Wie war es an Deinem letzten Geburtstag? Wurdest Du auch mit Werbe-Mails bombardiert, die Dir neben einer Gratulation ein paar „unschlagbar günstige“ Geburtstagsangebote unterschieben wollten? Wenn ich jedesmal auf „kaufen“ geklickt hätte, wäre ich mit meinem Monatsgehalt sicher nicht ausgekommen. Die meisten dieser als Werbeprospekt getarnten Retorten-Mails wandern daher auch relativ schnell in die Ablage.
Und es gibt wie jedes Jahr auch echte Lichtblicke. Mein Lauftrainer Peter Greif schickte mir kürzlich etwas, das mich wirklich zum Schmunzeln brachte. Wenn Du auch schon den einen oder anderen Lauf-Wettkampf hinter Dir hast, wird es Dir gefallen.
Bühne frei für Peter…
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag sendet dir das ganze Greif-Team. Zu diesem Anlass widme ich dir nachfolgendes Gedicht:
Der Marathonstart
Es streben zum Start die Massen
Wo ist Holger?
Den darf ich beim Start nicht laufen lassenDer Sprecher stellt vor die Kommunalen
lobt sieggewohnte braune Häute
den Weißen drohen nur die QualenDu gehst in dich zum Kampf bereit
schaust über das Feld,
hoffst auf wenig LeidDie Musik aus den Boxen hämmert
es wabert Salbenmief und Schweißgeruch
die Kraft noch in dir dämmertHolger prahlt mit Trainingszeiten
du denkst, dem werd ich heut
sein Waterloo bereitenHinten klemmen die 5-Stunden-Läufer
vollgepackt mit Powerfraß
Achtergürtel für die größten SäuferSchamvoll kreuzen Läuferinnen die Beine
Wohin jetzt mit dem Blasenwasser?
Hätten sie doch ein Ding wie das seineDer Untrainierte heimlich stöhnt
Zuviel verpasst
Nur 25 km ist er gewöhntNoch eine Minute bis zum Start
Dein Blutdruck steigt
Jetzt wird es hartDer Schuss durch die Menge bricht
Ein tausendköpfiger Schrei
und Holger ist nicht in SichtPeter Greif, 01. November 2011
Da es kaum Gedichte über des Läufers Leben gibt, habe ich selbst wieder eines geschrieben. Ich hoffe, du findest dich darin im positiven Sinne wieder.
Mit herzlichen Grüßen,
Peter Greif
Abonnenten des Greif-Newsletters kennen den in der ersten Strophe erwähnten „Holger“ schon länger. Gemeint ist der sprichwörtliche „Hackenlutscher“, derjenige Kollege, der sich im Wettkampf an Dich ranhängt und nur auf den geeigneten Moment wartet, um Dich in Grund und Boden zu laufen.
Selbstverständlich sorgen wir dafür, dass dieser Zeitpunkt niemals niemals kommt. Denn in jeder Laufstory gibt es ein Happy End …
… wenn wir uns dafür entscheiden, an Happy Endings zu glauben.
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