Ernährung und Training ist wichtig, aber in gewisser Hinsicht ist es nur Fassade.
In meinem Newsletter liest Du oft von Themen, die unter der Oberfläche liegen. Das Fundament für lebenslange Fitness.
Warum möchtest DU nackt gut aussehen?
Vielen von uns geht es dabei um ein glückliches, freies und selbstbestimmtes Leben.
Und das ist auch das Thema dieses Artikels von Andreas Georgi. Andreas ist Gründer des Glückfinder Podcast und ein guter Freund.
Seine These:
Glück hat Struktur.
Diese Struktur ergründet er in Gesprächen mit Menschen, die ihr Glück gefunden haben.
Unser Gespräch beginnt in meiner Küche. Es geht es um Glück durch Fitness, Freiheit, Espresso, Spaß und Sex.
Damit übergebe ich das Wort an Andreas. Viel Spaß beim Lesen!
Glücklich sein: Basis für lebenslange Fitness?
Mark Maslow ist mitte Dreißig und wohnt in Hamburg. Ich treffe Mark in seiner Altbauwohnung im Stadtteil Eimsbüttel.
Sofort fällt mir seine Espresso-Maschine auf.
Was in den 80er Jahren ein Mercedes vor der Tür oder eine Yacht im Hafen war, ist heute die hochwertige Technik, mit der manche Menschen sich den perfekten italienischen Kaffee nach Hause holen.
Doch ich weiß auf der anderen Seite, dass Mark kein Typ für Statussymbole ist …
Ich bin kurz vor diesem allerersten Interview für meinen „Glückfinder“ so nervös, dass ich den Espresso über mein Skript schütte. Ein toller Start.
Während meines Fluges von Zürich nach Hamburg hatte ich Zeit, mir Gedanken über dieses erste Gespräch zu machen. Was wusste ich über Mark?
Mark hat mit mir gemeinsam die Ausbildung zum Coach gemacht und ist mir während dieser Zeit durch seine fröhliche und freundliche Art aufgefallen. Er lacht viel, und er hat den Körper, den ich gerne hätte.
Während einer Übung bei dem Seminar fragte ich ihn, ob er es schaffen könnte, meinen weniger trainierten Körper in kürzester Zeit in einen so gut trainierten Körper zu verwandeln, wie er ihn hat.
Seine Antwort war wie immer positiv und begeistert: “Ja klar, kein Problem. Das schaffen wir.“ Das hat mir gefallen, denn es schien so, als ob er es wirklich glaubte.
Damit Mark mich trotz der räumlichen Trennung zwischen Hamburg und Zürich zu meinem Traumkörper führen kann, abonniere ich seinen Newsletter und bin seitdem ein „Dranbleiber“, wie Mark seine Follower nennt.
Ich befolge seine Tipps, fühle mich besser und werde immer fitter.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Mark noch als Ingenieur bei einer großen deutschen Airline. Sein Wunsch jedoch war damals schon, sich als „Online Fitness Coach“ selbständig zu machen.
In seinem Newsletter lese ich immer bessere Tipps und auch die Beiträge werden immer interessanter. Er trifft viele Persönlichkeiten aus dem Bereich Sport und Fitness – und irgendwann wagt er dann den Schritt in die Selbständigkeit.
Obwohl wir nicht viel Kontakt haben, spüre ich doch beim Lesen seiner Beiträge die Begeisterung für sein neues Leben.
Ich bewundere aus der Ferne seine Disziplin und seine Begeisterung dafür, anderen dabei zu helfen, „nackt gut auszusehen“.
Mark kommt aus der Küche zurück mit einem neuen Kaffee für mich. Mir fällt auf, dass er auch angezogen gut aussieht.
Die Kunst des strategischen Glücks
Mark hat den Schritt ins Leben seiner Träume als Fitnesscoach gut geplant.
Er hat viel gelesen und sich diszipliniert Ziele gesetzt, die er konsequent erreicht. Beruflich wie im Sport.
