Was ist Stoffwechsel?
„Wie Du Deinen Stoffwechsel ankurbelst.“
„Stoffwechsel erhöhen – leicht gemacht.“
Auf Fitnessseiten, in Lifestyle-Magazinen oder beim Arzt: Der Begriff „Stoffwechsel“ fällt unweigerlich.
Mein Eindruck: Die meisten haben zwar ein Bauchgefühl, was es bedeutet.
Aber nur wenige wissen, dass mehr dahinter steckt, als nur Kalorien zu verbrennen.
Wenn Du verstehst, was Stoffwechsel bedeutet, kannst Du bessere Entscheidungen treffen, die Dich schneller an Dein Ziel führen – nackt gut auszusehen.
Wenn Du die 5 wichtigsten Stoffwechselprozesse nicht kennst, riskierst Du Ernährungsfehler und Rückschritte. Es wird Dir auch schwerer fallen, fadenscheinige Marketingversprechen von „magischen“ Nahrungsergänzungsmitteln zu durchschauen.
Dies ist ein kurzer, aber grundlegender Artikel – mit knapp 3 Minuten Lesezeit.
Was ist Stoffwechsel – Diese 5 Mechanismen solltest Du kennen
Stoffwechsel oder Metabolismus betrifft alle Lebensmittel, die Du isst und trinkst. All das wird in Deinem Körper verstoffwechselt.
Das bedeutet, in Dir laufen chemische Reaktionen ab, die die einzelnen Stoffe so umwandeln, dass Dein Körper sie verwenden kann.
Das Produkt können Hormone, Muskeln, Immunzellen oder einfach Energie sein.
Kurz:
Stoffwechsel bedeutet Fühlen. Denken. Leistung bringen. Leben.
Es gibt 5 unterschiedliche Stoffwechselprozesse, die Du kennen solltest:
- Zuckerstoffwechsel,
- Eiweißstoffwechsel,
- Fettstoffwechsel,
- Enzyme und
- Hormone.
Gehen wir sie kurz einen nach dem anderen durch.
Was ist Stoffwechsel #1 – Zuckerstoffwechsel
Wenn Du kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Brot oder Kartoffeln isst, kommen Deine Verdauungsenzyme ins Spiel.
Sie zerlegen die großen Stärkemoleküle in kleine Zuckermoleküle (Glukose).
Die sind klein genug, um dann über den Darm ins Blut und dann in die Glykogenspeicher Deiner Leber und Muskeln zu gelangen.
Beim Workout verlangt Dein Körper nach Treibstoff – und Deine Leber liefert. Sie wandelt das Glykogen in kleine Traubenzuckermoleküle um und schickt sie ins Blut.
Die Energie („Blutzucker“) gelangt über den Kreislauf in den Muskel und kann dort zur schnellen Energieumsetzung verwendet werden.
Was passiert, wenn Du mehr Kohlenhydrate isst, als Du verbrauchst oder in Leber und Muskeln einspeichern kannst?
Dann baut die Leber den Zucker zu Fett um und schickt diese Moleküle („Triglyzeride“) ins Blut. Das „überschüssige“ Fett wird für schlechte Zeiten deponiert – zum Beispiel an Hüfte, Bauch oder Po.
Was ist Stoffwechsel #2 – Eiweißstoffwechsel
Was passiert, wenn Du ein Steak (oder eine vegetarische Eiweißquelle) isst?
Es ist ganz ähnlich wie beim Zucker: Damit Dein Körper an die Eiweißbestandteile, die einzelnen Aminosäuren, herankommt, muss er sie zerlegen. Auch hier sind Enzyme im Spiel.
Über den Darm gelangen die Aminosäuren ins Blut in die Leber.
Deine Leber weiß, welche Eiweißstrukturen Dein Körper gerade benötigt: Vielleicht neue Enzyme, Hormone, Immunkörper oder ein Stück Kopfhaar.
Die baut sie dann daraus.
