Dein Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig. Er ist wie das Betriebssystem Deines Körpers. Billionen von Mikroorganismen – auch Mikrobiom genannt – steuern Dinge wie Dein Hungergefühl, Dein Immunsystem und sogar Deine Laune.
Es begann mit einer Stuhlprobe. Ja, Du hast richtig gelesen. Ich war neugierig und fragte mich: „Wie gesund ist mein Darm wirklich?“
Was ich dabei gelernt habe, teile ich heute mit Dir. Denn was da in Deinem Bauch los ist, hat mehr Einfluss auf Dein Leben, als Du denkst.
Denn Dein Darm ist die heimliche Schaltzentrale Deines Körpers.
Ja, Du liest richtig. Nicht Dein Gehirn, nicht Dein Herz – sondern dieses 7-Meter-Wunder, das täglich unermüdlich für Dich arbeitet.
Dein Darm entscheidet, wie viel Energie Du hast, wie gut Dein Immunsystem Dich schützt und sogar, ob Du morgens mit einem Lächeln aufwachst oder Dich wie ein Zombie fühlst.
Und jetzt die schlechte Nachricht: Bei vielen von uns läuft da unten so einiges schief – ohne, dass wir es merken. Vielleicht fühlst Du Dich oft müde, hast Verdauungsprobleme oder fragst Dich, warum Du ständig gegen Erkältungen kämpfst. Das könnte an Deinem Mikrobiom liegen, dem Netzwerk aus Billionen Mikroorganismen, die in Deinem Darm leben.
Die gute Nachricht? Du kannst das ändern. Und das Beste daran: Es ist viel einfacher, als Du denkst.
Ich werde Dir sechs Tools zeigen, mit denen Du Deinen Darm richtig aufbauen kannst. Mit diesen Tipps wirst Du:
- Mehr Energie im Alltag spüren, ohne dass Du den fünften Kaffee brauchst.
- Deine Verdauung optimieren, sodass Blähungen und Unwohlsein der Vergangenheit angehören.
- Dein Immunsystem so stärken, dass Erkältungen Dich nicht ständig ausbremsen.
- Und sogar mental fitter und belastbarer werden.
Klingt nach einer Menge? Ist es auch – aber das ist die Macht eines gesunden Darms.
Diese sechs Tools sind nicht kompliziert, aber sie können alles verändern. Und Du kannst sie direkt heute umsetzen.
Also lass uns loslegen.
Themenübersicht
- Warum Darmaufbau so wichtig ist
- Darmaufbau: Wie funktioniert’s?
- Tool Nr. 1: Fermentierte Lebensmittel
- Tool Nr. 2: Probiotika und Präbiotika
- Tool Nr. 3: Schlaf
- Tool Nr. 4: Vermeide verarbeitete Lebensmittel
- Tool Nr. 5: Vorsicht bei künstlichen Süßstoffen
- Tool Nr. 6: Hygiene ist wichtig – aber übertreib es nicht
- Fazit
Podcast zum Artikel bei Fitness mit M.A.R.K.
Warum Darmaufbau so wichtig ist
Dein Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan.
Stell Dir Deinen Darm wie einen Marktplatz vor, auf dem Billionen von Händlern tätig sind. Jeder von ihnen hat eine spezielle Aufgabe – einige helfen bei der Verdauung, andere trainieren Dein Immunsystem, wieder andere produzieren wichtige Stoffe wie Serotonin, das Hormon, das Deine Laune hebt.
Doch was passiert, wenn einige Händler ihre Stände abbauen und der Marktplatz verwaist? Plötzlich fehlt es an Vielfalt, und die wichtigen Handelswege stocken. Das spürst Du dann als Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder ein schwaches Immunsystem.
Genau hier kommt der Darmaufbau ins Spiel: Mit den richtigen Tools bringst Du die Vielfalt dieser Händler zurück und machst Deinen Darm wieder zu einem florierenden Marktplatz.
Dein Darm ist also nicht nur Verdauungstrakt – er ist ein Dreh- und Angelpunkt für Deine körperliche und mentale Gesundheit.
Es gibt Menschen, die nur eine geringe Vielfalt an Darm-Mikroben aufweisen.
Die geringe Diversität gilt dann als Marker für eine sogenannte Dysbiose. Das ist ein mikrobielles Ungleichgewicht.
Und genau dieses Ungleichgewicht der Darm-Mikroben wird mit Autoimmunerkrankungen, mit Fettleibigkeit und mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in Verbindung gebracht.
Häufig hängt das mit Lebensstilfaktoren zusammen, wie der Ernährung. Vereinfacht lässt sich also sagen:
Je größer die mikrobielle Vielfalt in Deinem Darm, desto besser für Deine Darmgesundheit – und damit auch für die Gesundheit Deines Körpers und Deines Gehirns.
Dein erklärtes Ziel sollte also sein, eine große Vielfalt an Darm-Mikroben zu erreichen und zu erhalten.