Er bereitet sich darauf vor, informiert sich, wägt Risiken ab und findet neue Ziele.
Bei ihm geht diese Planung so lange, bis er fest davon überzeugt ist, dass er bestens vorbereitet ist. Dann startet er.
Das unterscheidet ihn grundlegend von mir. Ich laufe erstmal los und dann sehe ich schon, was ich noch brauche oder eben nicht. Den Rest besorgt bei mir der Zufall.
Für Mark ist Zufall keine Option. Er plant sein Glück und sein Business.
Ein einziges Mal ist Mark unvorbereitet in eine Aktion gestartet. Silvester 2013/2014. Da hat er einfach so auf seiner Facebookseite gepostet, dass er am 31.12.2013 über den Tag verteilt 2013 Liegestützen machen möchte.
Diese Idee fand so schnell so viel positive Resonanz, dass er den Silvestertag in dem Jahr tatsächlich damit verbrachte, diese ungeheure Menge von Liegestützen zu absolvieren. Ohne wirkliche Vorbereitung …
Aber – und das ist beeindruckend – er hat es geschafft.
Auf die Frage, ob er zwischendurch aufgeben wollte, sagt mir Mark, dass er kurz vor Schluss schon darüber nachgedacht hätte.
„Die Schmerzen waren schon sehr groß und die Kraft kaum noch vorhanden.“ Aber so kurz vor dem Ziel aufzugeben, das ist nicht sein Naturell.
Als Kind und Jugendlicher gibt es für Mark keine Sportart, die ihn so richtig begeistert.
Erst mit 19 Jahren bei der Bundeswehr findet Mark „seinen“ Ausdauer- und Kraftsport. Diesen betreibt er voller Leidenschaft in seiner Freizeit. Er läuft mehrere Marathons und geht regelmäßig ins Fitnessstudio.
Während dieser Zeit unterstützt Mark bereits Freunde und Kollegen dabei, die eigene Fitness zu verbessern.
Mark studiert Maschinenbau, denn seine Leidenschaft ist es, zu „verstehen“, wie Dinge funktionieren. Seinen Plan, als Ingenieur zu arbeiten, verwirklicht er und arbeitet bei einer großen deutschen Luftfahrtgesellschaft.
Nach fünfeinhalb schönen Jahren in diesem Beruf stellt sich Mark die Frage, warum er nicht das, was er in seiner Freizeit macht, den Ausdauer- und Fitnesssport, zum Hauptberuf machen sollte.
Wie Du Dein Fitness-Hobby zum Beruf machst
An erster Stelle stand seine ganz persönliche „Werte-Hitparade“. Sie beschreibt, welcher Wert in seinem Leben der Wichtigste ist.1
Zunächst stand dabei der Wert „Freiheit“ auf Platz eins.
Das bedeutet, für Mark ist die Freiheit, selbst bestimmen zu können, was er wann macht, sehr wichtig. Eigene Ziele zu formulieren, und den Weg dorthin selbst festzulegen, das bedeutet ihm sehr viel.
Viele Selbständige haben den Wert Freiheit unter den Top 3 ihrer Werte-Hitparade (sonst wären sie nicht selbständig).
Während eines Urlaubs, in dem Mark nach langer Zeit mal wieder zur Ruhe kommt, stellt er sich die für seine weitere Zukunft entscheidende Frage:
„Ist es das, was ich mein Leben lang machen möchte? Dieser Job als Angestellter? Ist es wirklich das?“
In dieser Zeit liest Mark das Buch „Die 4 Stunden Woche“ von Tim Ferriss.
Darin geht es um einen jungen Mann aus Amerika, der komplett frei lebt. Dieser Mann verdient sein Geld mit einem online-basierten Business und braucht nicht einmal ein Büro!
Die absolute Freiheit! Arbeiten von überall auf der Welt. Freie Zeiteinteilung.
