„Ein hübsches Nichts, was Sie da beinahe anhaben.“
– James Bond, Diamentenfieber (1971)
Bond-Girls machten schon immer eine gute Figur. Aber seit Daniel Craig’s legendärer Strandszene in „Casino Royale“ gelten auch für Spezialagenten neue Standards.
Michel, 43 Jahre alter Dranbleiber, wollte sein Spiegelbild nicht mehr sehen. Er beschloss: „Wenn Daniel Craig in Monaten für seine Rolle fit werden konnte, kann ich meinen Büro-Bauch in 90 Tagen loswerden.“
Es sollte anders kommen. Doch eins nach dem anderen.
Inzwischen bringt Michel 14 Kilo weniger auf die Waage und könnte mit seinem Sixpack glatt als der neue James Bond durchgehen…
Abnehm Erfolgsgeschichten
Im heutigen Interview erfährst Du, …
- warum er erfolgreich war, GERADE WEIL er sein 90-Tage-Ziel NICHT erreichte,
- warum Daniel Craig das richtige Vorbild für Michel ist,
- welche Eigenschaft essenziell wichtig ist, wenn Du ein Plateau beim Abnehmen überwinden willst,
- und wie Michel dranblieb, obwohl er diese Eigenschaft „eigentlich“ nicht besitzt.
„Daniel Craig Workout“ – Wie Michel ohne Diät 14 Kilo abnimmt
Mark: Herzlich willkommen an Bord, Michel! Stell‘ Dich doch kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Michel: Ich bin Michel, 43 Jahre alt, und lebe im Raum Zürich – zusammen mit meiner langjährigen Partnerin und unseren beiden Katzen.
Ich bin Unternehmer und führe eine eigene Firma. Damit meine Kunden mich hier nicht in Unterhose stehen sehen, halte ich mich mit weiteren Details aber zurück. (lacht)
Was genau war Deine Herausforderung und wie bist Du vorangekommen?
Ganz simpel: Der Bauch musste weg! Ich habe zwar schon immer Sport gemacht – mal mehr, mal weniger – und auch auf meine Ernährung geachtet.
Die Pfunde kamen eher schleichend und – das mag rückblickend sonderbar klingen – sie kamen fast unbemerkt. Etwas mehr Stress, etwas weniger Sport, ein Urlaub mit vielen Genüssen … so kam Eins zum Anderen.
Bis es begann, mich richtig zu stören.
Ich habe meine Ernährung konsequent umgestellt und traf den Entschluss, dem Sport wieder einen höheren Stellenwert zu geben. Jetzt bin ich auf dem Weg zum Wunschkörper. Zwischen meinem „Vorher“ und „Nachher“ Foto liegen ziemlich genau 12 Monate.
Was hat Dir am meisten geholfen dranzubleiben und weiter Fortschritte zu machen?
Der NGA Podcast und Dein Newsletter motivieren mich – wie ein Fitness Coach, der regelmäßig vorbeischaut und mir den richtigen Fokus gibt.
Außerdem lerne ich dabei immer wieder Neues oder vertiefe mein vorhandenes Wissen über Sport, Ernährung und wie mein Stoffwechsel funktioniert…
Gab es einen speziellen Moment, dass Du den Entschluss trafst, etwas in Deinem Leben zu verändern?
Ja, den gab es: Es war an einem schönen Sommerabend. Als ich an einem Auto vorbeiging, sah ich plötzlich aus dem Augenwinkel das Spiegelbild meines Bauchs – wie er sich unter meinem Polo-Shirt hervorwölbte. Auch wenn ich im Nachhinein vermute, dass das Bild etwas zu meinen Ungunsten verzerrt war – das gab den Ausschlag.
Ich lief sofort nach Hause, machte ein Excel Tabelle auf und begann alles zu vermessen. Ich setzte mir Ziele, stellte mir ein Sportprogramm zusammen und begann, zu tracken was ich aß.
Was hat sich seitdem für Dich geändert?