Darmaufbau: Wie funktioniert’s?
Andrew Huberman, Neurowissenschaftler und Host des bekannten Huberman Lab Podcast, hat dazu spannende Erkenntnisse geteilt.
Im Wesentlichen stellt er sechs Tools vor, mit denen Du Deine Darm-Vielfalt so richtig auf Vordermann bringen kannst.
Ich habe das Ganze hier für Dich zusammengefasst.
Hier sind die sechs Werkzeuge, die Du brauchst:
Tool Nr. 1: Fermentierte Lebensmittel – Oma hatte recht
„Iss Dein Sauerkraut!“ – Wer hätte gedacht, dass Oma mit diesem Satz eine wissenschaftliche Grundlage hatte? Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Kefir und Kombucha sind wahre Wunderwaffen für Deinen Darmaufbau.
Sie liefern lebende Mikroorganismen, die die Vielfalt Deiner Darmflora steigern und Entzündungen reduzieren.
Eine Stanford-Studie zeigte: Teilnehmer, die regelmäßig fermentierte Lebensmittel aßen, hatten eine deutlich diversere Darmflora und weniger Entzündungsmarker im Blut. Sechs Portionen pro Tag reichen aus, um Deinen Darm wieder auf Vordermann zu bringen.
Wichtiger Tipp: Beim Einkaufen solltest Du fermentierte Lebensmittel unbedingt aus dem Kühlregal wählen – denn diese stecken voller lebender Mikroorganismen, die Deinem Darm richtig guttun. Frische hat hier klare Vorteile gegenüber der Konserve.
Mein persönlicher Favorit: Probier mal Kefir! Gehört zu meinen Lieblingsgetränken und ist perfekt für Deine Darmgesundheit.
Tool Nr. 2: Probiotika und Präbiotika – Die besten Freunde Deines Darms
Probiotika sind wie neue Spieler, die Deinem Darm-Team beitreten. Präbiotika sind ihr Lieblingssnack. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass Dein Mikrobiom wieder in Balance kommt.
- Probiotika: Lebende Mikroorganismen, die Dein Mikrobiom aufbauen.
- Präbiotika: Ballaststoffe, die die guten Bakterien füttern – zum Beispiel resistente Stärke in abgekühlten Kartoffeln.
In vielen Fällen ist es eine gute Idee, geringe Mengen an Präbiotika und oder Probiotika für Dein Darm-Mikrobiom zu ergänzen.
Die Basis Deiner Ernährung sollte aber immer aus ausgewogenen hochwertigen Lebensmitteln bestehen.
Probiotische Nahrungsergänzungsmittel können besonders nach einer Antibiotika-Therapie oder in stressigen Zeiten sinnvoll sein. Denn dann braucht Dein Mikrobiom oft eine Extraportion Unterstützung.
Es gibt auch noch Kombiprodukte (Symbiotika) – die sind Mischungen aus Präbiotika und Probiotika.
Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel unterliegen dem Lebensmittelrecht, nicht dem Arzneimittelrecht. Das heißt, Du kannst oft nicht sicher sein, ob das, was draufsteht, auch drin ist.
Mein Tipp: Greif auf Produkte zurück, die von unabhängigen Stellen validiert wurden. Meistens kannst Du Dir bei den Produkten aus Apotheken relativ sicher sein.
In meinem derzeit kostenlosen Supplement-Guide erfährst Du, welche Produkte sinnvoll sein können, wie und wann Du sie verwenden solltest.
Tool Nr. 3: Schlaf – Dein kostenloser Darm-Booster
Stress beeinflusst Dein Darm-Mikrobiom negativ. Wenn Du regelmäßig tief und erholsam schläfst, dann baut Dein Körper Stress ab. Guter und erholsamer Schlaf ist also nicht nur wichtig für Deinen körperliche und geistige Erholung, sondern auch für Deine Darmgesundheit.
Schlaf hilft Dir dabei, Stress zu bewältigen und damit auch die Gesundheit Deines Darms sicherzustellen.
Idealerweise schläfst Du jede Nacht mindestens sechs bis sieben Stunden, besser noch acht. Schlaftiefe und -qualität spielen dabei eine genauso große Rolle wie die Dauer – finde also heraus, was für Dich am besten funktioniert.
Falls Du Schwierigkeiten mit dem Schlaf hast, kann ich Dir meine Podcast-Folge 466 mit Dr. Peter Spork ans Herz legen. Dort erfährst Du, wie Du Deine Schlafqualität auf das nächste Level bringst.
Tool Nr. 4: Vermeide verarbeitete Lebensmittel – Dein Darm wird es Dir danken
Die Sache mit den verarbeiteten Lebensmitteln ist relativ einfach: Weniger ist in der Regel besser.
Warum? Weil viele verarbeitete Lebensmittel Zusatzstoffe enthalten wie Emulgatoren, die die Schutzschicht Deines Verdauungstraktes angreifen können.
