzähltest?
- Was, wenn Du ständig an Junk-Food denken müsstest (vielleicht, weil es in Sichtweite ist)?
- Was, wenn Du Dich ständig mit Übergewicht beschäftigst?
Jedenfalls wärest Du in guter Gesellschaft, denn die viele Menschen denken oft an Negatives, erzählen anderen davon und rufen Erlebnisse vor ihrem inneren Auge ab, die nicht wirklich witzig waren.
Wenn Du Dir auf einer Webseite einen Virus einfängst, dann ist es Deinem Computer völlig egal, ob wichtige Daten gelöscht werden – er führt die Programmroutine einfach aus.
Dein Unterbewusstsein tut das gleiche. Es führt die „Programme“ aus, mit denen Du es fütterst.
Negative Einstellungen und kontraproduktive unsichtbare Skripte verhalten sich wie ein Gedankenvirus.
Wenn Du Dein Gehirn mit Skripte wie „ich werde immer fett bleiben“ oder „das schaffe ich nie“ fütterst, dann bewertet Dein Unterbewusstsein das nicht.
Es führt lediglich Befehle aus.
BUCHTIPPS: Mentales Training im Sport
Hier sind einige lesenswerte Bücher, wenn Du tiefer in die Themen mentales Training, innere Stärke und die Macht der Gedanken einsteigen willst:
- „Tennis: Das innere Spiel“ von Timothy Gallwey
- „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill
- „Das seltsamste Geheimnis“ von Earl Nightingale
- „Psychokybernetik“ von Maxwell Maltz (engl. Neuauflage)
- „Flow“ von Mihaly Csikszentmihalyi (engl. Hörbuch)
Und eine kostenlose Ressource, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest:
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Als Dranbleiber erhältst Du einen kostenlosen 10-Tage-Email Kurs, in dem ich Dir zeige, wie Du Dir Ziele setzt und im Unterbewusstsein verankerst.
Frage: Wenn Du Deine Gedanken beobachtest, welche kontraproduktiven Skripte oder Denkweisen fallen Dir auf? Womit willst Du Dein Unterbewusstsein stattdessen zukünftig füttern? Du musst nicht gleich alles auf einmal verändern. Suche Dir ein, zwei Dinge aus, an denen Du in den nächsten 14 Tagen arbeiten willst. Schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Fotos im Artikel „Mentales Training im Sport“: © Depositphotos/Rangizzz, (cc) Flickr: Shawn Carpenter, Enrico, JD Hancock.
- Wikipedia.de: Das Unbewusste, https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Unbewusste#Die_Entdeckung_des_Unbewussten Abruf: 1.8.15 [↩]
- Wikipedia.de: Sigmund Freud. https://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud Abruf: 1.8.15 [↩]
- Vera Birkenbihl: Stroh im Kopf? Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer. GABAL Verlag, 2001 [↩]
- Zitzelsberger, et al.: The Effect of Mental-Imagery Training on Performance Enhancement With 7-10-Year-Old Children. The Sport Psychologist, 1992,6,230-241 [↩]
- Nyberg, et al.: Learning by doing versus learning by thinking: An fMRI study of motor and mental training. Neuropsychologia, Volume 44, Issue 5, 2006, Pages 711–717 [↩]
- Goal setting and task performance: 1969–1980. Locke, Edwin A.; Shaw, Karyll N.; Saari, Lise M.; Latham, Gary P. Psychological Bulletin, Vol 90(1), Jul 1981, 125-152. http://dx.doi.org/10.1037/0033-2909.90.1.125 [↩]
- Morin, Latham: The Effect of Mental Practice and Goal Setting as a Transfer of Training Intervention on Supervisors’ Self-efficacy and Communication Skills: An Exploratory Study. Applied Psychology, Volume 49, Issue 3, pages 566–578, July 2000 [↩]
- Locke, et al.: The Application of Goal Setting to Sports. JOURNAL OF SPORT PSYCHOLOGY, 1985, 7, 205-222 [↩]
- Jules Evans: Interview with John Bargh. http://www.philosophyforlife.org/interview-with-john-bargh/ Abruf: 1.8.15 [↩]
- Cook, H., Ph.D. „Effects of Subliminal Symbiotic Gratification and the Magic of Believing on Achievement.“ Psychoanalytic Psychology, 1985 [↩]
- Gehring & Willoughby (2002). The medial frontal cortex and the rapid processing of monetary gains and losses. Science, 295, 2279-2282. [↩]
- Cheema, et al.: The Effect of Goal Visualization on Goal Pursuit: Implications for Consumers and Managers. Journal of Marketing: March 2011, Vol. 75, No. 2, pp. 109-123. [↩]
- Patrick, et al.: Effects of a Mental Training Package on an Endurance Performance. The Sport Psychologist, 1998,12,283-299 [↩]