Was wir über die Endorphin Produktion beim Laufen natürlich schon aus Erfahrung wussten, ist jetzt also amtlich bestätigt. Wir Menschen kommen in 30 Minuten Dauerlauf zum Runner’s High, Hunde auch – Frettchen gehen leider leer aus. Glück gehabt!
Im amerikanischen Journal of Experimental Biology wurde kürzlich eine Studie veröffentlicht (Abstract hier) in der das Runner’s High aus evolutionswissenschaftlicher Sicht an Menschen, Hunden und Frettchen untersucht wurde.
Mensch und Hund sind Endorphin-Jäger – Frettchen nicht
Die Forscher der Universität Arizona haben 10 Menschen, 8 Hunde und 8 Frettchen jeweils 30 Minuten auf dem Laufband laufen lassen und ihre Endocannabinoidwerte vor und nach der Belastung gemessen. Endocannabinoide sind ein wesentlicher Bestandteil der Stoffe, die im Gehirn das Runner’s High auslösen.
Und hier sind die Ergebnisse: dargestellt ist der Endocannabinoidwert als Maß für die Endorphin-Produktion für alle drei Probanden-Gruppen.
Ladies and Gentlemen, damit liegt der Beweis auf unserer Hand: Menschen und Hunde bekommen durch nur eine halbe Stunde Laufsport den psychischen und physischen Kick, während Frettchen – die sowieso 14-18 Stunden täglich verschlafen – die ganze Angelegenheit auf die Nerven geht.
Für uns Homo Sapien wurde das Ergebnis übrigens durch eine weitere Untersuchung bestätigt: die Probanden mussten ihre Stimmung subjektiv bewerten und der positive Effekt wurde deutlich bestätigt.
Wundert uns das? Ehrlich, wer von uns würde sonst 42 Kilometer freiwillig laufen?
Spaziergänger schauen übrigens in die Röhre – ein vergleichbarer Effekt konnte nach einem 30 Minütigen Spaziergang nicht nachgewiesen werden, bei Hunden sanken die Endocannabinoidwerte sogar.
Endorphine und Laufen – ein Fazit
Offensichtlich hat die Natur es vorgesehen, dass Menschen und Hunde belohnt werden, wenn sie eine längere Ausdauerbelastung absolvieren. Früher führte das zu ausgedehnten Jagten und zu ausgiebiger Nahrunsmittelsuche – heute fröhnen wir Marathon, Triathlon und RTF.
Was heißt das nun für uns? Zwei Dinge:
- Wir haben mit Hunden mehr gemein, als wir dachten.
- Aller Laufanfang ist schwer. Aber wenn wir die 30 Minuten schaffen, kommt der Stein ins Rollen. Dann freuen wir uns auf die nächste Einheit, den kommenden Kick körpereigener Cannabinoide.
Run Happy!
Bildnachweis im Artikel „High in 30 Minuten“: © Royalty-Free/Corbis