Das kann Entzündungen fördern und die Vielfalt im Darm-Mikrobiom reduzieren.
Mein Rat: Setz auf frische, unverarbeitete Lebensmittel.
Frisches Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte gehören zu den besten Dingen, die Du Deinem Körper – und besonders Deinem Darm – gönnen kannst. Warum? Weil sie pflanzliche Ballaststoffe liefern, die Dein Mikrobiom so richtig auf Touren bringen.
Die in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Ballaststoffe fördern die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die für Deinen Darm echte Alleskönner sind: Sie reduzieren Entzündungen, stärken die Darm-Schleimhaut und unterstützen Dein Immunsystem.
Gleichzeitig hält diese Ernährung Deinen Stoffwechsel im Verdauungstrakt am Laufen – ohne Umwege oder Störungen.
Wenn Du auf eine Ernährung setzt, die reich an pflanzlichen Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln ist, tust Du Deinem Darm-Mikrobiom einen riesigen Gefallen. Und das wirkt sich nicht nur auf Deine Verdauung, sondern auf Deine gesamte Gesundheit aus.
Mehr über ausgewogene Ernährung und ihre Vorteile findest Du hier in meiner Übersicht.
Tool Nr. 5: Vorsicht bei künstlichen Süßstoffen
Künstliche Süßstoffe sind ein zweischneidiges Schwert. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie das Mikrobiom negativ beeinflussen könnten – besonders in großen Mengen.
Aber es gibt leider noch nicht viele Studien darüber in Bezug auf das Mikrobiom.
Wenn Du also Probleme mit Deinem Darm-Mikrobiom hast und Süßstoffe zu Dir nimmst, dann probiere einfach mal, die künstlichen Süßstoffe aus Deiner Ernährung rauszunehmen. Und dann schau mal, was das für eine Wirkung auf Dich hat.
Tool Nr. 6: Hygiene ist wichtig – aber übertreib es nicht
Ich gebe zu, ich liebe es, wenn alles sauber ist. Zum Glück ist das für meine Frau auch so und wir haben hier keine Reibungspunkte.
Wenn Du ein bisschen so tickst wie wir, dann solltest Du es mit der Hygiene aber auch nicht übertreiben und nicht alle Oberflächen desinfizieren.
Denn die Mikrobiome, die Dein Körper braucht, sind auf allen Oberflächen vorhanden, mit denen Du alltäglich in Kontakt kommst.
Deswegen sind die Mikroorganismen in Deiner Umgebung wahrscheinlich wichtig, um Dein Immunsystem zu trainieren und Deine Darm-Bakterien im Gleichgewicht zu halten.
Im Umkehrschluss bedeutet das:
Übertriebene Desinfektion kann Deinem Mikrobiom schaden.
Also ja, Hände waschen ist definitiv wichtig, aber Du musst nicht jede Oberfläche desinfizieren.
Geh raus, mach Gartenarbeit, kuschle mit Deinem Haustier – das ist nicht nur gut für die Seele, sondern auch für Deinen Darm.
Fazit: Darmaufbau – Dein Shortcut zu mehr Gesundheit und Energie
Mit einem vielfältigen Mikrobiom bringst Du Deinen Körper auf ein neues Level: Dein Immunsystem wird belastbarer, Entzündungen nehmen ab, und Dein Stoffwechsel läuft wie ein perfekt abgestimmter Motor.
Aber das ist noch lange nicht alles: Du wirst fitter und hast mehr Energie.
Das Ergebnis? Ein Körper, der Dich nicht nur durch den Alltag, sondern auch durch Dein Training trägt – mit voller Leistungsbereitschaft.
Die sechs Tools, die wir besprochen haben, sind Dein Schlüssel dazu.
Die gute Nachricht: Dein Darm liebt einfache Dinge. Mit fermentierten Lebensmitteln, mehr Schlaf und weniger Fertigprodukten bist Du auf dem besten Weg zu einer gesunden Darmflora – und das wirkt sich auf Deinen ganzen Körper aus.
Probier’s aus, und Du wirst den Unterschied merken!
Willst Du noch tiefer ins Thema einsteigen? Hör Dir diese spannenden Podcast-Folgen an:
- Wie Dein Mikrobiom Dich schlank und sexy macht – mit Ursula Bien (#373)
- Dr. Georg Abel – Darmflora, Fasten, Eiweißoptimierung, Leistung und Fettabbau (#370)
- Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Dauerhaft abnehmen mit dem Abnehm-Kompass (#436)
Such Dir eines der Tools aus und probiere es noch heute aus. Dein Körper wird es Dir danken!
Teile Deine Erfahrungen gerne mal in den Kommentaren. Ich bin gespannt, was bei Dir funktioniert.
Bildquellen
Titelbild „Darmaufbau“: © Südwest/Marco Grundt
Fotos im Artikel „Darmaufbau“: © istockphoto.com