Ich bin 14 Kilo leichter und fühle mich fit wie nie. Ich kann es schwer in Worte fassen. Es ist diese neue Lebensenergie, die ich spüre – sei es beim CrossFit, Radfahren, Joggen oder was auch immer ich gerade tue. Ich fühle mich um Welten besser.
Es ist schön, dass Du Deinen Weg gefunden hast. Welche Art von Unterstützung hast Du Dir gesucht?
Zuallererst habe ich mir ein Vorbild gesucht und meinen Traumkörper visualisiert. Dieses Bild von Daniel Craig aus der „Casino Royale“ Strandszene hängt nun seit gut 2 Jahren an meinem Vision Board.
Dann suchte ich mir Unterstützung durch einen Personal Trainer. Daneben lese und höre ich mich fit: Im Internet unter Anderem hier auf MarathonFitness und bei Nackt Gut Aussehen. Außerdem habe ich die „Men’s Health“ abonniert. Ich beschäftige mich einfach viel mit dem Thema.
Das Bild von mir ist jetzt gerade mal eine Woche alt – ich bin zwar noch nicht ganz da, aber so nah noch nie. 🙂
Klasse! War dies das erste Mal, dass Du versucht hast, Deinen Körper zu verändern? Falls nein, welche Erfahrungen hast Du zuvor gemacht?
Nein. Vor über 10 Jahren habe ich es schon mal zu weit kommen lassen – damals wog ich sogar noch Einiges mehr, ca. 105 kg (bei 1,86 m Körpergröße). Damals hatte ich allerdings gar keinen Sport gemacht. Ich schaffte es, auf ca. 88 Kilo abzunehmen und dieses Gewicht viele Jahre zu halten, bevor ich wieder schleichend zunahm.
An dem Sommertag, als ich mich in der Autoscheibe sah, wog ich wieder 93 Kilo. Jetzt sind es nur noch 80 Kilo. Meinen Körperfettanteil halte ich nun schon seit über einem halben Jahr (und das wird auch so bleiben).
Wie ernährst Du Dich jetzt und wie sieht Dein Training aus?
Ich esse sehr gesund und naturbelassen – eine Art Mix aus Paläo- und Kämpfer-Ernährung.
[Anm. Mark.: Die Paläo-Ernährung orientiert sich am Steinzeit-Modell: Viel Fleisch und Gemüse, etwas Obst und Nüsse. Verzicht auf raffinierten Zucker, Milch– und Getreideprodukte. Das Kämpfer-Ernährungsprinzip basiert auf wenigen kleineren Mahlzeiten, die über den Tag gegessen werden und einer großen Mahlzeit am Abend.]
Ich trainiere 6-mal pro Woche. Mein Trainingsplan sieht in Etwa so aus:
- 3 Tage CrossFit
- 1 Tag schweres Ganzkörper-Muskelaufbau Training
- 1 Tag Krafttraining für meine Schwachstellen – Schultern und Rücken
- 1 Tag regeneratives Laufen (ca. 45 Min Joggen)
Ich fühle mich super!
Welchen Rat würdest Du jemandem mitgeben, der seinen Körper verändern will?
Werde aktiv, hol‘ Dir Unterstützung und Rat von Experten, denen Du vertraust: Im Internet oder auch „live“ in Person. Am Ende wirst Du Deinen eigenen Weg finden.
Such‘ Dir Vorbilder: „So möchte ich aussehen.“ Du kannst das Bild auch ausdrucken und dort aufhängen, wo Du es siehst.
Geduld ist extrem wichtig, gerade weil es gar nicht meine Stärke ist. Anfangs machst Du immer schnell Fortschritte – und dann kommt ein Plateau, an dem nichts mehr geht. Rechne damit! Genau dann ist Geduld gefragt. Bleib‘ dran, und plötzlich … kommst Du wieder voran.
Wie geht’s es nun für Dich weiter?
Anfangs dachte ich – 90 Tage, und dann bin ich am Ziel. Aber es kam ganz anders – leider, sollte man meinen. Aber eigentlich muss ich sagen: zum Glück!