Die Tür, die durch die Frage “Ist es das, was ich mein Leben lang machen möchte?“ einen kleinen Spalt geöffnet war, wird durch dieses Buch weit aufgestoßen. Mark wird ein neues „Weltmodell“ vorgestellt.
In seinem bisherigen Alltag gab es nur das Modell „montags bis freitags von 7-17 Uhr arbeiten in einem Büro“. Sein gesamtes Umfeld lebt in diesem Arbeits- und Lebensmodell.
Die Erkenntnis, dass es auch andere Lebensmodelle gibt, entfacht in Mark eine Begeisterung, die er als Motor nutzt, jeden Tag aus dem Bett zu springen und an seinem neuen Business zu arbeiten.
Als angestellter Ingenieur würde er diese Freiheit nie haben.
Zunächst startet Mark nebenberuflich mit einer anderen Geschäftsidee. Er erkennt ganz schnell, dass ihm dort die Leidenschaft fehlt, die er beim Sport und beim Fitnesscoaching entwickelt.
Er lässt diese erste Idee wieder fallen, und arbeitet von diesem Zeitpunkt an daran, sein Business als Fitnesscoach aufzubauen.
Schließlich ist Sport das, was er gerne macht. Warum sollte er damit nicht sein Geld verdienen?
Ich stelle mir in solchen Fällen manchmal die Frage: „Wenn ich etwas gerne mache und es dann jeden Tag machen ‚muss‘, wird es dann nicht irgendwann normal und man verliert den Spaß daran?“
Mark beantwortet mir diese Frage mit einer Gegenfrage:
„Wie ist es mit Sex? Wenn Du 30 Jahre lang regelmäßig Sex hattest, wird Dir der Sex dann irgendwann langweilig?“
Für Mark war es ein großes Glück, dass ihn seine Vorgesetzten und Kollegen bei seinem Vorhaben unterstützten. Vor allem lag das aber wohl auch daran, dass seine besondere Begeisterung einfach alle mitgerissen hat.
Nach nur zwei Jahren, in denen Mark sein Online Fitness Coaching nebenberuflich aufgebaut hat, wagt er den Schritt in die Selbständigkeit.
Er kündigt seinen sicheren Job als Ingenieur und arbeitet von da an von zu Hause aus als „Online-Dranbleiben-Fitness-Coach“.
Zum Zeitpunkt des Interviews ist Marks Internetplattform MarathonFitness.de bereits eines der größten privaten Fitness Blogs in Deutschland.
Mark hat zwischenzeitlich auch einen extrem erfolgreichen Fitness Podcast und sagt von sich selbst: „Ich lebe ein sehr glückliches Leben!“
Erstaunlich ist in seiner Bilanz aber noch etwas anderes: War es einst die „Freiheit“, die weit abgeschlagen vor allem anderen auf Platz eins seiner Werte-Hitparade stand, so steht heute dicht dahinter eine Art Achtsamkeit.
Wenn er an der Alster entlangjoggt und die Kirschblüten riecht, dann empfindet er Dankbarkeit. Oder auch, wenn er Mails von seinen Klienten bekommt.
Da gibt es eine Frau, die nach der Geburt ihres dritten Kindes mit ihrer Figur unzufrieden war. Mit seinem Trainingsprogramm, das sie genau auf ihren Alltag abstimmen und in diesen integrieren kann, sieht sie von Tag zu Tag positive Veränderungen.
Heute ist es das, was ihn umtreibt: Das Gefühl, mit seinem Business das Leben anderer Menschen zum Guten verändern zu können.
Mark ist jemand, der täglich überall Spuren hinterlässt.
Glückfinder Fragen an Mark Maslow
Was bedeutet glücklich sein für Dich?
„Bewusstes oder Unbewusstes fokussieren auf die Dinge, die ich toll finde!
Herausfordernde Ziele zu setzen und diese dann zu erreichen – oder es zumindest zu versuchen!“
Spielst Du Lotto?
„Nein, denn Lotto spielen ist zufällig.“
Was bedeutet Reichtum für Dich?
