Tough Mudder, Volkslauf, Spartan, Xletix, Militärwettkampf oder Triathlon – es gibt unzählige Wettkämpfe, die Du im Team oder Solo rocken kannst. Um den Wettstreit geht es nur auf den ersten Blick: Wettkämpfe können Deinen Körper und Dein Denken transformieren, wenn Du es richtig angehst.
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht; sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
Lucius Annaeus Seneca
Wettkämpfe sind unbequem. Sie sind anstrengend, vielleicht sogar riskant. Deshalb gibt es eintausend gute Gründe, sich der Herausforderung NICHT zu stellen.
Aber wenn es Dir geht wie mir, dann schläft tief in Dir die Neugier – und Du fragst Dich, wie gut es sich anfühlen würde, die Herausforderung zu meistern.
Dabei ist es egal, ob auf der Laufstrecke, im Kraftdreikampf, Hindernislauf, Triathlon, Bodybuilding, CrossFit, Militärwettkampf oder was-auch-immer. Solange es Dich reizt – und Dir gleichzeitig ein wenig Angst einjagt, ist es perfekt!
In diesem Artikel erfährst Du, was Dir ohne Wettkämpfe entgeht – und warum Du Dich der Herausforderung stellen solltest, auch wenn Du kein Wettkampftyp bist.
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Wie ich dazu kam, Wettkämpfe zu bestreiten
„Niemand weiß, was er kann, bevor er’s versucht.“
Publilius Syrus
Kämpferische Naturen fühlen sich natürlicherweise zu Wettkämpfen hingezogen. Sie ziehen Energie daraus, mit anderen um den Sieg zu ringen – die Konkurrenz macht sie erst so richtig stark.
Falls Du Dich gerne mit anderen misst, ist das toll – go for it!
Und falls nicht, geht es Dir wie mir. Das ist okay, lies einfach weiter.
Ich bin nicht sonderlich kompetitiv. Aber ich liebe Wettkämpfe.
Aus anderen Gründen, auf die ich im nächsten Abschnitt eingehe.
An meinem ersten Volkslauf nahm ich kurz vor der Jahrtausendwende über die Bundeswehr teil.
Mein erster Wettkampf war ein 13 km Lauf um die Ohratalsperre, vor über 20 Jahren.
Die Zielzeit habe ich mir nicht gemerkt, aber ich erinnere mich gut an die sommerliche Wärme, die wunderschöne Natur und das phänomenale Gefühl, als mein Kamerad Bastian und ich die Ziellinie überquerten.
Seitdem nehme ich regelmäßig an Wettkämpfen teil.
Meist ein- bis zweimal im Jahr. Bis 2012 lief ich 16 Marathons, halb so viele Halbmarathons und diverse kürzere Distanzen. Seit 2012 laufe ich zwar deutlich weniger und setze andere Prioritäten, aber Wettkämpfe gehören weiterhin für mich dazu – wenn auch auf anderem Niveau.
In den Herausforderungen der letzten Jahre – Tough Mudder, Hamburg Marathon-Staffel, Kilimandscharo-Besteigung und militärischer Vielseitigkeitswettkampf – stand das Team-Erlebnis für mich im Vordergrund.
Wenn ich eines in der Vergangenheit versäumt habe, ist es Fotos zu machen. Hier ist dennoch eine kleine Auswahl aus zwei Jahrzehnten…
Für mich haben Wettkämpfe etwas Magisches. Weil sie Dich auf so vielen Ebenen fordern, pushen und motivieren können.
14 Gründe, warum Du an einem Wettkampf teilnehmen solltest
„Jede schwierige Situation, die du jetzt meisterst, bleibt dir in der Zukunft erspart.“
Dalai Lama
- Motivation. Wenn Du einen Marathon laufen willst, kommst Du ums Training nicht herum – und das gilt für alle sportlichen Herausforderungen, die mit einem festen Datum versehen sind. An Tagen mit weniger Motivation denkst Du an Dein Ziel, wie unangenehm es wäre, unfit an den Start zu gehen – und wie großartig, wenn Du gut vorbereitet bist.
- Inspiration. Beim Toronto Waterfront Marathon sah ich den 100-jährigen Inder Fauja Singh. Das beeindruckte mich dermaßen, dass ich die Entscheidung traf, alles zu tun, um auch 100 Jahre alt zu werden – und bis ins hohe Alter fit und leistungsfähig zu bleiben. Auf jedem Event begegnest Du Menschen, die Dich inspirieren.
- Lebensverändernde Erfahrungen. „Wer bei einem Marathon an den Start geht, ist nicht der gleiche Mensch wie der, der über die Ziellinie läuft“, sagt man. In meiner Welt gilt das nicht nur für Marathons, sondern für alle Ziele und Wettkämpfe, für die Du Deine Komfortzone verlässt. Dabei geht es nicht ums Gewinnen. Es geht darum, dass Du Dein Bestes gibst, eine neue Erfahrung sammelst – und so Deine Komfortzone vergrößerst.
- Dranbleiben. Was ist Dein aktuelles Fitnessziel? Sicher gibt es einen Wettkampf, der dazu passt. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel mehr Spaß mir das Training macht, die Ernährung, das Acht geben auf gesunden Schlaf und die Muskelregeneration – wenn ich mich für einen Wettkampf entschieden habe. Vor allem dann, wenn ich Teil eines Teams bin.