Ich erreichte mein Ziel zwar nicht in 90 Tagen, aber das, was ich tat, wurde Teil meines Alltags. Die bewusste Ernährung und mein Training sind heute ein Teil meines Lebens, den ich liebe – und nicht mehr missen möchte.
Ich bleibe also dran, möchte noch das letzte Bauchfett reduzieren und etwas an Muskelmasse zulegen.
Ok, kommen wir zu den wichtigen Themen. Wenn Du eine Eigenschaft eines Superhelden haben könntest, welche wäre es?
Ich bin der Superheld… 😉
Hast Du ein Lebensmotto?
Oh, da gibt es einige. Mein Favorit: „Sei immer gwundrig und drehe jeden Stein“, wie man bei uns sagt. Sei interessiert und offen für Neues.
Erzähl uns zum Abschluss eine kurze interessante Anekdote aus Deinem Leben…
Ich bin gerade aus dem Urlaub zurück. Fuerteventura, es war wunderschön. Natürlich ist es auf Reisen schwer, mein „reguläres“ Trainingsprogramm durchzuziehen – zum Beispiel gibt es dort keine CrossFit Box.
Also plane ich Sport und Bewegung von vorneherein in unseren Urlaub ein: Sporturlaub, mit einem extra Urlaubs-Trainingsplan.
Vielen Dank, Michel. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute.
Fazit
Viele Menschen, die ihren Körper verändern wollen, tappen in eine Falle, die Michel auch fast mitgenommen hätte: Sie machen eine Diät. Für einen begrenzten Zeitraum, beispielsweise einige Wochen. Sobald sie ihr Ziel erreicht haben, fallen sie in ihre alten Verhaltensmuster zurück und nehmen wieder zu.
Weil Michel sein Ziel in 90 Tagen nicht erreichte, machte er weiter – damit wurde seine neue Ernährung und sein Training immer mehr zum Alltag, er bildete neue Gewohnheiten aus.
Meine These ist: Erfolg hat eine Struktur. Die spannende Frage ist doch: Was haben Menschen, die ihren Körper erfolgreich verändern, gemeinsam? In Michels Geschichte finden wir einige dieser Elemente:
- Sie setzen sich ein Ziel, dass sie begeistert und herausfordert: Michel hat ein klares Bild von seinem Traumkörper vor Augen. Das Bild von James Bond in Casino Royale trägt er nicht nur vor seinem inneren Auge – er wird auch beim Blick auf sein Vision Board regelmäßig daran erinnert.
- Anstelle kurzfristiger Diäten bilden sie neue Gewohnheiten aus: Bewusstes Essen, regelmäßiges Krafttraining und etwas Ausdauersport – für Michel ist das nun Alltag. Es ist ein Teil seines Lebens, den er liebgewonnen hat.
- Sie planen im Voraus und tracken: Vorausplanung ist ein fester Teil von Michels Vorgehensweise. Er setzte sich messbare Ziele, trackt seine Ernährung und verfolgt seinen Fortschritt. What gets measured, gets managed.
- Sie rechnen mit Rückschritten und Plateaus: Es ist völlig normal, wenn der Fettabbau einmal ins Stocken gerät. Viele Menschen geben an dieser Stelle auf. Dabei sind Stoppschilder und Umwege unterwegs völlig normal – und Michel hat von vorneherein mit ihnen gerechnet. Daher fiel es ihm leicht, damit umzugehen. Er ist drangeblieben, hat experimentiert – und auf einmal ging es weiter.
Ich hoffe, Du konntest aus der Artikelserie über Erfolgsgeschichten von Dranbleibern einige Punkte für Dich mitnehmen. Wenn Du diesen und die letzten Interviews für Dich Revue passieren lässt, welche „Aha’s“ nimmst Du für Dich mit? Was willst Du verändern? Schreib einen Kommentar.
Ich wünsche Dir schon jetzt viel Erfolg und vor allem viel Spaß auf Deinem Weg!
Bleib‘ dran,
P.S.: Wenn auch Du eine Erfolgsgeschichte hast, die Du mit uns teilen willst, melde Dich und schreib mir eine Email.
P.P.S.: Welche Fragen möchtest Du Michel noch stellen?