„Reichtum in finanzieller Sicht bedeutet für mich die Freiheit, mir Dinge leisten zu können, die ich mag.
Reichtum bedeutet auch, eine erfüllte Beziehung mit anderen Menschen zu haben. Sowohl in der Partnerschaft als auch in der Beziehung zu Familie, Freunden und Klienten.“
Vervollständige den folgenden Satz: Ich bin glücklich, weil …
„… ich frei bin.“
Was ich von Mark Maslow gelernt habe
- Das Ziel muss nicht von Anfang an klar sein. Ich kann mir Zeit lassen, meine Berufung zu finden. Einiges ausprobieren, dann entscheiden, was mir Spaß macht – und dann: go4it!!
- Ich muss nicht mit dem radikalen Umbruch starten, sobald ich erkenne, dass ich etwas anderes machen möchte. Neben dem beruflichen festen Standbein ein so genanntes Spielbein aufzubauen ist eine gute Idee. Mit dem Spielbein können erste kleine Schritte in verschiedene neue Richtungen gemacht werden. Sukzessive lässt sich dann der Radius vergrößern und man probiert neue Dinge aus. Sich ausprobieren, ohne gleich einen radikalen Umbruch machen zu müssen, – das klingt für mich gut.
- Herausfordernde Ziele zu setzen und diese dann versuchen zu erreichen, darauf kommt es an. Schließlich bin ich ein ganzes Stück weiter, wenn ich es versuche und dabei scheitere, als diejenigen, die es noch nicht einmal versucht haben.
- Glück ist, wenn Vorbereitung auf Zufall trifft. Marks Vorbereitung und seine Planung kombiniert mit meinem Vertrauen in das Universum. Das scheint mir für mich die perfekte Kombination!
- Der Schritt in die eigene Selbstständigkeit muss nicht über Nacht entstehen. Ein solcher Prozess darf sich entwickeln und ruhig etwas Zeit in Anspruch nehmen. Das finde ich sehr beruhigend.
Hier geht es zum Glückfinder Interview mit Mark Maslow.
Buchtipp – 'Das Glückfinder Buch' von Andreas Gregori
Viele Menschen suchen ihr persönliches Glück. Den Sinn des Lebens, Inspiration, Mut oder Motivation, um Herausforderungen zu meistern.
In den Glückfinder Interviews spricht Andreas Gregori mit Menschen die ihr persönliches Glück gefunden haben, die ihre Berufung leben oder eine schwierige Situation (beruflich oder privat) erfolgreich gemeistert haben.
In seinem neuen Buch erzählt er die Geschichten von 14 “Glückfindern“, darunter Persönlichkeiten wie der Politiker Wolfgang Bosbach, der Radreise-Unternehmer Peter Eich und die Skater-Legende Titus Dittman.
„Das Glückfinder Buch“ von Andreas Gregori kostet 16,90 Euro und ist ab sofort im Buchhandel oder bei Amazon erhältlich.
Über den Gastautor
Andreas Gregori, früher Vertriebs- und Abteilungsleiter, hat nun als Coach, Autor und Trainer seine Berufung gefunden. Er ist Gründer des „Glückfinder“ Podcasts. Seine These: Glück hat eine Struktur. Diese Struktur deckt er über seine Interviews mit Menschen auf, die ihr Glück gefunden haben.
Frage: Was bedeutet „glücklich sein“ für Dich? Woran würdest Du merken, dass Du Dein Glück gefunden hast? Welche Rolle spielen dabei Gesundheit und Fitness? Schreib einen Kommentar.
Fotos im Artikel übers glücklich sein: (c) MarishaSha/Shutterstock.com, (c) Andreas Gregori.
- Wer mehr über das Erstellen der „Werte-Hitparade“ erfahren will, findet eine detaillierte Anleitung zur Erstellung einer Werte-Hitparade unter: www.glückfinder.com/go/werte-hitparade [↩]