- Freundschaft. Trainingsgruppen sind eine großartige Möglichkeit, um Gleichgesinnte zu treffen. Einige meiner engsten Freunde lernte ich über das Laufen und gemeinsame Wettkämpfe kennen. Einige Menschen begegnen über den Sport sogar ihrer großen Liebe.
- Neuausrichtung. Das Training für einen Wettkampf ist etwas, das Du für Dich tust. Du fühlst, wie es Dich fitter macht und das gibt Dir Selbstvertrauen. Sportliche Ziele sind eine großartige Möglichkeit, neue Freiräume im Leben zu füllen – sei es durch Trennung, Jobverlust, Rente oder flügge gewordene Kinder.
- Commitment. Wenn Du Dich für einen Wettkampf anmeldest, gehst Du ein Commitment ein – gegenüber Deinem Team (wenn es ein Teamwettkampf ist), gegenüber dem Veranstalter (indem Du dafür bezahlst), vor allem aber gegenüber Dir selbst. Indem Du ein Commitment eingehst, erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit dramatisch, dass Du auch dranbleibst.1
„Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“
Albert Einstein
- Spaß. Manchmal fällt bei all‘ dem Training und der Planung unter den Tisch, wie viel Freude Du im Prozess haben kannst. Lachen ist eine schöne Einstellung, wenn’s mal nicht nach Plan läuft (und Du sowieso nichts daran ändern kannst). Und wenn Du gerne reist, kannst Du es wunderbar mit einer sportlichen Herausforderung verbinden. Spaß und Wettkampf gehören zusammen.
- Selbstvertrauen. Nachdem Du einen Wettkampf meisterst, fühlst Du Dich, als gehöre Dir die Welt. Im Kleinen gilt das für jedes Training, das Du dafür absolvierst. Dieses Selbstvertrauen überträgt sich auf andere Lebensbereiche, wie Beruf und Beziehungen.
- Scheitern ist gewinnen. Ziele sind gut, und manchmal kommt es anders. Bei zahlreichen Wettkämpfen habe ich meine selbstgesteckten Ziele nicht erreicht. Als ich jünger war, frustrierte mich das. Heute bin ich mehr als dankbar dafür, denn jeder „Misserfolg“ lehrte mich etwas, das ich noch brauchte, um später Erfolg zu haben.
- Schmetterlinge. Je älter Du wirst, desto weniger „erste Male“ gibt es. Kein Abitur mehr, kein Uni-Abschluss, erstes Auto, Fahrrad oder Auszug von Zuhause. Weniger Gelegenheiten für ein Kribbeln im Bauch. Aber versuch‘ mal, an der Startlinie eines Wettkampfes zu stehen und KEINE Schmetterlinge im Bauch zu haben. Ich fühle sie bereits, wenn ich Dir darüber schreibe.
- Neues Equipment. Für die meisten Wettkämpfe solltest Du regelmäßig trainieren. Dazu brauchst Du erstens genügend Klamotten und zweitens coole neue Ausrüstung, mit der Du Dich gleichzeitig für das Training belohnen kannst. Meine neueste Errungenschaft ist diese Stirnlampe, die ich mir für den NIC 2021 gönnte.
- Stolz. Während vieler Wettkämpfe kommst Du in Situationen, in denen Du am liebsten das Handtuch werfen würdest. Du begegnest Menschen, denen es ganz genauso geht – und die nicht aufgeben. Also tust Du es auch nicht. Und am Ende fällt all das von Dir ab, und Du bist stolz auf Dich – weil Du Dir ein Ziel gesetzt hast und drangeblieben bist.
- Vorbild sein. Wenn Du für ein Ziel brennst, regelmäßig trainierst und bestimmte Routinen in Deinem Leben danach ausrichtest, ziehst Du ganz automatisch andere Menschen mit. Fitness ist ansteckend. Fettabbau ist ansteckend.2 Du kannst ein großartiges Beispiel für viele Menschen in Deinem Leben sein.
Jetzt bist Du an der Reihe!
Welcher dieser Gründe ist Dein Favorit? Was würdest Du noch ergänzen? Welches Event war Dein bisheriges Highlight, welcher Wettkampf bzw. welche Herausforderung reizt Dich für die Zukunft – und warum? Schreib einen Kommentar.
Bildquellen
Titelbild: © Marco Grundt.
- Cialdini, R. B. et al. (1999) ‘Compliance with a Request in Two Cultures: The Differential Influence of Social Proof and Commitment/Consistency on Collectivists and Individualists’, Personality and Social Psychology Bulletin, 25(10), pp. 1242–1253. doi: 10.1177/0146167299258006. [↩]
- Zomeño MD, Lassale C, Perez-Vega A, Perez-Fernández S, Basora J, Babió N, Llimona R, Paz-Graniel I, Muñoz J, Salas J, Pintó X, Sacanella E, Fitó M, Subirana I, Schröder H, Goday A, Castaner O. Halo effect of a Mediterranean-lifestyle weight-loss intervention on untreated family members‘ weight and physical activity: a prospective study. Int J Obes (Lond). 2021 Jun;45(6):1240-1248. doi: 10.1038/s41366-021-00763-z. Epub 2021 Mar 3. PMID: 33658686. [↩]