Wenn keine Aminosäuren mehr nachkommen1, etwa weil Du hungerst oder Dich einfach nicht ausreichend eiweißreich ernährst, kannibalisiert die Leber die Eiweißmoleküle aus Deinen Muskeln und wandelt sie in das um, was gerade benötigt wird.
In solchen Fällen ist das oft Zucker, der verfeuert wird, damit Du Dich weiter bewegen kannst und Deine Zellen Brennstoff haben.
Was ist Stoffwechsel #3 – Fettstoffwechsel
Nehmen wir an, Du isst ein Stück fetten Seefisch. Was passiert dann?
Stoffwechsel-Schauplatz ist erneut der Darm, hier findet die Umwandlung statt: Die Fettsäuren werden in Kügelchen umgewandelt, die klein genug sind, um ins Blut zu gelangen. Das sind die prominenten Triglyzeride.
Es gibt unzählige verschiedene gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, die Dein Körper zu unterschiedlichen Zwecken als Baustoff verwendet: Für Nerven, Gehirn, Zellwände oder Hormone.
Überflüssige Triglyzeride landen in Deinen Depots – an Hüfte, Bauch und Po.
Was ist Stoffwechsel #4 – Enzyme
Enzyme sind winzig kleine Eiweißstoffe, die „fleißigen Arbeiter“ für Deinen Stoffwechsel.
Sie erleichtern oder ermöglichen alle chemischen Vorgänge bei der Verdauung oder in der Zelle.
Wenn Du keine Enzyme hättest, würdest Du nicht leben.
Damit Enzyme leben, brauchst Du Eiweißquellen, aber auch Vitamine und Mineralien.
Was ist Stoffwechsel #5 – Hormone
Hormone sind die Botenstoffe Deiner Organe.
Du stellst sie in Deinem Gehirn, der Nebenniere und – je nach Ausstattung – den Hoden bzw. Eierstöcken her.
Auch sie nutzen das Blut und werden an das jeweilige Organ geschickt, um ihm zu „sagen“, was gerade zu tun ist. Bizeps curlen. Zucker verbrennen. Muskeln aufbauen. Wärme produzieren. Lächeln. Fortpflanzen.
Hormone können Deinen Stoffwechsel erhöhen – aber auch ausbremsen.
Mit fortschreitendem Alter stellt Dein Körper einige Hormone in geringerer Menge her.
Damit würde sich auch Dein Stoffwechsel „verlangsamen“, aber Du kannst gegensteuern: richtiges Krafttraining, ausgewogene Ernährung und Entspannung können Wunder wirken.
Im nächsten Artikel setzen wir an dieser Stelle fort. Stay tuned.
Fazit
Hinter dem Begriff „Stoffwechsel“ steckt mehr, als nur Kalorien verbrennen. Dein Stoffwechsel bedeutet Leben. Stoffwechsel ist:
- alles, was Du isst und trinkst,
- wohin es transportiert wird,
- wie es in Deinem Körper umgewandelt wird.
Dabei geht es zwar um Energiegewinnung (Protein-, Fett– und Zuckerstoffwechsel) aber auch um Muskel- und Zellauf- und Abbbau (Eiweiß- und Fettstoffwechsel). Es geht um Informationsübermittlung (Hormone) und um kleine Hilfsarbeiter (Enzyme), die chemische Umwandlungsprozesse in Deinem Körper erst ermöglichen.
Deine Meinung interessiert mich: Was nimmst aus diesem Artikel für Dich mit? Gab es ein „Aha“ im Zusammenhang mit Deinem Stoffwechsel? Welche Fragen in Zusammenhang mit Deinem Stoffwechsel würdest Du gerne in zukünftigen Artikeln beantwortet wissen? Schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Bildquellen im Artikel „Was ist Stoffwechsel?“: Mr. Theklan, marfis75 (Flickr), iStockphoto, Gratisography.
- und der so genannte „Aminopool“ in der Leber erschöpft ist [↩]